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Invaders: Roman (German Edition)

Invaders: Roman (German Edition)

Titel: Invaders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Ward
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die Bewegung richtig gedeutet hatte.
    »Ich bin das Symbol, das dein Unterbewusstsein geschaffen hat, um all das Selbstvertrauen zu verkörpern, das diese Leute dir genommen haben, all deinen Widerstand gegen die Vorstellung, ein unbedeutender Niemand zu sein, all deine Bestrebungen, ihnen zu zeigen, wozu du in der Lage bist.«
    »Eine Möwe?«, entgegnete Geoff. »Wäre es nicht besser gewesen, ich hätte mir als Symbol einen Roboter ausgesucht, der aus den Augen Raketen abschießen kann? Oder einen großen Panzer mit Unmengen von Kanonen? Du weißt schon, irgendwas Fieses und Knallhartes.«
    Die Möwe stieß einen leisen Seufzer aus. »Kann ja sein, dass Roboter und Panzer ziemlich cool sind, aber sie bedeuten dir überhaupt nichts, Geoff«, sagte sie. »Während eine Möwe von großer Symbolkraft ist. In den Augen der meisten Leute mag sie zwar nur ein dummer Vogel sein, der nach rechts statt nach links blickt, aber für dich stellt sie wesentlich mehr dar. Sie ist der Beweis dafür, dass du durchaus eine Rolle spielst; dass du dich von allen anderen Zeitreiseführern unterscheidest; dass du nicht bloß ein Rübenbauer oder ein gescheiterter Philosoph bist. Und darüber hinaus glaubst du, dass sie eines Tages enthüllen wird, welchen Einfluss du tatsächlich auf den Verlauf der Geschichte hast, dass sie dir die Chance geben wird, diesen Leuten zu zeigen, wozu du fähig bist.«
    »Das hört sich ja ziemlich beeindruckend an«, meinte Geoff.
    »Oh, glaub mir, in diesem Vogel steckt mehr, als es den Anschein hat, Geoff«, sagte die Möwe und sprang vom Rand des Boots auf die Ruderbank vor ihm. »Wesentlich mehr. Finde heraus, warum sie nach rechts statt nach links blickt, und du wirst feststellen, welche Bedeutung du für die Welt hast – eine Bedeutung, die geradezu unvorstellbar groß ist.«
    »Und wie soll ich das anstellen?«, fragte Geoff. »Ich hab doch schon genug Schwierigkeiten herauszufinden, wie viele Punkte ich bei Haze gemacht habe.«
    »Hiermit.« Die Möwe ließ das Blatt Papier los, das sie mit dem Fuß festhielt, und schob es zu Geoff hin. »Da steht alles drauf, was Eric dir vor seinem Tod über die Lücke in seinem Algorithmus erzählt hat – und wie man sie schließen kann. Das hast du aufgeschrieben, kurz bevor dein Angreifer dich hypnotisiert hat.«
    »Ich hab das aufgeschrieben?«, sagte Geoff und nahm das zusammengefaltete Stück Papier in die Hand.
    »Na ja, nicht im wörtlichen Sinne. Du hast dir eingebildet , dass du es aufschreibst, damit die Information nicht verloren geht.«
    »Verstehe«, erwiderte Geoff. »Du meinst also, sobald ich das lese, weiß ich, wie man diesen blöden Computer austricksen kann?«
    »Richtig. Und wenn du das weißt, wirst du auch in der Lage sein herauszufinden, warum diese Möwe in die andere Richtung blickt.«
    Geoff konnte sich kaum einen besseren Anreiz vorstellen, das Papier zu entfalten – was er dann auch unverzüglich tat. Nachdem er alles gelesen hatte, lehnte er sich gegen die Wand des Bootes, sah zum Himmel hoch und lachte laut – außer Erics Erklärungen hatte er sich nämlich auch noch einen Witz notiert, den er neulich gehört hatte und den er ebenfalls nicht vergessen wollte.

17 »Geoff?«
    »Hihihi …«
    »Geoff!«
    »Hihi … wa…«
    »Geoff, wach auf!«
    »Hä?«
    »Hör auf rumzumurmeln und wach auf!«
    Geoff öffnete die Augen – und wurde mit einem großen Standfoto seines Todes konfrontiert, nicht gerade ein erbaulicher Anblick, nachdem man sanft geschlummert hat. Und wenn er es recht bedachte, neigte Tim immer mehr dazu, ihn auf unangenehme Weise zu wecken: indem er die Vorhänge aufriss und ihn dem grellen Sonnenlicht aussetzte; indem er ihn auf einem Tisch festschnallte; indem er ihm Schläuche in die Nase steckte; und jetzt, indem er ihn mit einer Aufnahme quälte, die zeigte, wie er von dem Energieausstoß eines Raumschiffs getoastet wurde. Eines Tages würde er sich für all das rächen – vielleicht dadurch, dass er Tims Fuß an einem vorbeifahrenden Lastwagen festband, während er schlief.
    »Aaaah!«, schrie Geoff und bedeckte die Augen mit der Hand. »Stell sofort das Ding ab!«
    »Entschuldigung«, sagte Tim. »Ich hab mir das Ganze noch mal angesehen, während du bewusstlos warst. Computer, bitte den Bildschirm abschalten.«
    Der Bildschirm löste sich mit einem leisen »Puff« in nichts auf, was ein wenig daran erinnerte, wie Geoff in der Simulation von dem Raumschiff verbrutzelt worden war.
    »Das Bild ist weg«,

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