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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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der Kommandant seiner persönlichen Garde, neben dem Geheimdienstchef. Der monströs wirkende Gepanzerte Kampfanzug wirkte im Weißen Haus völlig deplatziert.
    »Nein, nicht in diesem Maß«, brauste der Präsident auf. »Nicht hier. Nicht uns.«
    »Was? Sie dachten wohl, weil dies die Erde ist, wäre es anders?«, fragte der Captain mit einem Anflug von Spott. »Also da kann ich nur sagen, willkommen in der realen Welt, Sir.«
    Der Präsident drehte sich in seinem Sessel herum, um den Marine, der ziemlich aufgebracht zu sein schien, ganz zu sehen. Da die Marines von der Flotte ausgeliehen waren, gab es zwischen ihnen und dem Secret Service Reibungen, auch wenn diese im Widerspruch zur Tradition standen.
    Die Marines waren seit der Zeit eines John Adams für den Schutz der amerikanischen Präsidenten zuständig gewesen. Ihre Tradition in dieser Funktion ging tiefer und reichte weiter zurück als die des Secret Service. Dennoch hatte der Service sie immer wie eine Art bezahlte Helfer behandelt. Die Marines bewachten das Umfeld, während der Service für den eigentlichen Personenschutz zuständig war.
    Als die Marines von den anderen Waffengattungen abgetrennt und der Flotte zugeteilt worden waren, hatte die Präsidentenwache angenommen, dass sie jetzt die volle Verantwortung für den Schutz des Präsidenten übernehmen würde. Aber dazu war es nicht gekommen, vielmehr stellte die Flotte auf Rotationsbasis Personal für den Präsidentenschutz ab. Und das entzweite den Schutztrupp und die Marines in doppelter Hinsicht – einmal in finanzieller Hinsicht, zum andern auch wegen geteilter Loyalität.
    Amerikanische Angehörige der GKA, die sich auf Barwhon und Diess im Kampf ausgezeichnet hatten und auch sonst gut beurteilt wurden, konnten sich zur Versetzung zum Präsidentenschutz melden. Der jeweilige Einsatz dauerte zwei Jahre und fand dankenswerterweise außerhalb des Kampfgebietes statt.
    Bei positiver Beurteilung der Bewerbung schickte man die Soldaten mit ihren Anzügen zur Erde zurück. Nach einem kurzen »Auffrischungskurs« in Parris Island wurden sie als United States Marines vereidigt, bekamen dunkelblaue Paradeuniformen des Marine Corps verpasst und wurden nach Washington geschickt.
    Dort konnten sie dann Jagd auf Mädchen oder Jungs machen – je nachdem –, über die Garnisonssoldaten der alten Garde die Nase rümpfen und sich ganz allgemein einen schönen Tag machen.
    Aber das änderte nichts daran, dass sie Angehörige der Flotte blieben. Die Anzüge und das Personal waren formal Leihgaben der Flotte. Und die Föderation kam den Vereinigten Staaten, was die Kosten anging, in keiner Weise entgegen. Dass der amerikanische Präsident von allen Staatschefs und Staatsoberhäuptern auf der ganzen Welt der einzige war, der über eine einsatzstarke Kompanie von Wach-GKAs verfügte, lag einfach daran, dass sie entsetzlich teuer waren. Die Anzüge kosteten pro Stück rund eine halbe Milliarde Credits und wurden von den Darhel über einen Zeitraum von zwanzig Jahren amortisiert. Wenn man dazu noch die überhöhten Gehälter von Fleet Strike addierte, betrug der monatliche Aufwand für die Kompanie fast genauso viel wie für eine Division regulärer Truppen.
    Dann gab es da auch noch das Problem der geteilten Loyalität. Die Flotte verlangte von ihren Angehörigen zwar nicht konkret, dass sie ihre Staatsbürgerschaft aufgaben, hatte aber eine sehr geringe Meinung von Nationalismus. Und der Flotteneid stand über jedem anderen. Nach den Gesetzen der Föderation unterstanden die Marines der Präsidentengarde immer noch der Befehlsgewalt der Flotte und waren, wie alle anderen GKA-Einheiten, einzig und allein ihr verantwortlich.
    Die Marines wussten es besser. Einige von ihnen hatten sich gemeldet, einfach um von Barwhon wegzukommen, wo die Hölle der Schlacht im Sumpf Tag für Tag an ihrer Seele fraß. Aber die meisten waren da, weil sie im Herzen Amerikaner waren und stolz darauf, ihren Präsidenten beschützen zu dürfen. Trotzdem nagten die unglaublich hohen Kosten der Einheit und ihre mehrdeutige Loyalität wie ein Krebsgeschwür an der Truppe.
    An all das dachte der Präsident, als er jetzt den mit Silver Star und Fleet Cross dekorierten Marine Captain musterte. Niemand hatte ihm gegenüber seit Monaten ein solches Maß an ironischer Antipathie gezeigt. So etwas widerfuhr einem Präsidenten einfach nicht. Andererseits war dies ein Mann mit Erfahrung auf zahlreichen Kriegsschauplätzen, einer der »den Elefanten

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