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Intruder 3

Intruder 3

Titel: Intruder 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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fort: »Irgendwie fand ich ihn trotzdem niedlich. Anscheinend hat er jahrelang trainiert, um auch wirklich jedem Klischee zu entsprechen, das es über Harley-Fahrer gibt.« Er schüttelte den Kopf. »Lass gut sein, Stefan. Der Typ hätte uns nicht geholfen, sondern Mikes 30
    Maschine höchstens endgültig ruiniert.«
    »Da hätte er sich nicht mehr sehr anzustrengen brauchen«, nörgelte Stefan. Aber sein Zorn war bereits wieder verraucht; vermutlich, weil er wusste, dass Frank Recht hatte. Und plötzlich grinste er. »Denny's?«
    »Meinetwegen«, seufzte Frank.
    »Aber nicht mit diesen Schuhen«, fügte Mike hinzu. »Ich gehe jetzt zurück ins Hotel. Wir können mit den Maschinen hinfahren, wenn du willst, aber ich weigere mich, auch nur noch einen Schritt in die andere Richtung zu tun.«
    »Lass dich doch von deinem Bodyguard tragen«, schlug Stefan feixend vor. Dann blieb er stehen, sah noch einmal in die Richtung zurück, aus der sie gekommen waren, und nickte.
    »Also doch.«
    »Also doch was?«, fragte Frank.
    »Die Maschine.« Stefan deutete mit einer Kopfbewegung auf die monströse, chromblitzende Harley auf dem Bürgersteig.
    »Eine aufgemotzte Harley mit kopfgesteuertem Vollalumini-um-Motor. So was vergess ich nicht.«
    Mikes Herz begann zu klopfen. Er blieb stehen, sah abwech-selnd von einem zum anderen und dann wieder zurück zu der Harley.
    »Am Grand Canyon«, sagte Frank. »Erinnerst du dich nicht?
    Er ist ganz langsam an uns vorbeigefahren, als wir deine Maschine begutachtet haben. Auf dem Parkplatz.«
    Und zuvor schon einmal, fügte Mike in Gedanken hinzu. Kurz bevor der schwarze Van zum ersten Mal aufgetaucht ist. Aber das konnte doch kein Zufall sein. Er spürte, wie seine Hände ganz sacht zu zittern begannen.
    Stefan bemerkte es offenbar gar nicht, denn er hob nur die Schultern und ging weiter, aber Frank warf ihm rasch einen warnenden Blick zu. Mike antwortete mit einem ebenfalls nur angedeuteten Nicken.
    Er wollte weitergehen, aber gerade in diesem Moment über-31
    querte eine schlanke Gestalt mit schulterlangem, pechschwar-zem Haar die Straße und betrat das Motorradgeschäft. Mikes Herz begann zu klopfen, und diesmal zitterten seine Hände so stark, dass man es einfach nicht mehr übersehen konnte.
    »Was?«, fragte Frank.
    »Jemand ... ist in den Laden gegangen«, sagte Mike mühsam.
    Frank nickte. »Das soll vorkommen. Dazu sind Ladenge-schäfte da, weißt du? Damit Kunden hineingehen.«
    »Du verstehst nicht.« Mike fuhr sich nervös mit der Zungenspitze über die Lippen. Er wusste, dass es ein Fehler war, weiterzusprechen, aber er konnte nicht anders. »Es war nicht irgendein Kunde. Es ... es war ein Indianer.«
    »Und?«
    »Der Indianer aus dem Van.«
    Frank sagte etliche Sekunden lang gar nichts. Dann nickte er.
    »Aus dem schwarzen Van.«
    »Ja.«
    Frank seufzte tief. »Weißt du was?«, fragte er. »So ganz allmählich beginnst du mir auf die Nerven zu gehen.«
    Endlich zurück im Hotel, sparten sie sich die Mühe, erst in ihr Zimmer hinaufzugehen, und steuerten gleich das dazugehörige Restaurant an. Die Mahlzeit passte zur Stimmung - sie war miserabel -, und sie nahmen sie hastig zu sich, nahezu ohne ein Wort miteinander zu wechseln. Als sie fertig waren, wollte Mike zum Empfang gehen, um ihre Zimmer klarzumachen, aber Stefan war schneller.
    »Ich fahr noch 'ne Runde«, sagte er und stand auf.
    »Statt eines Verdauungsspaziergangs?«
    »Ich brauche ein bisschen frische Luft«, antwortete Stefan.
    »Vielleicht finde ich ja dieses Denny's ... für heute Abend.«
    Er ging, ohne irgendeine Reaktion abzuwarten, und Frank sah ihm schweigend - aber mit vielsagend gerunzelter - Stirn nach.
    »Nimm's ihm nicht übel«, sagte Mike. »Ich an seiner Stelle hätte wahrscheinlich nicht anders reagiert.«

    32
    »Ihm?«
    Frank drehte langsam den Kopf in seine Richtung. Sein Stirnrunzeln änderte sich nicht, bekam aber irgendwie eine andere Bedeutung.
    »Ihm?«, fragte er noch einmal und schüttelte den Kopf. »Ihm nehme ich gar nichts übel, mein Lieber«, sagte er betont. »Du hast völlig Recht, weißt du? Du verdirbst dir mit deiner Paranoia allmählich nicht nur selbst den Spaß, sondern uns allen.«
    »Ich weiß, aber ...«
    »Nichts aber.« Frank schüttelte energisch den Kopf. »Es war gut, dass du mir gestern Abend davon erzählt hast. Und nachdem ich auf meine Journalistenmasche rausgekriegt habe, dass überhaupt kein Unfall in der Gegend gemeldet ist, wo du den Indianerjungen zu

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