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Intruder 3

Intruder 3

Titel: Intruder 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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sonst nichts. Das grässliche Szenarium hatte sich wieder in die Dimensionen des Wahnsinns zurückgezogen, aus denen es emporgestiegen war.
    Mike hatte gewonnen. Er kniete noch immer auf dem harten Asphalt vor dem Bungalow und spürte den süßlichen Geschmack seines eigenen Blutes, das ihm in den Rachen lief, was bedeutete, dass er immer noch in diesem absurden Traum gefangen war. Aber die Chimären waren verschwunden, und wenn es sein musste, dann würde er eben träumen, dass er aufstand und zurück in sein Zimmer ging.
    Dieser Gedanke gab ihm die Kraft, sich in die Höhe zu stemmen und umzudrehen. Erschrocken zuckte er zusammen.

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    Vielleicht war der Traum doch noch nicht vorbei. Hinter ihm stand der Indianer. Mike fand nicht einmal mehr die Zeit, zurückzuweichen, bevor ihm ein Fausthieb mit solcher Wucht in den Leib gerammt wurde, dass er zusammenbrach und auf der Stelle das Bewusstsein verlor.
    Dieses Mal erwachte er wirklich, und es war kein leichtes Erwachen, sondern ein langsamer, qualvoller Vorgang, der etwas von dem verzweifelten Kampf eines Ertrinkenden hatte, der sich mit letzter Kraft an die Wasseroberfläche hinaufzuar-beiten versuchte, während an seinen Füßen unsichtbare Zentnergewichte hingen, die im gleichen Maße schwerer zu werden schienen, in dem seine Kraftreserven nachließen.
    Noch vor einem - subjektiven - Augenblick hätte er sein Leben darum gegeben, endlich aufwachen zu können, aber nun weigerte sich sein Bewusstsein mit aller Macht, aus der gnädigen Dunkelheit zurückzukehren, in die es sich verkrochen hatte. Endlich, nach einem schier endlosen, zähen Kampf und mit einer fast unmenschlichen Kraftanstrengung gelang es ihm, den Kopf auf die Seite zu drehen und die Augen zu öffnen. Er sah trotzdem kaum mehr als zuvor. Es war dunkel, sein Blick war verschleiert, und er hatte hämmernde Kopfschmerzen.
    Aber das spielte keine große Rolle. Er war wach. Der Traum war vorüber. Er hatte gewonnen.
    Doch etwas stimmte ganz und gar nicht.
    Er sollte eigentlich auf der Couc h im Hotelzimmer liegen oder auch auf dem Teppichboden davor, aber er lag noch immer auf hartem Asphalt, und die mit Millionen winziger Lichtpunkte gesprenkelte Decke über ihm war ganz zweifellos der Nachthimmel, nicht das Holzimitat des Hotelzimmers.
    Und das Gesicht, das sich über ihn beugte, gehörte auch nicht Stefan oder Frank.
    »Was ... ?«, murmelte er hilflos.
    Weiter kam er nicht. Mike war weit davon entfernt, wach zu sein, geschweige denn, dass er die Kraft oder auch nur den 95
    Willen aufgebracht hätte, aufzustehen. Der Indianer nahm ihm die Mühe ab. Er war weder wesentlich größer noch von nennenswert kräftigerer Statur als Mike. Dennoch zog er ihn ohne die mindeste Anstrengung in die Höhe - allerdings nur, um ihm im nächsten Moment einen Stoß zu versetzen, der ihn haltlos zurücktaumeln ließ. Mike wäre sofort wieder gefallen, hätten sich nicht kräftige Arme von hinten um ihn geschlungen und ihn festgehalten. Es lag nichts Freundliches in dieser Berührung.
    »Verdammt, was soll das?«, fragte Mike. »Wer zum Teufel seid ihr eigentlich?«
    Als ob er das nicht wüsste! Irgendetwas stimmte nicht mit seiner Sicht. Die tanzenden Schleier vor seinen Augen waren verschwunden, aber er konnte immer noch nicht richtig sehen; aus irgendeinem Grund gelang es ihm nicht, seinen Blick scharf einzustellen, so sehr er sich auch bemühte. Dass es sich jedoch bei seinem Gegner um den Indianer handelte, war unbestreitbar.
    Mike war nicht einmal überrascht. Ganz egal, was Frank recherchiert und welche logische Erklärung er selbst sich zurechtgelegt haben mochte, tief im Innern hatte Mike immer gewusst, dass es so weit kommen würde. Er hatte den Sohn des Indianers umgebracht - Unfall oder nicht, der Junge war tot -, und jetzt war sein Vater gekommen, um ihm die Rechnung zu präsentieren.
    Während er sein Gegenüber abschätzend musterte, fragte er sich, wie die Rache des Indianers aussehen würde. Er hatte gesehen, wozu der Mann fähig war, und er hatte große Angst vor dem, was er ihm vielleicht antun mochte, erwog jedoch nicht einmal die Möglichkeit, sich zu wehren.
    Die Hände, die ihn bisher gehalten hatten, ließen ihn unve rmittelt los. Mike torkelte überrascht einen Schritt zur Seite und prallte gegen etwas Hartes; eine der Maschinen, die vor dem Bungalow abgestellt waren. Instinktiv streckte er die Hand aus 96
    und hielt sich am Lenker fest, woraufhin die Intruder bedroh-lich zu wanken begann. Er

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