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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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wahrscheinlich nicht«, stimmte sein Vorgesetzter ihm zu. Sein Tonfall klang einigermaßen gelassen; schließlich hatte seine Einheit das erledigt, was man ihr aufgetragen hatte. Wenn er starb, würde er wissen, dass niemand hätte mehr tun können. Auch eine Form von Frieden. »Ich denke, ich werde jetzt ein paar Zivilisten herumscheuchen.«
    »Okay, Sir. Ich denke, ich gehe zum Sicherheitsamt hinüber und sehe nach, wie es dort läuft.«
    »Viel Glück, Lieutenant.«
    Der junge Offizier nahm Haltung an und salutierte wie auf dem Exerzierplatz. Der alte Colonel erwiderte die Ehrenbezeigung mit gemessenem Ernst.

    Ted Kendall fand sich, mit einem ihm nicht vertrauten Gewehr in der Hand, in einer Reihe von Gestalten, die am Sicherheitsamt vorbeischlurften. Angeführt von einem alten Haudegen von der Nationalgarde bewegten sie sich in die Richtung, aus der Schüsse zu hören waren, um den Versuch zu machen, den Vormarsch der Posleen etwas zu verlangsamen. Das war ihr letzter Einsatz; die vorangegangenen drei Stunden hatten sie mitgeholfen, den Bunker für die Frauen und Kinder vorzubereiten. Er blieb stehen, als er eine vertraute Gestalt entdeckte, die sich über einen großen Bogen Papier beugte, wie man ihn für Plakate verwendete.
    »Morgen, Honey«, krächzte er. Er hatte seine Stimme ziemlich strapaziert, als er in dem Lärm der Bauarbeiten Befehle weitergegeben hatte. »Was machst du denn hier?«
    »Ein Plakat.« Morgen Bredell hatte seit ihrem achten Lebensjahr immer der einen oder anderen Gruppe von Cheerleaders angehört. Sie sah blendend aus und wusste, dass sie nicht übermäßig intelligent war, aber wenn sie sich auf etwas verstand, dann war das Plakate malen. Sie griff nach dem roten Marker und fuhr fort: »Wenn die Posties hier eintreffen, sollten sie doch ein Plakat vorfinden, meinst du nicht?« Sie fing zu weinen an, während sie langsam mit dem dicken Farbstift ein Gebäude auf das Papier malte.
    »Na klar, Honey, klar«, tröstete er sie. »Ich mag dich, Morgen.«
    »Ich dich auch, Ted. Tut mir Leid, dass wir gestritten haben.«
    »Yeah, mir auch, Honey. Viel Glück.«
    »Yeah.« Sie blickte nicht auf. »Dir auch.«
    »Yeah.« Er schüttelte den Kopf und beeilte sich, zum letzten Platoon der Milizreserve aufzuschließen.

    »Das ist doch Wahnsinn«, murmelte Wendy, während sie gemeinsam ein weiteres antikes Möbelstück auf den Haufen unter dem Fenster auftürmten, in dem kein Glas mehr war.
    »Der Tod ist leichter als eine Feder, die Pflicht schwerer als Möbel«, zitierte Tommy etwas eigenwillig, trat einen Schritt zurück und wischte sich die Hände ab.
    »Würdest du bitte mit diesen albernen Zitaten aufhören«, herrschte sie ihn an.
    »Na ja, du könntest dir natürlich auch eine Kugel in den Kopf jagen und es hinter dich bringen«, antwortete er würdevoll. Er wies auf die Pistole. »Damit wäre das ein Kinderspiel.«
    »Was? Du möchtest, dass ich mich selbst umbringe?«, fuhr sie ihn an.
    »Nein, ich möchte nur, dass du in diesen wahrscheinlich letzten paar Minuten deines Lebens so glücklich wie möglich bist«, antwortete er mit einem grimmigen Lächeln. »Hat doch keinen Sinn, wütend zu werden – das beeinträchtigt die Lebensqualität bloß noch mehr.«
    »Wirklich herrlich, die letzte Stunde seines Lebens mit solchem Gequatsche zu verbringen«, fuhr sie fort und zog sich einen Tisch heran, an den sie sich beim Schießen lehnen konnte. »Echt! Außerdem geht mir ständig dieser blöde Satz ›Du willst doch nicht etwa als Jungfrau sterben‹ durch den Kopf.«
    Er nickte, legte sich ein Kissen auf seinen Tisch und sah dann zu ihr hinüber. »Moment mal, heißt das …?«
    »Allerdings.«
    »Das ist doch ein Witz.«
    »Nee.«
    »Und was ist mit …?«
    »Der ganzen Football-Mannschaft?«
    »Ja. Und …?«
    »Der Hälfte der anderen Typen in der Schule?«
    »Yeah.«
    »Von denen wollte keiner vor den anderen zugeben, dass ich zickig bin.«
    »Wirklich?« , fragte er und machte große, runde Augen.
    »Blödmann. Ich war keine Zicke. Ich hab denen allen gleich zu Anfang gesagt, dass ich nicht mitmache. Die meisten haben bloß gedacht, sie könnten mich trotzdem rumkriegen, aber da haben sie sich getäuscht. Und jetzt wünsche ich mir, ich wäre nicht so stur gewesen.«
    »Also«, meinte Tommy und baute neben der Tür eine Claymore-Mine mit Fernzünder auf, »ich wäre dir ja gerne behilflich und so, aber wenn man es richtig bedenkt, sollten wir uns, glaube ich, jetzt auf das

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