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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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die Oberhand über die meist asiatischen Streitkräfte gewonnen hatten. Die chinesische Dritte Armee hatte in den Kämpfen der ersten Woche fast einhunderttausend Gefallene zu beklagen, und man rechnete damit, dass die Darhel zu ihrer Unterstützung europäische Einheiten anfordern würden. Die europäischen und amerikanischen Verbände hatten zwar auf Barwhon und Diess ebenfalls gewaltige Verluste erlitten, aber ihre überlegene Koordination hatte häufig dazu geführt, dass die Verluste keine so gewaltigen Werte erreichten, wie sie für die Streitkräfte aus China und Südostasien typisch waren.
    Im Laufe des Gesprächs wies Mike – und zur allgemeinen Erheiterung auch Cally – darauf hin, dass sich die besten Einheiten auf Barwhon und nicht etwa auf der Erde befanden. Die Einheiten auf Barwhon verfügten über einen hohen Anteil an kampferprobten Veteranen und waren für die Besonderheiten des Kampfs gegen die Zentauren ausgebildet. Im Vergleich zu ihnen befanden sich die »erdwärts« verbliebenen Einheiten in geradezu lausigem Zustand. Aus Frankreich, Deutschland oder den Vereinigten Staaten abgezogene Einheiten würden zu Anfang keinen Deut besser sein als ihre asiatischen Kameraden.
    Da die ersten Expeditionstruppen auf Barwhon praktisch total vernichtet worden waren, verfügte die NATO nur noch über einen verschwindend kleinen Bruchteil ihrer ausgebildeten Streitkräfte. Mit der Zeit würden die der Verjüngungsbehandlung unterzogenen Offiziere und Unteroffiziersdienstgrade diese Lücken schließen, aber das würde noch eine Weile dauern. Bis die von Horner und Taylor eingeführten Reformen Wirkung zeigten, konnten die in den Staaten eingesetzten Einheiten ebenso gut noch in der Grundausbildung stecken.
    All das dem Bootskapitän zu erklären war erstaunlich schwierig.
    »Schauen Sie«, sagte der bereits leicht angeheiterte Kapitän streitsüchtig, »es sind doch schließlich Soldaten, oder?«
    »Das schon, John«, räumte O’Neal ein, »aber Soldat sein heißt, nicht nur ein Gewehr abfeuern zu können. Beim Krieg geht es darum, die, die schießen, und deren Support dorthin zu schaffen, wo sich der Feind aufhält. Selbst die Posleen sind nicht überall. Und deshalb besteht das eigentliche Problem darin, die richtigen Streitkräfte an den richtigen Ort zu bringen.«
    »Was ist denn daran so schwer?«, fragte Harry. »Die sind genau hier«, fuhr er fort und wies in die allgemeine Richtung der Bucht von Florida. »Was ist da so schwierig daran, sie zu finden?«
    »Oh«, machte Mike bedrückt. »Sie werden sie schon finden. Oder üblicherweise umgekehrt. Aber damit reguläre Einheiten den Angriff überleben, müssen sie sich eingraben. Verstehen Sie das?«
    »Nein«, gab Harry zu. »Aber ich will es akzeptieren.«
    Mike paffte an seiner Panatela und überlegte, wie er es dem anderen erklären sollte. »Okay, ich will es mal so versuchen. Sie müssen gegen jemanden kämpfen. Sie haben eine Pistole mit einem einzigen Schuss. Und die anderen erscheinen mit fünfzig Kumpels, die alle Maschinenpistolen haben. Was machen Sie dann?«
    »Oh«, sagte Harry und kratzte sich am Kopf. »Ich denke, Sie knallen einfach den Mistkerl ab, der mit dem Ganzen angefangen hat.«
    »Richtig«, nickte Mike. »Aber wenn Sie das von hinter einer Mauer tun, dann haben Sie vielleicht eine Chance, neu zu laden und noch ein paar von denen zu erledigen? Zum Teufel, vielleicht könnten Sie sogar überleben.«
    »Okay«, nickte John und nahm einen langen Schluck von seinem Rum, in dem eine Limonenscheibe schwamm. »Einverstanden.«
    »Also heißt es, aus vorbereiteten Stellungen kämpfen. Auf die Weise ist das ganz ähnlich den Zuständen im Ersten Weltkrieg. Aber dazu braucht man entweder genügend Männer, um eine riesige Front zu besetzen, oder man muss erraten, wo die Posleen kommen werden. Und das in dem Wissen, dass sie jederzeit und überall aus dem Himmel fallen können.«
    »Die Cooks in Vietnam hatten überall ihre kleinen Flak-Batterien«, sagte Honest John und rülpste genüsslich. »Warum haben wir die nicht auch?« Es klang bitter.
    Mike schob eine Augenbraue hoch, beantwortete aber die Frage. »Technologie. Die ›Cooks‹ haben ihre Flak-Batterien von den Russen bekommen. Die Russen hatten das Zeug massenhaft rumliegen und dazu auch noch Unmengen von ungenutzten Produktionsanlagen. Wir müssen den Galaktern nicht nur beibringen, was sie bauen sollen, sondern auch, wie man eine Massenproduktion aufbaut. Und trotzdem läuft

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