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Invaders: Roman (German Edition)

Invaders: Roman (German Edition)

Titel: Invaders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Ward
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Dröhnen der Triebwerke zu einem leisen Summen geworden, und von oben wirkte alles erstaunlich friedlich. Manche Kontinente sahen aus, als bestünden sie aus weichem braunem Tuch. Bergketten hoben sich reliefartig von der Erde ab, gewaltige Wolkenformationen quollen über den Ländern auf, als hätte jemand mit einem Löffel darin herumgerührt, und die Ozeane, die den Planeten wie eine dicke blaue Decke umhüllten, sahen aus wie Sirup. Es war ein Anblick, den man normalerweise als »atemberaubend« bezeichnen würde, doch da das in Geoffs Fall bedeutet hätte, dass in der Kabine Unterdruck herrschte, war das Adjektiv hier nicht ganz angebracht.
    »Wenn du willst, kannst du dich losschnallen, Geoff«, sagte Tim. »Die Fähre hat jetzt eine horizontale Flugbahn.«
    »Bist du sicher?«, erwiderte Geoff, der sich immer noch an den Armlehnen festklammerte. »Werde ich auch nicht durch die Kabine schweben?«
    »Nein, wirst du nicht.«
    »Ich brauche also keine Magnetstiefel?«
    »So was gibt es gar nicht.«
    »Tatsächlich?«
    »Tatsächlich. Das hast du dir bloß ausgedacht. Die Fähre hat ihr eigenes Gravitationsfeld. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen.«
    Zögernd schnallte sich Geoff los, blieb aber sitzen. Er hütete sich immer davor, allzu schnell aufzustehen – vor allem wenn er in der Nacht schlecht geschlafen hatte. Tat er es trotzdem, endete es gewöhnlich in einer Katastrophe.
    Der Verteidigungsminister ging ins Cockpit und setzte sich neben die Pilotin.
    »Wie lange dauert es noch, bis wir die Flotte erreichen?«, fragte er.
    »Nicht mehr lange«, antwortete die Pilotin, nachdem sie einen Blick auf das Armaturenbrett geworfen hatte. »Die Flotte befindet sich gegenwärtig auf der anderen Seite der Erde, in einer geosynchronen Umlaufbahn. Dürfte nicht mehr länger als eine halbe Stunde dauern.«
    Geoff stand auf. Ihm war ein wenig weich in den Knien, seine Hände zitterten, und in seinen Ohren knackte es ab und zu immer noch. Ansonsten war er aber okay. Er ging zur anderen Seite der Fähre hinüber, um aus einem der Fenster zu blicken, und schnappte vor Überraschung nach Luft. Über die pechschwarze Finsternis des Weltraums waren unzählige Sterne verteilt, deren Licht einen funkelnden, glitzernden Flickenteppich bildete. Er hatte natürlich schon öfter zum nächtlichen Himmel hochgeblickt, infolge der verschmutzten Londoner Luft aber immer nur eine Handvoll Sterne ausmachen können, als hätte Gott Probleme mit dem Bezahlen der Stromrechnung und schaltete dauernd den einen oder anderen Stern ab, um Geld zu sparen. Von hier aus bot das Weltall jedoch einen überwältigend schönen Anblick.
    Geoff trat an ein anderes Fenster. Ganz wie er erwartet hatte – noch mehr Sterne. Millionen und Abermillionen. Plötzlich nahm er aus den Augenwinkeln heraus ein Aufblitzen wahr. Als er genauer hinsah, konnte er in der Ferne mehrere Raumschiffe erkennen, die sich mit Laserstrahlen beschossen.
    »Seht doch mal!«, sagte Geoff, als eines der Schiffe explodierte. »Da findet gerade eine Schlacht statt!«
    »Das ist keine echte Schlacht«, erklärte Ruth, die zu Geoff ans Fenster getreten war. »Da wird bloß ein Film gedreht.«
    »Ein Film?«
    »Wenn Sie genau hinsehen, können Sie das Kameraschiff erkennen«, sagte sie und zeigte auf ein Raumschiff, das sich im Gegensatz zu den anderen nicht bewegte. »Das ist nicht weiter aufregend.«
    »Dann wird heutzutage also richtig im Weltraum gedreht?«, fragte Geoff. »Das Ganze ist nicht computergeneriert oder so?«
    »Natürlich nicht«, erwiderte Ruth, die das Interesse an dem Thema verloren hatte und zu ihrem Sitz zurückkehrte. »Warum sollte man auf den Computer zurückgreifen, wenn man es in echt machen kann?«
    »Weiß nicht. Kommt mir nur sehr aufwendig vor.«
    »Heutzutage nicht. Im All zu drehen ist genauso einfach, wie eine Autoverfolgungsjagd auf der Erde zu filmen. Außerdem merkt das Publikum den Unterschied. Vergleichen Sie mal Star Trek 2 mit Star Trek 200 , dann verstehen Sie, was ich meine.«
    Obwohl die Reise noch eine halbe Stunde dauern sollte, konnten sie in der Ferne schon bald die Raumschiffflotte ausmachen. Normalerweise hätte Geoff am Ende einer Flugreise in seinen Taschen nach Kleingeld gesucht, um festzustellen, ob er schnell eine Partie Vier gewinnt spielen konnte, doch der Anblick, der sich ihm jetzt bot, war so spektakulär, dass er sich nicht zu rühren vermochte und wie gebannt auf die Flotte starrte, die aus Hunderten – wenn nicht

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