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Invaders: Roman (German Edition)

Invaders: Roman (German Edition)

Titel: Invaders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Ward
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will, muss das äußerst langsam vor sich gehen. Man kann nicht einfach jemanden ansprechen und ihn fragen, ob er Zeitreiseführer werden möchte.«
    »Warum nicht?«
    »So sind nun mal die Vorschriften.« Sie seufzte. Offenbar war sie mit all diesen Vorschriften nicht unbedingt einverstanden. »Für Zeitreisen gibt es Hunderte von Vorschriften.«
    »Was für Vorschriften?«
    »Zum Beispiel, dass jede Veränderung, die wir vornehmen, so behutsam wie möglich erfolgen muss. Aus heiterem Himmel jemanden zu bitten, Zeitreiseführer zu werden, wäre viel zu direkt. Wie schon gesagt, Leute wie Tim achten ständig auf Veränderungen im Raum-Zeit-Kontinuum, wenn sie mit Kandidaten interagieren. Deshalb müssen wir extrem vorsichtig sein und die Dinge sehr langsam angehen. Erst wenn wir völlig sicher sind, dass ein Kandidat für die Rolle geeignet ist, laden wir ihn zu einem Vorstellungsgespräch ein.«
    »Jedenfalls«, sagte Mr. Knight und stöpselte sich die Ohrhörer ein, »bleiben uns nach meiner Uhr noch genau fünfzehn Sekunden, bis die Erde vollkommen verwüstet wird. Wir sollten uns also zum Aufbruch bereit machen.«
    Geoffs Ohrhörer waren bereits an Ort und Stelle. Gerat jetzt bloß nicht in Panik , redete er sich gut zu und blickte zum Himmel hoch. Der Asteroid befand sich direkt über ihnen und schickte sich an, wie ein gigantischer schwarzer Finger des Todes auf sie niederzusausen.
    Geoff geriet in Panik.
    Das Nächste, was er mitbekam, war ein Mordsknall. Alle Lebewesen in der Umgebung hielten in ihrem Tun inne und blickten nach oben, als der Asteroid in die Atmosphäre eintrat und mit einem Schweif aus Rauch und Flammen über den Himmel fegte. Ehe Geoff sichs versah, schlug der Asteroid in den Regenwald ein, genau wie Mr. Knight es vorhergesagt hatte. Im Nu waren alle Bäume, Pflanzen und Tiere verdampft. Druckwellen ließen die verbrannte Erde erbeben, die in gewaltigen Fontänen aufspritzte, und der Himmel wurde schwarz, weil die Sonne hinter einer dichten Aschewolke verschwand.
    »Zeit zum Aufbrechen!«, schrie Mr. Knight, als der Berg, auf dem sie standen, in sich zusammensackte.
    Doch Geoff bekam schon nicht mehr mit, was Mr. Knight sagte. Er war bewusstlos zu Boden gesunken.

4 Was keineswegs ungewöhnlich war. Geoff schlief oft ein, wenn andere mit ihm redeten. Vor allem Verwandte. Das hier war jedoch etwas anderes – die massenhafte Vernichtung, deren Augenzeuge er geworden war, hatte ihn offenbar überfordert und in Ohnmacht fallen lassen. Vielleicht lag es aber auch daran, dass aus den Ohrhörern einschläfernde Musik erklungen war, die ihn ins Koma versetzt hatte – zum Beispiel Lieder von Celine Dion. Jedenfalls hatte er eben noch das Ende der Dinosaurier miterlebt, um sich schon im nächsten Moment in dem Traum wiederzufinden, den er häufig hatte. Er schlenderte gerade einen Hügel hinunter und steuerte auf den See zu.
    Obwohl kein Zweifel daran bestand, dass dieser See nur in seiner Einbildung existierte, war sich Geoff gleichzeitig bewusst, dass er vage Ähnlichkeit mit einem echten See hatte, um den er früher öfter zusammen mit Zoë herumspaziert war, nachdem sie jeweils ihre morgendliche Runde hinter sich gebracht hatten. Dort hatte er sich immer sehr wohl gefühlt, und wenn er gestresst war, kehrte er im Traum stets zu diesem See zurück, um sich zu entspannen.
    Das war auch diesmal der Fall. Seine Phantasie hatte sich alle Mühe gegeben, einen Tag herbeizuzaubern, der wie geschaffen zum Angeln war: Die frühmorgendliche Luft war frisch und würzig und von Nebelschwaden durchzogen. In gewisser Weise kam es ihm so vor, als sei er wieder in einem Sommerferienlager, bloß dass er nicht mehr elf war und die älteren Jungen ihn nicht losschicken konnten, um den Lagerleiter um einen »Sackkratzer« zu bitten, nachdem sie ihm gemeinerweise eingeredet hatten, dabei handle es sich um ein Küchengerät.
    Nein, dieser Traum war höchst angenehm. Obwohl er wusste, dass er schlief, hatte er das Gefühl, wach zu sein oder zumindest mehr Energie zu haben als normalerweise. Statt sich wie sonst auf die Bank zu fläzen, trat er ans Ufer und warf die Angelschnur weiter aus als je zuvor. Unmittelbar darauf wurde ihm die Angelrute fast aus der Hand gerissen – eine gewaltige Überraschung, die ihm seine Phantasie da bereitete. Er stemmte die Füße in den Schlamm und versuchte, die Angel besser in den Griff zu bekommen. Was immer da angebissen hatte, musste riesig sein, und Geoff war sich nicht

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