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Intruder 3

Intruder 3

Titel: Intruder 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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unter hunderttausend anderen wiedererkennen. So etwas wird heute nicht mehr - oh, verdammt, was ist denn mit dir passiert?« Seine Augen weiteten sich erschrocken, als er Mikes Gesicht sah. Offenbar hatte er bisher noch gar nicht mitbekommen, in was für einem jämmerlichen Zustand Mike sich befand.
    »Ist schon in Ordnung«, nuschelte Mike. Seine Unterlippe begann anzuschwellen, sodass ihm das Sprechen in zunehme ndem Maße Mühe bereitete. Trotzdem fuhr er fort: »Es sieht schlimmer aus, als es ist.«

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    »Es sieht ziemlich schlimm aus«, sagte Stefan besorgt. »Wer war dieser Kerl?«
    Mike gewann ein paar Sekunden, indem er die Hand aus-streckte und sich von Frank auf die Beine helfen ließ. Ihm war noch immer leicht schwindelig, aber er fühlte sich tatsächlich besser, als er erwartet hatte.
    Was ganz und gar nicht bedeutete, dass er sich gut fühlte.
    »Geht es?«, fragte Frank besorgt. »Kannst du stehen?«
    »Halb so wild«, murmelte Mike. Er fuhr sich mit dem Hand-rücken übers Gesicht, um das Blut wegzuwischen, machte es damit aber wahrscheinlich eher noch schlimmer.
    »Also?«, drängte Stefan. »Was ist los? Hat dieser Kerl dich niedergeschlagen?«
    »Keine Ahnung«, antwortete Mike. Mittlerweile waren in fast allen Apartments rund um den Parkplatz Lichter angegangen, und zwei oder drei Hotelgäste waren aus den Türen getreten.
    Die Übrigen standen vermutlich vollzählig versammelt hinter den Fenstern. Mike würde sich nicht wundern, wenn bereits die ersten Videokameras liefen, um die Szene für die Lieben daheim festzuhalten.
    »Du wirst zusammengeschlagen und hast keine Ahnung, von wem?«, fragte Stefan. »Wem willst du das erzählen?«
    »Dir«, erwiderte Mike. »Verdammt, genauso war es. Ich bin rausgegangen, weil ich ein Geräusch gehört habe. Ich dachte, jemand macht sich vielleicht an unseren Maschinen zu scha ffen.«
    »Und?«
    »Nichts, und.« Mike betastete mit spitzen Fingern seine aufgeplatzte Unterlippe. »Kaum war ich draußen, habe ich eins auf die Nase bekommen, und danach gingen die Lichter aus.
    Das ist alles.«
    »Einfach so? Er hat nichts gesagt oder von dir verlangt?«
    Stefan klang nicht überze ugt, aber Frank kam Mike zuvor.
    »Vielleicht besprechen wir das drinnen«, sagte er. »Mittle r-102
    weile sind wir nämlich die Attraktion des Tages.«
    Stefan sah sich rasch um und nickte. »Meinetwegen. Geht schon mal vor. Ich kümmere mich nur noch um meine Maschine.« Sein Gesicht verfinsterte sich, als er auf die gestürzte Intruder hinabsah. »Verdammte Schweinerei! Ich breche dem Kerl alle Knochen, wenn ich ihn in die Finger bekomme!«
    Er ließ sich in die Hocke sinken und griff nach dem Lenker.
    Frank fragte: »Soll ich dir helfen?«
    »Ich komme schon klar«, ächzte er. »Kümmere du dich um Mike. Ehrlich, ich breche dem Misthund jeden Knochen einzeln, wenn ich ihn kriege, das schwöre ich!«
    Frank sah stirnrunzelnd auf ihn hinab, beließ es aber bei einem stummen Achselzucken und wandte sich zur Treppe um.
    Er wartete, bis Mike losgehumpelt war, und folgte ihm dann in dichtem Abstand; vielleicht, um ihn aufzufangen, sollten ihn auf der Treppe die Kräfte verlassen. Seine Vorsicht war jedoch überflüssig. Langsam, aber aus eigener Kraft, stieg Mike die hölzernen Stufen empor und öffnete die Tür.
    Sie hatten das Apartment kaum betreten, als Frank fragte:
    »Also, was war wirklich los?«
    »Bin ich ein so miserabler Lugner?«, fragte Mike. Seine Knie zitterten plötzlich so stark, dass er sich gegen den Türrahmen lehnen musste.
    »Der Miserabelste, den ich kenne«, antwortete Frank.
    »Also?«
    »Es war nicht dieser Motorrad-Typ«, sagte Mike.
    »Du hast also gesehen, wer dich angegriffen hat?«
    Mike nickte. »Der Indianer.«
    »Welcher Indianer?« Frank kniff misstrauisch die Augen zusammen.
    »Der aus dem Van«, antwortete Mike. »Er und seine Frau.«
    Frank runzelte die Stirn. »Ich dachte, das Thema hätten wir endgültig ...«
    »Sie haben mir etwas dagelassen«, unterbrach ihn Mike. Er 103
    griff in die Tasche, zog das Polaroidfoto heraus und hielt es Frank hin. Frank griff danach, drehte es herum und sog ächzend die Luft ein.
    »Was ist denn das?«
    »Wonach sieht es denn aus?«, murmelte Mike. »Nach einer unterbelichteten, verwackelten Polaroidaufnahme - oder nach schlampiger Recherchearbeit?«
    Frank sah verstört zu ihm hoch, sagte aber nichts, sondern vertiefte sich sofort ins Bild. »Aber ich schwöre dir, niemand hat...«
    »Schon gut«, unterbrach ihn

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