Invasion 02 - Der Angriff
verdammt gut aufs Kämpfen. Als ihn einmal niemand beobachtete, hatte er endlich Gelegenheit gehabt, sich die Informationen von Aradan 5 anzusehen. Die metallgekleideten Thresh würden schreckliche Gegner sein. Er hatte sich schon überlegt, wie man am besten gegen sie kämpfte und hatte da ein paar Ideen. Hoffentlich würde er sie nicht schon jetzt ausprobieren müssen.
Es dauerte länger als zehn Minuten. Das Fleet Strike-Bataillon hatte seine Anzüge erst vor einem Monat bekommen. Während das Erste Bataillon der Fünffünfundfünfzigsten im Durchschnitt über tausend Stunden Anzugzeit hinter sich hatte, hatten die meisten im Zweiten Bataillon weniger als dreihundert Stunden absolviert. Die Offiziere brauchten noch Zeit, um die Icons für ihre Verbände zu entziffern, die Formationen aufzustellen, Besprechungen abzuschließen und die Anzüge aufzuladen, ehe sie sich in die Schlacht begaben. Sie hatten all das getan, während der Colonel mit dem örtlichen Befehlshaber sprach. Aber sie brauchten trotzdem mehr als zehn Minuten dazu.
Am Ende brauchten sie mehr Zeit, als sie hatten.
Als die ersten Kundschafter die Linien des Zehnten Korps erreichten, fingen ihre Sensoren zu kreischen an.
»Colonel«, sagte der S-3, der zwischen den beiden vorderen Kompanien und der Reserve unterwegs war.
»Hab’s gesehen«, bellte Bishop. Er hatte zwei Kompanien in Bewegung, und die Dritte wartete, ob sie auf etwas stießen. Wenn er damit gerechnet hätte, dass dort draußen böse Buben waren, hätte er es umgekehrt eingerichtet. »Bravo und Charlie aufhalten. Charlie soll sich mit den Leuten von der Motorisierten eingraben. Sagen Sie Bravo, sie sollen Charlie Feuerschutz geben, bis die eingegraben sind. Und Alpha schicken Sie nach rechts, damit sie die Flanke suchen.«
Das war die normale Standardreaktion eines kampferprobten Offiziers. Aber es war eine Taktik für den Kampf gegen Menschen, nicht gegen Posleen.
Die Augen des Kundschafters waren geweitet, um jedes Quäntchen Licht aufzunehmen. Die Schlacht im Norden erzeugte hie und da schmerzhafte Blitze in seinen Augen, aber darauf achtete er nicht. Er achtete nur auf wenige Dinge, weil er ganz auf die Verbindung zwischen ihm und seinem Gott konzentriert war und auf die Frage, wo die Thresh waren. Er lechzte nach ihnen, lechzte nach der Billigung seines Gottes, beim Sammeln und bei der Ernte. Regungen wie Selbsterhaltung oder Schmerz standen ganz am Ende der Hierarchie.
Er hielt inne, und die Staubklappen hoben sich von seiner Nase, damit er Witterung aufnehmen konnte. Hinter ihm hielten seine Rudelbrüder ebenfalls inne, nahmen Witterung. Der Geruch war eine beißende Mischung aus Chemikalien und organischem Atem. Er drehte sich um und sah seinen Gott an.
Arnata’dra studierte seine Anzeigen einen Augenblick und leitete sie dann mit einer Schaltung zu Kenallurial weiter.
Der Kessentai studierte sie einen Augenblick lang und zuckte dann zusammen. »Mein Edas’antai, wir haben ein Problem.«
Kenallai studierte die Werte kurz und plusterte dann den Kamm auf. »In der Tat.«
»Wir könnten versuchen, sie zu umgehen …«
»Feiges Baby …«
»Halt!« Kenallai studierte die Daten erneut. Die Signaturen waren ganz eindeutig die der metallgekleideten Thresh, und sie weiteten bereits ihre Front aus. Diese würde jetzt gleich gegen sein Oolt’ondai vorrücken. Außerdem wurden sie von regulären Truppen unterstützt, die sich eingegraben hatten. Es schien sich um die Krieger zu handeln, den Geistern des Landes sei Dank, und nicht um diese widerwärtigen Militärtechniker. Trotzdem würde es Sprengstoff geben und die ballistischen Waffen.
»Nein. Es gibt eine Zeit zum Manövrieren und eine Zeit zum Zuschlagen. Wir müssen die Thresh von hinten angreifen. Und zwar mit aller Macht! Wenn wir um sie herum manövrieren, wird ihre Hauptmacht versuchen, sich zurückzuziehen. Wir werden einfach durchbrechen und den Widerstand im Kessel vernichten. Das Netz wird den Wert dieser Maßnahme erkennen und uns Erweiterungen unserer Lehen gewähren.«
»Ja, mein Edas’antai.«
»Ardan’aath.«
»Mein Oolt’ondai?«
»Zerstöre sie.«
Ardan’aath hatte die Berichte von Barwhon und Diess studiert. Diese Threshkreen waren fähig und trickreich, auf ihre Art stellten sie eine größere Herausforderung dar als die Po’oslena’ar in Orna’adar . Aber an Ort und Stelle gab es nur drei Dinge, die sie fürchten mussten. Die ballistischen Waffen, die Tatsache, dass sie gruben wie
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