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Invasion 01 - Der Aufmarsch

Invasion 01 - Der Aufmarsch

Titel: Invasion 01 - Der Aufmarsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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fast im Flüsterton. »Ein winzig kleiner Satz. ›Nicht wichtig, solange es die Leistung der Einheit nicht beeinträchtigt.‹«
    Er lächelte erneut und ließ den Blick in die Runde schweifen. Jetzt wurden seine Augen eisig und sein Grinsen raubtierhaft. »Aber ich war schon bei den Scheißmarines, als ihr Wichser noch nicht einmal in die Windeln gemacht habt. Die Army hat damals die Militärpolizei in die Scheißkasernen geschickt, weil das Rauschgiftproblem damals so schlimm war, und bei den Marines sah es nicht viel besser aus.
    Wenn wir in den Siebzigern einen Krieg hätten führen müssen, dann wär' keiner gekommen. In der ganzen beschissenen Army gab's keine einzige Einheit, die einsatzbereit gewesen wäre, nicht bei der Infanterie, nicht bei der Artillerie, nicht bei den Panzern und nicht bei den Airborne, weil nämlich damals in der Army lauter Verbrecher das Sagen hatten. Und die Marines hätten alle Mühe gehabt auszurücken, weil wir nämlich unser eigenes Rauschgiftproblem hatten.
    Solltet ihr irgendwann da hinausziehen und euch einbilden, dass man euch die Schlüssel zum Schokoladenladen überreicht, dann ist die Einheit, die euch bekommt, im Eimer. Wenn die das Zeug wirklich brauchen, wenn Leben auf dem Spiel steht und eure Kumpel rings um euch herum ins Gras beißen, dann wird das Zeug nicht da sein, das sie brauchen.
    Man wird uns die Munition und die Waffen und all das Gerät, auf das wir uns verlassen, unter dem Hintern weg verkaufen. Und dann stecken wir in der Scheiße. Wäre nicht das erste Mal. Und verflucht will ich sein, wenn das passiert, wo ich etwas zu sagen habe.« Er sah wieder ins Feuer und stocherte in den Flammen herum – und langsam legte sich seine Wut. Er gab einen Laut wie ein Motorboot von sich.
    »Wir haben lange und hart gekämpft, um das auszulöschen«, fuhr er dann wieder freundlicher fort. »Das mussten wir, weil das Militär so einfach nicht funktioniert.
    Es geht um Respekt. Wenn ihr euch einbildet, dass ihr so etwas mit mir machen könnt, dann habt ihr keinen Respekt vor mir und befolgt meine Befehle nicht oder die Befehle eurer Offiziere, sobald die Zeit kommt, euer Leben einzusetzen.« Er hielt inne und blickte einen Augenblick ins Feuer, hoffte, dass wenigstens einige von ihnen ihn verstanden. Aber eigentlich galt das, was er sagte, Stewart, und das wussten sie alle.
    »Also, ihr seid alle gut, wirklich mächtig gut, auf dem Papier zumindest. Aber falls ihr euch einbildet, dass es um Geld geht, dann seid ihr keine richtigen Soldaten, weil ihr dann nämlich nicht zur Stelle seid, wenn ich euch brauche.« Er hatte wirklich keine Lust, das, was er in sie investiert hatte, einfach abzuschreiben, aber was er da jetzt sagte war ihm todernst, das war ihm anzumerken. Wenn man es ehrlich meint, ist das meistens so.
    »Und deshalb seid ihr jetzt dabei, das wirklich große Geheimnis zu erfahren, das größte vielleicht, das es gibt. Was es ist, werde ich euch nicht sagen, das müsst ihr schon selbst rauskriegen. Ich werde euch sagen, dass es nicht etwa ›Geld ist nicht alles‹ oder irgend so ein abgedroschener Quatsch ist. Aber damit fängt es an. Und deshalb sage ich euch, was ich jetzt von euch erwarte: Wenn ihr einen Kampfanzug tragen wollt, wenn ihr das sein wollt, wozu wir euch jetzt vierzehn Wochen lang ausgebildet haben, dann müsst ihr dieses Geld jetzt ins Feuer werfen.«
    Die Gruppe hatte ihm gebannt zugehört, hatte jedes Wort aufgenommen. Jetzt hielten sie die Geldbündel in der Hand, schluckten, sahen einander an. Jeder von ihnen hielt ein paar tausend Dollar in der Hand, und sie hatten hart dafür gearbeitet. Sie wollten das ganz sicherlich nicht aufgeben.
    »Oder ihr könnt jetzt aufstehen und ins Camp zurückgehen, und nach dem Abschluss sorge ich dafür, dass man euch wieder zu euren ursprünglichen Einheiten zurückversetzt, kein Extradienst, kein Kriegsgericht, bloß ein wenig Papierkrieg.
    Statistisch gesehen ist eure Überlebenschance in der Garde besser. Sofern die Posleen nicht gerade direkt auf euch landen, wird die Garde feste Stellungen besetzt halten und nicht wie die Fronttruppen oder die Eingreifverbände von einem Gefecht zum anderen verlegt werden. Als Soldaten der Eingreifverbände wird man euch immer wieder durch den Fleischwolf drehen, und wenn ihr auch noch so gut seid, eine ganze Menge von euch werden dabei sterben. Um zur Garde zu kommen, braucht ihr bloß das Geld zu behalten. Das sollte doch ganz einfach sein. Stimmt's?« Und damit

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