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Invaders: Roman (German Edition)

Invaders: Roman (German Edition)

Titel: Invaders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Ward
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nichts. Abgesehen von der Tür in der hintersten Ecke hatte der Raum keinerlei besondere Kennzeichen. War von durchschnittlicher Größe und völlig weiß. Kurzum, ein Raum, dem es ernsthafte Schwierigkeiten bereiten würde, sich in einer Kontaktanzeige zu beschreiben.
    In einer der Ecken stand Tim, den Geoff zunächst jedoch gar nicht erkannte, denn er trug einen langen weißen Laborkittel, und sein Gesicht war unter einer großen Schutzbrille aus Plastik verborgen, von der Art, wie Geoff sie immer aufsetzte, wenn er seine Wäsche wusch. Neben Tim stand ein alter Mann – vermutlich der Besitzer der anderen Stimme, die Geoff in seinem Traum gehört hatte. Das Gesicht des Mannes war von tiefen Furchen durchzogen. Außerdem hatte er einen dichten weißen Bart und buschige weiße Augenbrauen. Er stützte sich auf einen alten Krückstock aus Holz und trug ebenfalls einen weißen Kittel sowie eine Schutzbrille.
    »Na, dann wollen wir ihm mal hochhelfen«, sagte Tim, indem er sich enthusiastisch die Hände rieb.
    Die zwei Männer traten zum Tisch und machten sich daran, die Lederriemen, mit denen Geoff festgebunden war, aufzuschnallen.
    »Was ist das Letzte, woran du dich erinnerst?«, fragte Tim, während er Geoffs rechten Arm losmachte.
    »Dinosaurier!«, antwortete Geoff. »Ich habe … ich meine, da war ein Asteroid und Feuer und ein Erdbeben! Und Feuer und ein Asteroid! Und ein Erdbeben!«
    »Gut … sonst noch was?«
    »Ein Asteroid!«
    »Nun beruhige dich doch, Geoff.«
    Geoff versuchte sich zu sammeln.
    »Mir fällt gerade noch ein, dass mir jemand erzählt hat, du seist ein Spion«, sagte Geoff mit finsterer Miene.
    »Dass Knight mich immer noch so nennt, ist einfach unglaublich«, brummte Tim und ging um den Tisch herum, um Geoffs anderen Arm loszuschnallen. »Hat er dir denn nicht erklärt, was ich tue?«
    »Das hat mir diese junge Frau erzählt. Ruth. Sie hat gesagt, du seist ein Anwerber oder so …«
    »Eher eine Art Headhunter«, erwiderte Tim und nahm seine Schutzbrille ab.
    Geoff setzte sich auf und massierte sich die Handgelenke, die derart brannten, als hätte jemand seine Zigaretten darauf ausgedrückt.
    »Na, das ist ja hervorragend«, sagte der bärtige Mann und nahm ebenfalls die Schutzbrille ab. »Er scheint sich an alles zu erinnern. Hört sich so an, als wäre es zu keinerlei Gedächtnisverlust gekommen.«
    »Wer ist das?«, fragte Geoff Tim.
    »Ich bin Dr. Skivinski«, erklärte der Mann. »Aber Sie dürfen Eric zu mir sagen.«
    »Sieh mich bitte mal an, ja?«, bat Tim und holte eine Minitaschenlampe aus seinem Kittel.
    »Was hast du denn vor?«, erkundigte sich Geoff und drehte sich zu Tim.
    »Will dir nur das Gehirn rausnehmen«, erwiderte Tim.
    Geoff sah ihn schweigend an. Obwohl er Tim schon seit mehreren Jahren kannte, wusste er nie, wann dieser es ernst meinte oder nur eine sarkastische Bemerkung machte. Im Moment hätte er es sehr gern gewusst.
    »Das war ein Scherz«, erklärte Tim, während er Geoff in die Augen leuchtete. »Mit dir scheint alles in Ordnung zu sein. Jetzt muss ich dir nur noch ein paar einfache Fragen stellen, um mich zu vergewissern, dass du wirklich okay bist. Dann können wir gehen.«
    »Was denn für Fragen?«, wollte Geoff wissen und stützte sich auf die Ellbogen.
    »Hör auf, dich zu bewegen. Bist du irgendwie durcheinander?«
    »Ja.«
    »Verwirrt?«
    »Sehr.«
    »Ist dir schlecht?«
    »Könnte gleich kotzen.«
    »Erzählst du jetzt Blödsinn? Oder ist dir wirklich schlecht?«
    »Könnte mir vielleicht endlich mal jemand erklären, was zum Teufel hier eigentlich abläuft?«, entgegnete Geoff.
    »Ich habe den Eindruck, dass er wütend ist«, sagte Eric. »Könnte damit zusammenhängen, dass wir ihn zurückgeholt haben, als er bewusstlos war.«
    »Könnte auch damit zusammenhängen, dass ich entführt und auf einem Tisch festgeschnallt worden bin«, sagte Geoff.
    »Du bist nicht entführt worden«, stellte Tim fest. »Wir haben dich in die Zukunft gebracht, damit du dir ein besseres Bild vom Zeittourismus machen kannst.«
    Geoff blickte zu Boden.
    »Tim, hast du mich wirklich die ganze Zeit über angelogen?«
    »Nicht im eigentlichen Sinne des Wortes«, sagte Tim und steckte die Taschenlampe wieder weg. »Du hast mich nie gefragt, womit ich meinen Lebensunterhalt verdiene, und ich hab es dir nie erzählt. Ich habe dich also nicht wirklich angelogen, sondern dir nur bestimmte Informationen vorenthalten.«
    Geoff setzte eine möglichst unbeeindruckte Miene auf.

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