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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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in einer völlig chaotischen Lieferung. Wäre der neue Bataillonschef nicht inzwischen eingetroffen, müssten wir uns wirklich den Arsch aufreißen, um das alles auseinander zu klauben, aber er hat mich als amtierenden G-3 eingeteilt, also habe ich ein wenig Einfluss auf die Planung, insbesondere weil ich mit Wilson, dem G-4, recht gut klarkomme.
    Sobald die Anzüge ausgepackt sind, müssen wir sie an die Leute anpassen. Soweit mir bekannt ist, bin ich im ganzen Bataillon der Einzige, der dafür qualifiziert ist, deshalb werden die einen Techniker, vielleicht sogar zwei oder drei, schicken müssen. In der Post ist davon nichts erwähnt, weder allgemein, noch GalTech, und von meinen Kontakten hat auch keiner etwas gehört, also weiß allenfalls der Himmel, wann die Techniker eintreffen werden. Und wenn sie dann einmal da sind, dauert es zwei, drei, vielleicht sogar vier Wochen, bis jedem sein Anzug verpasst ist. Zuerst sind die Kommandoanzüge an der Reihe, dann die Platoon-Sergeants, aber dann sind die Waffen dran. Das habe ich bereits mit dem Top besprochen, und der gibt das an die anderen Unteroffiziersdienstgrade weiter.
    Bis es so weit ist, machen wir nächste Woche vier taktische Übungen ohne Soldaten. Zuerst ein Scharmützel auf freiem Gelände als Einzelkompanie, als zweite Übung das Gleiche auf etwas erweitertem Gelände und mit den anderen Kompanien integriert, die dritte Übung ist Verteidigung auf gutem bis mäßigem Terrain gegen einen nicht zu starken Gegner, und die letzte Übung ist dann die, die mir immer am liebsten ist, das Sparta-Szenario. Da im Bataillon einiges umorganisiert worden ist, kann ich den Angreifer übernehmen. Nightingale, Sie werden die Kompanie leiten, Sie müssen lernen, wie die Dinge hier laufen; Arnold, Sie informieren Nightingale darüber, was alles dazugehört. Nehmen Sie das Manöverdrehbuch dazu.«
    »Zu Befehl.«
    Mike sah die neu hinzugekommenen Offiziere an. »Der Kampf gegen die Posleen erfordert höchste Beweglichkeit und totale Konzentration. Deshalb werden wir uns ein paar Dinge vom Fußball ausleihen und entsprechende ›Spielzüge‹ auf Gruppen- und Platoon-Niveau einsetzen. Damit erfüllen wir einen doppelten Zweck.
    Zum einen verkürzen wir damit die Zeit, die für die Erteilung von Befehlen gebraucht wird. Eine Reihe einfacher, zweiteiliger Kommandos deckt den größten Teil der im Kampf erteilten Anweisungen ab.
    Zum Zweiten möchte ich, dass wir damit über das hinwegkommen, was man ›Kampfsperre‹ nennt. Ich möchte, dass unsere Leute so eingestimmt sind, dass jeder einzelne von Ihnen ohne zu zögern das Feuer eröffnet, wenn der Zeitpunkt dafür gekommen ist. Einen Angriff der Posleen zum Stehen zu bringen ist so, als wollte man mit Feuerwehrschläuchen eine Lawine aufhalten; es ist möglich, aber man braucht alles Wasser der Welt dazu. Es ist also nötig, dass jeder einzelne von diesen Mistkerlen auch schießt.
    Das wird in hohem Maße von den Unteroffizieren abhängen. Ich möchte, dass die Offiziere sich so weit wie möglich heraushalten, es sei denn, wir üben aktiv auf Kompanie- oder Platoon-Ebene. Wenn es Probleme in Bezug auf die Kampfbereitschaft Ihrer Platoons gibt, dann besprechen Sie das mit First Sergeant Pappas oder mir.
    Sehen Sie zu, dass Sie Ihren persönlichen Kram heute Nachmittag erledigen, ab morgen haben Sie dafür nämlich garantiert keine Zeit mehr. Für morgen ist eine Taktikübung ohne Soldaten angesetzt, und von da an sechzehn Stunden am Tag Ausbildung, bis zur Schlussauswertung. Sehen Sie also zu, dass Sie in Fahrt kommen.
    Wegtreten.«

5
    Rabun County, Georgia,
    United States of America, Sol III

    1723 EST, 3. Februar 2009

    Als der Wagen die letzte Steigung hinter sich gebracht und in das kleine Tal in den Bergen von Georgia rollte, hätte Sharon O’Neal beinahe kehrtgemacht. Sie hatte ihre Reaktion auf Mikes Vater nie ganz begriffen. Der bei aller Fairness immer ein wenig vierschrötig wirkende Mann sprach sie gelegentlich mit »Lieutenant« an und behandelte sie auch so wie ein Vorgesetzter einen ihm untergebenen Offizier behandeln würde, höflich, aber mit leicht anzüglichem Unterton. Auf ihre Bitte hin hatte er damit aufgehört, den Kindern Geschichten aus dem Krieg zu erzählen und tat das jetzt auch in ihrer Anwesenheit nur noch selten, aber sie hatte im Laufe der Jahre genügend solcher Geschichten gehört, um ihn einigermaßen zu verstehen.
    Vielleicht hatte es mit ihren Erfahrungen bei der Navy zu tun, dass sie

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