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Invasion 01 - Der Aufmarsch

Invasion 01 - Der Aufmarsch

Titel: Invasion 01 - Der Aufmarsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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seine Stiefel ihm Halt gaben. Dann blickte er in die Strömung, verdrängte bewusst jeden Gedanken an Schwerkraft aus seinem Bewusstsein und streckte die Arme aus so weit es ging. Die gegenüberliegende Wand zu erreichen kam natürlich nicht infrage, dazu war er viel zu klein. Was also tun, was tun?
    Anzugstiefel. Verdammt. Er löste seinen rechten Stiefel von der Wand, trat ein Stück zur Seite und schaltete die Klammer wieder ein. Dann den linken Stiefel. Schritt. Klammer.
    »Lieutenant O'Neal?«, ließ sich ein paar Minuten später die besorgte Stimme von Sergeant Green vernehmen.
    »Yeah?«, prustete Mike.
    »Alles klar bei Ihnen, Sir?«
    »Yeah«, grunzte Mike. Hier gegen die Physik anzukämpfen war so, als würde man einen schweren Stein bergauf schleppen, und der Anzug machte es beinahe noch schlimmer, seine Pseudomuskulatur war nie dafür gedacht gewesen, sich seitlich gegen starke Strömung zu bewegen. Wieder meine Schuld. »Ich habe die erste Etappe beinahe erreicht«, keuchte er. »Das erste Team soll sich bereit machen.«
    »Ja, Sir.«
    Jetzt kletterte er an der Seitenwand des schlüpfrigen Tunnels hinauf. Die Stiefel rutschten keinen Millimeter, das war den Indowy zu verdanken, die sie hergestellt hatten, nicht dem blöden Konstrukteur, aber sie dazu zu bewegen, dass sie sich anklammerten, war merklich schwieriger. Schließlich schaffte er es, einen Stiefel über den Rand zu stemmen, und befestigte gleich darauf mit der rechten Hand einen Binder an der Wand der Etappe. Er ließ den Binder los, griff mit der anderen Hand danach und ließ sich mit einem erleichterten Grunzen in das unbewegte Wasser des Seitentunnels rollen.
    »Keine Müdigkeit vorschützen«, knurrte er, sog Sauerstoff in sich hinein und zog sich an der Wand empor. »Michelle, O2-Anteil steigern, bitte, bevor ich in Panik gerate.«
    »Wie bitte, Sir?«
    »Nichts, Sergeant«, sagte Mike und kämpfte gegen den Drang an, den Panzer herunterzureißen und wirklich tief durchzuatmen, aber da hätte er nur Wasser bekommen. Das angehobene O2-Niveau half endlich gegen den Sauerstoffmangel. »Ich bin jetzt unten. Prüfen Sie die Binder, und dann löse ich die Klammer an diesem Ende.«
    »Ja, Sir.«
    »Schicken Sie den nächsten Idio …. äh Freiwilligen für den Sprung als Ersten herunter«, sagte Mike, während er das Ende der Leine an der Decke anklammerte. Er gab noch einen reichlichen Meter zu, klammerte seine Leine dann an der Wand fest und sicherte sich am Tunnel. »Ich muss dem einiges erklären. Das ist nicht so leicht, wie ich es mir vorgestellt hatte.«
    »Ja, Sir«, sagte Sergeant Green und schmunzelte. »Ich darf Ihnen sagen, dass Sie mir gerade fünfzig Dollar verdient haben. Die Wetten standen fünf zu eins, dass Sie es nicht schaffen.«
    »Sorry. Ich habe diese Systeme entwickelt, also hatte ich zumindest völliges Vertrauen dazu.« Das glaubst du doch selbst nicht. »Nur das letzte Stück ist ein wenig schwierig.«
    »Äh, Airborne, Sir, oder wie Sie zu sagen pflegen.«
    Der Rest ihres Auszugs aus der Zone der Zerstörung war zeitraubend, aber nicht gefährlich. Je weiter sie vorankamen, umso mehr Tricks fielen den Männern ein, um mit der Strömung klarzukommen. Beispielsweise jedes Mal anzuhalten, ehe eine Biegung kam, und dann einfach durchzugehen. Nach drei weiteren Stunden erreichten sie im Untergeschoss eines Megascrapers einen Pumpenraum, der vier Kilometer von Qualtren entfernt lag.
    Nachdem Mike sich vergewissert hatte, dass keine Posleen in der Nähe waren, teilte er die AIDs als Wachen ein und wies seine Leute an, sich etwas auszuruhen. Er hingegen musste weiter. Sein Problem war, dass er zwar über etwa fünfzig Soldaten verfügte, die auch, sobald sie sich etwas ausgeruht hatten, bereit sein würden, alles niederzumachen, was mehr als zwei Beine hatte, die aber praktisch über keine Waffen verfügten. Ihre externen Waffen waren von der Explosion weggefegt worden, und nur die paar Leute, die über Seitenwaffen verfügten, hatten noch Projektilwaffen. Andererseits trug jeder Einzelne von ihnen ein paar Tausend Schuss Munition mit sich herum, die Antimaterie als Energiequelle benutzten, es sollte also doch möglich sein, etwas zu tun. Aber zuerst musste er sich Klarheit über ›das Gesamtbild‹ verschaffen.
    Mike war zu erschöpft, um die Sprachsteuerung zu benutzen, deshalb rief er einen virtuellen Schreibtisch auf. Auf seine erste Anfrage bekam er einen Bericht über die allgemeine Gefechtslage. Die grafische

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