Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Invaders: Roman (German Edition)

Invaders: Roman (German Edition)

Titel: Invaders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Ward
Vom Netzwerk:
können. Ich möchte Pinguine sehen. Die gibt es in unserer Zeit nicht mehr.«
    »Oh«, sagte Geoff, während er die anderen Touristen betreten anblickte. Es war ihm ziemlich peinlich, dass er eben so schreckhaft reagiert hatte. »Ich … äh … das weiß ich nicht. Ich werde Tim fragen, ob das okay ist.«
    »Vielen Dank!«, erwiderte sie und rannte zu ihren Eltern zurück.
    »Würden Sie mich bitte einen Moment entschuldigen?«, sagte Tim zu der Gruppe und zog Geoff ein Stück zur Seite.
    »Was zum Teufel ist mit dir los?«, flüsterte Tim.
    »Tut mir leid«, antwortete Geoff. »Ich dachte, sie ist vielleicht diejenige, die mich überfallen hat.«
    »Sie ist doch erst acht! Wie soll sie dich da denn überfallen haben?«
    »Keine Ahnung«, sagte Geoff. »Immerhin bin ich schon mal von einer Achtjährigen attackiert worden.«
    »Verstehe«, meinte Tim. »Und wie alt warst du da, wenn ich fragen darf?«
    »Acht«, gab Geoff zu.
    Je weiter der Tag fortschritt, desto mehr legte sich das Misstrauen, das Geoff gegenüber der Touristengruppe empfand. Er ging mit den Leuten in den Londoner Zoo, zeigte ihnen den Buckingham Palace, machte mit ihnen einen Rundgang über den Piccadilly Circus, spendierte ihnen eine Fahrt mit dem London Eye und schickte sie sogar zu einem Pseudo-Einkaufsbummel in die Oxford Street. Damit sich nichts am Raum-Zeit-Kontinuum änderte, durften die Touristen natürlich nichts kaufen. Sie gingen nur zum Herumstöbern in ein paar Läden, sahen sich dieses und jenes an und verließen das Geschäft mit leeren Händen wieder. In all der Zeit unternahm keiner von ihnen den Versuch, Geoff anzugreifen, obwohl jeder von ihnen reichlich Gelegenheit dazu gehabt hätte. Nur einmal geriet Geoff kurz in Panik, und zwar als ihn im Apple Store ein Mann versehentlich auf den Fuß trat. Doch davon abgesehen verlief der Tag relativ schmerzfrei. Ja, Geoff war regelrecht entspannt, als die Sonne langsam unterging und er beschloss, den Tag mit einer Besichtigung von Big Ben ausklingen zu lassen.
    »Na, so schlimm war das ja gar nicht«, sagte er zu Tim, als sie die Gruppe am Nordufer der Themse entlang in Richtung Westminster führten.
    »Es ist aber noch nicht vorbei«, erwiderte Tim. »Vergiss nicht, dass du diese Leute eine Woche lang betreuen musst. Einer von ihnen könnte versuchen, deine Wachsamkeit einzulullen, um dann zuzuschlagen, wenn du es am wenigsten erwartest.«
    »Moment mal«, sagte Geoff, dessen Herzschlag sich beschleunigte. »Heißt das, dass mir jederzeit etwas zustoßen könnte?«
    »Das weiß ich nicht, Geoff«, entgegnete Tim, während er auf den Fluss blickte. »Ich will damit nur sagen, du musst auf der Hut sein.«
    »Aber ich dachte, du sollst auf mich aufpassen«, sagte Geoff, der merkte, dass er allmählich Kopfschmerzen bekam. »Ich meine, du kennst mich doch! Ich bin keine Kämpfernatur! Meine Güte, ich hab ja schon Angst vor Motten!«
    »Mr. Stamp?«, rief hinter ihm eine Stimme, die zu einem der Mädchen an der Spitze der Gruppe gehörte. »Darf ich Sie was fragen?«
    »Äh … ja, klar«, sagte Geoff und drehte sich um, nachdem er Tim einen besorgten Blick zugeworfen hatte. »Worum geht’s?«
    »Ich würde gern wissen, wie es so ist, im einundzwanzigsten Jahrhundert zu leben«, sagte sie. »Was machen die Leute in ihrer Freizeit? Wie entspannen sie sich? Wonach streben sie?«
    »Das ist einfach zu beantworten«, gab Geoff zurück. »In ihrer Freizeit sehen sie fern. Wenn sie sich entspannen wollen, sehen sie fern. Und sie streben danach, im Fernsehen aufzutreten.«
    »Heißt das, die Leute sind vom Fernsehen besessen?«
    Geoff öffnete den Mund, doch bevor er etwas sagen konnte, setzte über ihm plötzlich ein gewaltiges Getöse ein, ein ohrenbetäubender Lärm, der sich anhörte, als flögen tausend Jets über den Himmel. Alle Leute auf der Straße blieben stehen und sahen nach oben. Da Geoff gern wissen wollte, woher der Krach kam, folgte er ihrem Beispiel.
    Wie sich herausstelle, schien der Lärm von einer großen Anzahl fliegender Untertassen zu kommen, die auf die Stadt zuflogen. Es mussten weit über hundert sein. Geoff beobachtete, wie sich eine von ihnen wie ein schlecht geworfenes Frisbee auf die Seite legte und mit unglaublicher Geschwindigkeit über die Themse sauste; der Energieausstoß der Triebwerke war so stark, dass er den Fluss in zwei Hälften teilte. Geoff verschlug es die Sprache. Diese Raumschiffe waren enorm groß und bestanden aus einem Metall von perfekter

Weitere Kostenlose Bücher