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Invaders: Roman (German Edition)

Invaders: Roman (German Edition)

Titel: Invaders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Ward
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immer noch nicht näher gekommen zu sein schien, obwohl der Traktorstrahl die Fähre mit ziemlich hoher Geschwindigkeit zog. »War es denn teuer?«
    »Das kann man wohl sagen«, erwiderte Tim. »Im Vergleich zu den Baukosten der Concordia ist diese seltene Version von Keio Flying Squadron , die du bei eBay gekauft hast, das reinste Schnäppchen gewesen.«

21 Unter normalen Umständen hätte Geoff sofort seine Entscheidung gerechtfertigt, Keio Flying Squadron zu kaufen – eigentlich zu einem Spottpreis. Er hätte auf die Seltenheit dieser Version hingewiesen, obwohl er im tiefsten Innern wusste, dass sie so selten nun auch wieder nicht war und ihn der skrupellose Verkäufer übers Ohr gehauen hatte.
    Doch Geoff sagte kein einziges Wort. Reagierte überhaupt nicht auf Tims sarkastische Bemerkung. Denn Geoff hatte andere Dinge im Kopf und starrte wie gebannt auf die Concordia, das Mutterschiff der irdischen Kampfflotte.
    Das Erste, was den meisten Leuten auffiel, wenn sie die Concordia sahen, war, wie verdammt groß sie war. Und damit ist nicht etwa »groß« im herkömmlichen Sinne des Wortes gemeint, zum Beispiel wenn man sagt »Diese Hose ist ein bisschen zu groß für dich« oder »Meine Portion war so groß, dass ich sie nicht aufessen konnte«. Hier ging es um eine andere Kategorie von »groß«. Dieses Schiff war so gewaltig, dass es die Sonne verdunkelte, wenn es die Erde umkreiste. Um das Ganze in die richtige Perspektive zu rücken: Die Flasche Champagner, mit der man es beim Stapellauf getauft hatte, hatte die Größe des Eiffelturms gehabt.
    Das Zweite, was den meisten Leuten bei der Concordia ins Auge sprang, war das elegante Design. Ihre Form ähnelte – wie die der meisten andern Schiffe der Flotte – einem Schildkrötenpanzer. Sah man genauer hin, erkannte man, dass der Panzer von zahlreichen Rillen und Furchen durchzogen war, als könnte man wie bei einem Kabrio das Dach zurückklappen, wenn schönes Wetter war. In Wirklichkeit funktionierte das natürlich nicht: Die Rillen und Furchen rührten daher, dass man beim Bau auf diese Weise ein paar Millionen Tonnen Titan gespart hatte – was nun mal ein ziemlich kostspieliges Metall war.
    Natürlich brauchte ein Schiff von der Größe der Concordia eine beträchtliche Pferdestärke, um sich überhaupt fortzubewegen – vorzugsweise in Form eines Triebwerks, da der Einsatz von richtigen Pferden im Weltraum aus naheliegenden Gründen gewisse logistische Probleme mit sich gebracht hätte. Glücklicherweise war die Concordia in dieser Hinsicht gut ausgestattet, denn sie hatte nicht nur ein Triebwerk, sondern deren zwanzig aufzuweisen. Die Triebwerke ragten wie knollige Auswüchse aus dem hinteren Teil des Vehikels und stießen eine geradezu unglaubliche Hitze aus. Wenn die Concordia mit voller Kraft lief, konnte sie auf dreitausend Kilometer Entfernung ein Marshmallow toasten, auch wenn sich dabei natürlich die Frage stellt, was ein Marshmallow im Weltraum zu suchen hat.
    Ruhig glitt die Fähre in den riesigen Hangar der Concordia und setzte sanft auf einer der Landeplattformen auf.
    Die Pilotin schnallte sich los und stand auf.
    »Wir sind da«, sagte sie für den Fall, dass es noch niemand bemerkt hatte.
    Als Geoff aus dem Cockpitfenster spähte, sah er, wie der rote Traktorstrahl verblasste und sich in nichts auflöste.
    »Bitte achten Sie darauf, all ihre persönlichen Habseligkeiten mitzunehmen«, hielt die Pilotin sie an, während sie ein paar Schalter umlegte. »Ich hoffe, Sie hatten einen angenehmen Flug.«
    Alle erhoben sich und versammelten sich an der Einstiegsluke.
    »Und was passiert jetzt?«, fragte Geoff.
    »Jetzt warten wir«, erwiderte der Verteidigungsminister.
    »Worauf?«
    »Auf den Parkservice.«
    »Hier gibt’s einen Parkservice?«, fragte Geoff. »In einem Raumschiff?«
    »Warum denn nicht?«, gab der Minister zurück.
    »Weiß nicht«, meinte Geoff. »Ich dachte, so was gäbe es nur in Hotels und Restaurants.«
    Die Pilotin machte sich daran, alle Sitze wieder in eine aufrechte Position zu bringen.
    »Auf der Concordia zu parken ist ein echter Albtraum – besonders abends«, erklärte sie. »Ohne den Parkservice wäre es völlig unmöglich, einen Parkplatz zu ergattern.«
    Bald wurde die Einstiegsluke von außen geöffnet, und ein großer, gut gekleideter Angestellter nahm sie in Empfang und war ihnen beim Aussteigen behilflich. Geoff traute seinen Augen nicht – der Typ trug doch tatsächlich einen Frack mit Weste und dazu

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