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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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erteilt hatte, rau geworden war. Sharon zuckte zusammen, als sie heraushörte, wie müde ihre Vorgesetzte war. Nun, sie waren wohl alle an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit angelangt. »Wir brauchen jeden verfügbaren Werfer, Commander. Tut mir Leid.«
    »Geht klar, Ma’am«, antwortete Sharon. »Bin ganz Ihrer Meinung. Michaels?«
    »Ich hol die Klammern aus dem Lager, Ma’am.«
    »Wir fangen inzwischen damit an, die hier abzumontieren.« Wieder schüttelte sie den Kopf. Wenn man EVA arbeitete, war das immer anstrengend; aber EVA unter dem Damoklesschwert eines plötzlichen feindlichen Angriffs war die reinste Hölle.
    Sie drehte sich zu dem Indowy-Techniker herum, um ihn zu bitten, ihr behilflich zu sein, hielt aber inne, als ihre Augen sich weiteten.
    Niemals hätte sie erwartet, so etwas jemals mit bloßem Auge zu sehen und rechnete auch nicht damit, dieses Erlebnis ein zweites Mal zu haben – ein Posleen-Battleglobe verlagerte sich aus dem Hyperraum. Der Riss im Realitätsgefüge erzeugte lokalisierte Energiespitzen, die zu Verzerrungen der Sterne dahinter führten, so dass das Schiff einen Augenblick lang auf einer leicht gekräuselten Wasserfläche dahinzugleiten schien. Einen Augenblick lang tanzten noch Entladungen statischer Elektrizität über den Koloss, und dann war der Battleglobe da, voll aufgetaucht und scheinbar zum Berühren nahe.
    »Austritt!« , brüllte der Sensortechniker plötzlich hellwach. »Winkel Zwei Neun Vier, Mark Fünf!« Die Augen traten ihm hervor, als er den Entfernungswert begriff. »Viertausend Meter!«
    »Erfasst«, rief der Taktikoffizier, als das Lidar-Zielerfassungssystem und die Subraum-Detektoren das gigantische Signal erfasst hatten.
    »Feuer«, befahl Captain Weston automatisch. Und dann weiteten sich ihre Augen. »Kommando zurück!«
    Aber das war bereits eine Ewigkeit zu spät. Der Waffentechniker hatte achtzehn Stunden Dienst hinter sich, und Feuerbefehle lösten eine Reaktion aus, an der das Gehirn nicht beteiligt war. Sein Daumen hatte bereits die Sicherungsklappe hochgeschnippt und den Schalter gedrückt.
    Ein pyrotechnischer Gasgenerator zündete, als die Klammern, die das Geschoss festhielten, aufflogen. Das Gas schob das fünfeinhalb Meter lange Waffensystem weit genug vom Schiff weg, damit es seine Trägheitsaggregate und die Antimateriekonversionsrakete aktivieren konnte.
    Gefahrlos für das Schiff. Aber nicht gefahrlos für das Installationsteam. Oder das Magazin mit Antimateriegeschossen, das sie gerade installierten.

58
    Das Wei ße Haus, Washington D.C.,
    United States of America, Sol III

    0526 EDI, 11.Oktober 2009

    »Mr. President, es wird Zeit«, sagte der Leiter des Secret-Service-Trupps.
    Thomas Edwards starrte auf den Bildschirm an der Wand des Lageraums. Was da gelegentlich rot über Fairfax County flimmerte, näherte sich erschreckend schnell dem Fairfax Parkway. Ein massiver Farbbalken stellte die vorrückenden Posleen dar, die die Überreste des Neunten und Zehnten Korps die U.S. 28 hinuntertrieben. Sobald sie die U.S. 29 und die I-66 erreichten, würden sie vermutlich nach Osten abbiegen, in Richtung auf Washington und die am nächsten gelegenen Brücken, dachte er. Wenn es den verstreuten Einheiten nicht gelang, die Brücken vor den Posleen zu erreichen, würde niemand von ihnen überleben.
    Er hatte Monsoon Thunder beobachtet. Er wusste, was ein Rückzug unter feindlichem Feuer bedeutete. Und auch was schmähliche Niederlagen bedeuteten. Er war überzeugt gewesen, jene gut versorgten und gut vorbereiteten Korps würden sich den Posleen stellen und den Kampf überleben können. Alle seine Berater waren davon überzeugt gewesen. Und sowohl er als auch sie hatten Unrecht gehabt. Ganz und gar Unrecht. Und das hatte zu der schlimmsten militärischen Katastrophe in der amerikanischen Geschichte geführt.
    Und das war noch nicht das Schlimmste.
    Der Bildschirm zeigte auch, dass die Straßen mit Flüchtlingen voll gepackt waren, die meisten in Alexandria oder schon fast auf der anderen Seite des Potomac, aber der Abstand zwischen ihnen und dem Feind wurde von Minute zu Minute kleiner. Bald würden die ersten Berichte hereinkommen, dass Flüchtlingskolonnen von den Posleen überrannt worden waren. Und er konnte nichts dagegen unternehmen.
    »Es tut mir Leid«, flüsterte er halblaut und im Selbstgespräch.
    » Shit happens , Mr. President«, sagte eine unerwartete Stimme.
    Der Präsident blickte zur Tür. Da stand Captain Hadcraft von den Marines,

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