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Invaders: Roman (German Edition)

Invaders: Roman (German Edition)

Titel: Invaders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Ward
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Glätte. Nervös rieb er sich die Hände. Da er Hunderte von Science-Fiction-Filmen gesehen hatte, wusste er, dass bedrohlich große fliegende Untertassen am Himmel selten etwas Gutes zu bedeuten hatten. Gewöhnlich war es nicht so, dass sie sich bloß im Weltraum verirrt hatten oder einen Blumenstrauß überreichen wollten; gewöhnlich kamen sie mit aggressiven Absichten.
    Geoff hatte Angst.
    Ein Gefühl, das sich als völlig gerechtfertigt erwies, als eines der Raumschiffe über dem Parlamentsgebäude kreiste und einen orangefarbenen Laserstrahl darauf abfeuerte, der durch die Mauern hindurchging, als wären sie aus Pappmaschee. Die Erbauer des Parlamentsgebäudes hatten offenbar vergessen, die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass das Bauwerk eines Tages vom Laserstrahl eines Raumschiffs getroffen werden und sich als nicht widerstandsfähig genug erweisen könnte. Jedenfalls explodierte das Gebäude unverzüglich, nur ein paar Mauern blieben stehen, die aber schon im nächsten Moment einfielen und eine gewaltige Staubwolke aufwirbelten. Bloß Big Ben blieb unversehrt. Je mehr Raumschiffe sich der Stadt näherten, desto stärker wurde der Wind, der schließlich zum Orkan anwuchs. Hinter Geoff versuchte ein Zeitungsverkäufer verzweifelt, seine Zeitungen am Wegfliegen zu hindern, obwohl die ja nun ein wenig veraltet waren. Geoff war zwar kein Journalist, doch angesichts der gegenwärtigen Ereignisse vermutete er stark, dass The London Evening Standard auf der Titelseite seiner Spätausgabe über diese Invasion berichten würde, natürlich nur, wenn sich die Beckhams in der Zwischenzeit nicht doch getrennt hatten.
    »Wow!«, schrie einer der Touristen Geoff ins Ohr. »Sie hatten uns gar nicht gesagt, dass so was zum Programm gehören würde!« Es war der Mann mit dem Sonnenhut, der Geoff so verdächtig vorgekommen war und den ihm der Wind mittlerweile vom Kopf gerissen hatte. Der Mann zückte seine Kamera und nahm auf, wie eine fliegende Untertasse Big Ben beschoss. Der Turm fiel krachend um, die großen Uhren zerschellten auf der Straße wie Teller, die jemand in einem russischen Restaurant gegen die Wand geworfen hatte. Geoff erkannte den Blickwinkel, aus dem er all das beobachtete, wieder. Wenn er sich nicht täuschte, würde das Foto, das der Mann gerade gemacht hatte, genauso aussehen wie das auf dem Plakat, das er neulich gesehen hatte. Natürlich nur unter der Voraussetzung, dass sie das Ganze überlebten und das Foto entwickelt werden konnte.
    »O mein Gott!«, schrie Tim. »Das sind die Varsarianer! Diese beschissenen Varsarianer! Und sie sind zweihundert Jahre zu früh dran! Weißt du, was das heißt?«
    »Dass wir sterben werden, oder?«, erwiderte Geoff, während er entsetzt zusah, wie eines der Raumschiffe eine Rolle machte und mitten durch die Westminster Bridge fegte, auf der sich wie gewöhnlich der Verkehr staute. Die Autos purzelten in den Fluss. Das war jetzt das zweite Mal, dass er miterlebte, wie London niederbrannte, doch diesmal würde höchstwahrscheinlich kein Lord Mayor aufkreuzen und erklären, dass eine Frau das Feuer »auspissen« könne.
    »Die Varsarianer müssen diejenigen sein, die den Algorithmus geknackt haben!«, rief Tim, packte Geoff beim Arm und rannte los, um in Deckung zu gehen. »Du musst doch etwas verändert haben, ohne es zu merken! Wir sind verloren! Scheiße noch mal, wir sind verloren!«
    Dem konnte Geoff nur zustimmen.
    Wieder rieb er sich die Hände.
    »Denk nach!«, forderte Tim ihn auf, während er verzweifelt nach einem Ort suchte, an dem sie sich verstecken konnten. »Das Ganze muss etwas mit deiner Hand zu tun haben! Was könnte sich denn geändert haben?«
    Abgesehen davon, dass er sich nicht mehr so häufig in der Nase bohrte, fiel Geoff nichts ein, was sich an seinem Verhalten geändert hatte.
    »Du giltst als einer der unbedeutendsten Menschen, die je gelebt haben! Welchen Einfluss könntest du denn auf das Timing der varsarianischen Invasion gehabt haben? Und warum hat dieser beknackte Computer es nicht bemerkt?«
    Das war eine ziemlich diffizile Frage, der sich Geoff nicht so recht zu widmen vermochte, zumal er im Moment eher damit beschäftigt war, dem Tod zu entgehen.
    Plötzlich donnerte eines der varsarianischen Raumschiffe direkt über ihnen am Himmel entlang. Der mörderische Ausstoß der Triebwerke schleuderte Autos und Busse in die Luft.
    »Pass auf!«, sagte Tim und stieß Geoff beiseite, da ein Ford Fiesta auf sie zugetrudelt kam.
    Geoff

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