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Invaders: Roman (German Edition)

Invaders: Roman (German Edition)

Titel: Invaders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Ward
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Dranculees müsst ihr alles zurückverwandeln.«
    Nachdem er diese Worte von sich gegeben hatte, runzelte Geoff selbstkritisch die Stirn, so als hätte er gerade laut gerülpst.
    Der Außerirdische nickte.
    »Danke, Mensch«, sagte er und erhob sich. »Wir werden uns daran erinnern.« Die Tür schloss sich wieder, während Geoff sich verblüfft fragte, wie es kam, dass der Außerirdische in der Lage war, ihn zu verstehen und in seiner Sprache zu antworten. Ob die vielleicht auf dem Weg zur Erde an einer Tankstelle haltgemacht und sich einen Sprachführer gekauft hatten?
    Als die Triebwerke des Raumschiffs aufheulten, hallten die letzten Worte des Außerirdischen in Geoffs Kopf wider. Wir werden uns daran erinnern. Aber es war Geoff , der sich jetzt allmählich an etwas erinnerte, etwas Wichtiges, etwas, das den Algorithmus betraf … Genau! Das war’s! Er hatte mit Eric vor dessen Tod gesprochen! Er hatte erfahren, wie man die Lücke schließen konnte! Unglücklicherweise richtete sich der Energieausstoß des Raumschiffs genau in dem Moment, als ihm alles wieder einfiel, auf Geoff und verbrannte seinen Körper, bis er völlig verkohlt war. Dann schloss sich das Raumschiff wieder den anderen fliegenden Untertassen am blutroten Himmel an.
    Geoff war also tot. Und er hatte es immer noch nicht geschafft, Tim zu fragen, welche Pilzart wichtiger war als er. Vielleicht hatte der Computer ja jene Atom pilze gemeint, die gerade über jeder Stadt auf dem Planeten aufstiegen.

15 Es war in keiner Weise erfreulich, mit anzusehen, wie die gesamte menschliche Zivilisation ausgelöscht wurde – auch wenn es sich nur um eine Videosimulation handelte. Tim war von dem, was ihnen der Supercomputer eben gezeigt hatte, so geschockt, dass er sich erst einmal hinsetzen musste.
    »Mannomann, Geoff!«, sagte er mit zittriger Stimme. »Hast du das gesehen? Bloß gut, dass wir noch mal überprüft haben, was nach deiner Rückkehr passiert wäre, bevor wir dich ins einundzwanzigste Jahrhundert zurückgeschickt haben! Wenn du wirklich zurückgekehrt wärst, hätte die Invasion der Varsarianer zweihundert Jahre früher als erwartet stattgefunden! Wir wären alle getötet worden!«
    Geoff sagte nichts.
    »Ich muss nachdenken«, verkündete Tim und erhob sich, um auf und ab zu gehen. »Das ergibt überhaupt keinen Sinn. Warum hat sich das Licht grün gefärbt? Warum hat dir der Computer die Reiseerlaubnis erteilt? Ist doch ziemlich happig, wenn ihm so was wie eine Invasion Außerirdischer entgeht, findest du nicht?«
    Geoff sagte nach wie vor nichts.
    »Geoff?«
    Tim blieb stehen und blickte sich um. Geoff lag bewusstlos auf dem Boden der Scanning-Anlage.
    Typisch, dachte Tim.
    Ob das an etwas lag, das er gesagt hatte?

16 Dass Geoff in Ohnmacht gefallen war, lag indes daran, dass er sich in der Videosimulation etwas hatte sagen hören: »Ich habe eine Nachricht von Tringrall. Im Jahr Dranculees müsst ihr alles zurückverwandeln.« Diese Worte hatten in seinem Hirn offenbar einen starken Impuls ausgelöst, weil er sich unmittelbar darauf in einem ramponierten alten Ruderboot wiederfand, das friedlich über seinen Traumsee trieb. Allmählich wurde das Ganze einigermaßen lachhaft; in den letzten Tagen war er so oft hierher zurückgekehrt, dass es ihn überraschte, warum seine Phantasie keine Gebühr dafür verlangte.
    Diesmal war jedoch irgendetwas anders, eine Kleinigkeit, auf die Geoff aber trotzdem nicht den Finger zu legen vermochte. Oberflächlich betrachtet sah alles genauso aus wie immer – seine Bank stand am gewohnten Ort, die Luft war vom selben Geruch geschwängert, die Bäume zeigten in die richtige Richtung. Dennoch hatte Geoff das Gefühl, dass sich irgendetwas verändert hatte, etwas, das er nicht benennen konnte. Es war ein bisschen so, als träfe man einen alten Freund wieder, der so aussah, als wäre er beim Frisur gewesen, traute sich aber nicht, etwas dazu zu sagen, weil man sich nicht ganz sicher war.
    Geoff setzte sich auf und streckte die Beine aus. In seiner Phantasiewelt fing offenbar gerade ein neuer Tag an, denn in der Ferne lugte bereits die Sonne mit einem Auge über die Berge. Wobei hier anzumerken ist, dass es sich nicht um einen konventionellen Sonnenaufgang handelte, wie er einem manchmal im Frühstücksfernsehen präsentiert wird, sondern um etwas rundum Prachtvolles, denn die orangefarbenen Strahlen der Sonne zauberten eine regelrechte Patchworkdecke in Pink und Blau an den bewölkten Himmel. In der Tat wirkte

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