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Invaders: Roman (German Edition)

Invaders: Roman (German Edition)

Titel: Invaders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Ward
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und einen Stapel Papier auf dem Fußboden in Brand setzen. Die Flammen werden auf den Teppich, die Vorhänge, die Möbel und schließlich auf das ganze Haus übergreifen. Was dann folgt, ist Ihnen sicher bekannt: Innerhalb weniger Tage wird dieses Feuer die gesamte Innenstadt von London zerstören, sogar über das Flüsschen Fleet springen und schließlich das benachbarte Westminster bedrohen.«
    »Könnte ich mir wohl ein Brot aus der Bäckerei holen, bevor der ganze Zauber losgeht?«, fragte Geoff. »Ich hab einen Bärenhunger.«
    »Auf gar keinen Fall«, sagte Tim und packte Geoff bei der Schulter.
    »Jetzt ist es sowieso zu spät«, bemerkte William und zeigte auf das Gebäude.
    Geoff blickte hinüber. Hinter dem Fenster war ein heller roter Schein zu sehen.
    »Von mir aus kann es auch getoastet sein«, sagte Geoff.
    Erstaunt verfolgte er, wie schnell sich der Brand ausbreitete. Schon nach wenigen Stunden stand die ganze Straße in Flammen. Es war so, als hätte das Feuer die umliegenden Gebäude davon überzeugt, dass es total angesagt sei zu brennen und man diese Mode unbedingt mitmachen müsse. Thomas Farynor und seine Familie waren von den Flammen im oberen Stockwerk eingeschlossen worden, hatten es aber gerade noch geschafft, vom Schlafzimmerfenster aus ins Nachbarhaus zu entkommen. Unglücklicherweise hatte sich das Dienstmädchen der Familie nicht getraut, den anderen zu folgen, sodass die Touristen mit ansehen mussten, wie es zum ersten Opfer des Feuers wurde.
    Mittlerweile hatte sich eine große Anzahl von Schaulustigen versammelt, und auch die Feuerwehr von London war auf den Brand aufmerksam geworden. Nach einer Weile trafen mehrere Holzkarren mit Wasserbehältern, an denen Pumpschwengel angebracht waren, am Ort des Geschehens ein.
    »Was sind das denn für Dinger?«, flüsterte Geoff William zu.
    »Die neueste Erfindung zur Feuerbekämpfung«, erläuterte William. »Damit wird Wasser durch einen Schlauch gepumpt, um das Feuer zu löschen.«
    Geoff dachte kurz nach. Was er hier vor sich sah, waren Feuerwehrautos des siebzehnten Jahrhunderts. Diese Vehikel hatten jedoch einen grundsätzlichen Fehler – einen Fehler, den man eigentlich schon bei der Planung hätte beseitigen müssen. Sie bestanden nämlich aus Holz, und wenn Geoff sich richtig erinnerte, neigte Holz dazu, schnell Feuer zu fangen. Sollte es einen Preis für die Verwendung des ungeeignetsten Baumaterials geben – der Erfinder dieser Maschinen hätte ihn zweifellos erhalten.
    Einige der Feuerwehrleute stritten sich gerade mit einer Gruppe von Hausbesitzern aus den angrenzenden Straßen herum. Geoff spitzte die Ohren, um trotz des lauten Prasselns der Flammen mitzubekommen, worum es in dieser Auseinandersetzung ging.
    »Begreifst du denn nicht?«, schrie einer der Feuerwehrmänner einen Schmied an. »Wenn wir dein Haus nicht niederreißen, breitet sich das Feuer immer weiter aus! Also hol alles Wertvolle raus und lass uns unsere Arbeit machen!«
    »Ich kenne meine Rechte!«, erwiderte der Schmied und baute sich vor seinem Haus auf, die muskulösen Arme vor der Brust verschränkt. »Ihr seid überhaupt nicht befugt, mein Haus niederzureißen! Dazu ist nur Bloodworth befugt! Ich will sofort mit Bloodworth sprechen!«
    Geoff zupfte William am Ärmel.
    »Warum wollen sie denn sein Haus niederreißen?«, fragte er.
    »Damit das Feuer nicht weiter um sich greift«, sagte William. »Wenn es keine neue Nahrung bekommt, erlischt es von selbst.«
    »Und wer ist Bloodworth?«
    »Thomas Bloodworth. Oder Sir Thomas Bloodworth. Das ist der Oberbürgermeister von London. Er wird gleich hier sein.«
    In der Tat traf kurz darauf eine von Pferden gezogene Kutsche ein und machte in sicherer Entfernung halt. Der Kutschenschlag öffnete sich, und ein großer Mann mittleren Alters stieg aus. Geoff beobachtete, wie er auf die Feuerwehrleute zuging. Er hatte einen gewaltigen Schnurrbart und trug elegante Kleidung, die aus einem geschlitzten Wams mit Spitzenmanschetten, einer dunkelgrauen Kniehose, einem mit Pelz besetzten Talar und einem breitkrempigen Hut bestand. Seine Erscheinung war so extravagant, dass man den Eindruck hatte, er käme gerade von einer Geburtstagsparty Elton Johns.
    »Das ist Thomas Bloodworth«, informierte William die Gruppe. »Die Feuerwehrleute wollen die umliegenden Gebäude niederreißen, um eine Ausbreitung des Feuers zu verhindern, aber das gilt als Zerstörung von Eigentum, ein sehr gravierendes Vergehen. Deshalb musste man den

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