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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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offensichtlich Runderneuerter; die meisten von ihnen waren zusammen angekommen und schienen sich auch zu kennen. Er wusste nicht, wer sie waren oder wo sie herkamen; sie stammten aus keiner regulären Einheit. Aber sie drängten jetzt immer dichter heran und führten jeden Soldaten, der auch nur eine Spur von Bereitschaft erkennen ließ.
    Er hatte viele Soldaten auf der Mall davonrennen sehen. Die Zeltstadt, die im Aufbau begriffen gewesen war, war beinahe leer. Und die meisten von ihnen waren nicht hier. Aber immerhin ein paar.
    Sie waren schwarz und weiß, Orientalen und Latinos. Männer und Frauen. Die meisten von ihnen starrten vor Schmutz und stanken, weil sie seit Tagen bloß davongerannt waren. Viele von ihnen sahen aus, als ob sie eine ordentliche Mahlzeit gebrauchen könnten oder ein oder zwei Nächte ohne Wachdienst und ohne Albträume.
    Aber sie waren hier. Und sie halfen. Der Munitionslaster brachte eine gemischte Ladung, und die Freiwilligen wuselten auf der Ladebrücke herum und warfen Kisten mit .50-Kaliber-Munition herunter, um die Geschütze auf den Trägerfahrzeugen damit zu füttern, brachen die Mörsergeschosse auf und rannten nach vorn, um die Infanteriestellungen zu versorgen.
    Und unterdessen errichtete die Infanterie einen regelrechten Vorhang aus Feuer. Mindestens sechshundert Soldaten waren den Hügel heraufgekrochen und feuerten jetzt auf die näher rückenden Posleen. Sie lagen auf dem Bauch, und bloß ihre Köpfe und Gewehrläufe waren zu sehen. Gelegentlich traf ein HVM die Stellung und riss sie auf, oder ein einzelnes Geschoss traf einen Soldaten, aber dann krochen gleich wieder Freiwillige vor, um die Lücken zu füllen.
    Sicher, die meisten von ihnen waren davongerannt. Aber eine ganze Menge, wesentlich mehr als weggerannt waren, blieben. Und wenn die Gäule das Monument einnahmen, dann nur über ihre Leichen.

    »First Sergeant, mir ist völlig egal, ob Sie Fleet sind. Mir ist auch egal, ob Sie Ihre Befehle vom Herrgott persönlich haben. Ich gehe dorthin nur über meine Leiche zurück. Ich werde nicht einmal darüber nachdenken. Wir haben nicht die leiseste Chance, dass wir gewinnen, und ich werde kein dämlicher Held sein.« Der müde und schmutzige First Lieutenant war der letzte Offizier, den die Kavalleriekompanie zurückgelassen hatte. Natürlich, er führte weniger als ein Platoon Abrams-Panzer, also er war sicherlich nicht überlastet.
    Pappas dachte einen Augenblick über das nach, was er gerade gehört hatte. »Lieutenant, ich brauche Ihre Panzer beim Watergate. Ich schicke Teile eines Infanteriebataillons dorthin, und wir haben auch einigen Artilleriesupport. Aber Ihre Panzer brauche ich unbedingt auch.«
    »Nein. Verdammte Scheiße – nein«, knurrte der Lieutenant, der es müde war, sich mit diesem sturen Sergeant herumzustreiten. Dieser aufgeblasene Mistkerl von der Flotte hatte, schon bevor die Gäule den Fluss überquert hatten, fast eine Stunde an ihn hingeredet. Wenn sie den Fluss nicht überquert hätten, wäre er vielleicht geblieben, aber so wie die Dinge standen, gab es dafür keinen Anlass. Überhaupt keinen Anlass. Keine Macht auf Erden würde die Posleen-Flut jetzt aufhalten, wo sie über den Potomac war. Da konnten sie ebenso gut nach New York zurückkehren als hier zu bleiben und sich auffressen zu lassen.
    Der Offizier versuchte die Plastahlfinger wegzuschieben, die die Kimming des Lukendeckels seines Panzers umfasst hielten. »Runter von meinem Panzer.« Der Lieutenant schaltete die Sprechanlage ein. »Pauls, wir fahren los.« Als der Abrams zum Leben erwachte, schlossen sich die anderen vier Panzer ihm an, bewegten sich die Mall hinunter nach Osten auf das Kapitol zu, weg von den Kämpfen rings um die Arlington Brücke.
    Pappas seufzte und beugte sich vor. Stahlfinger hoben den Helm vom Kopf des sich wehrenden Lieutenants und zogen den Mann ganz dicht heran. Der Offizier musste erkennen, dass es völlig sinnlos war, sich gegen diese Finger zu wehren.
    »AID, Flüstermodus«, sagte Pappas ruhig. Dann flüsterte er dem Lieutenant zu. »Nur über Ihre Leiche, haben Sie gesagt. Okay. Sie lassen jetzt dieses Platoon wenden oder ich quetsche Ihnen den Kopf zusammen, bis er knackt. Buchstäblich.« Pappas legte seine stählerne Hand auf den Hinterkopf des Offiziers und drückte leicht.
    Der Offizier wand sich in dem eisernen Griff und stieß einen Schmerzenslaut aus. Er hatte das Gefühl, als ob seine Augäpfel gleich platzen würden. »Das können Sie nicht

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