Invasion 02 - Der Angriff
Schwierigkeit, die Köpfe zu treffen, hatte die Heerschar das schlimmste Feuer hinter sich gebracht. Nur noch wenige Augenblicke, und sie würden die Bestie nehmen und weiterziehen, der Beute im Osten entgegen. Sie waren jetzt so nahe, dass nichts mehr die Heerschar aufhalten konnte. Einige von den Drachenköpfen waren bereits gefallen, und ihr Feuer war verstummt. Der Rest würde bald fallen. Aber als die Heerschar dann die optimale Distanz erreicht hatte, veränderte sich alles.
Vor den Augen der vordersten Reihe der Posleen löste die Kreatur sich auf, löste sich auf in ein Oolt’ondar aus metallgekleideten Thresh. Aber die Thresh waren nur einen Augenblick lang sichtbar, denn ebenso schnell wie sie erschienen waren, verschwanden sie in Löchern, die von Spezialladungen gesprengt worden waren. Gleich darauf ragten ihre Waffen aus den Löchern, und jetzt konnte man nur noch diese Waffen zwischen den wenigen verstreuten Leichen von Metall-Thresh sehen.
Und noch während dieser schreckliche Anblick sie begrüßte, brach bereits weit schlimmeres Grauen über sie herein.
»Bravo-Kompanie, Feuer«, sagte der Offizier leise.
Die drei Kompanien des Bataillons bildeten ein Karree. Jeder Anzug konnte mit Bordmunition über eine halbe Stunde lang unablässig feuern. Wenn eine GKA-Einheit einer Posleen-Einheit gegenüberstand, wurde gewöhnlich von Angesicht zu Angesicht gekämpft. Die Anzüge ließen ihr Feuer dann wandern, als würden sie den Feind mit Schläuchen bespritzen, und spülten sie mehr oder weniger weg.
Aber die augenblickliche Situation eignete sich geradezu perfekt für Flankenfeuer. Indem sie ihre Gravgewehre auf Kniehöhe gerade nach vorn abfeuerten, erzeugte jeder einzelne Anzugsoldat einen »Strahl« der Vernichtung. Wenn ein Posleen einen dieser Strahlen berührte, starb er. Und das Feuer der drei Kompanien war ineinander verschränkt.
Als die Feuerstrahlen der Bravo-Kompanie hinauszuckten, schlachteten sie die Posleen zu Tausenden ab, fraßen sich förmlich durch die Masse der Heerschar hindurch. Das Terrain war beinahe eben, und die Zentauren konnten sich nirgends verstecken. Gegen das Monument anzustürmen, auf die eingegrabenen Anzüge der Mehrzahl des Bataillons zu, hieß die Feuerstrahlen von Bravo zu kreuzen. Zu wenden und Bravo anzugreifen hieß nicht nur das Feuer des Bataillons zu kreuzen, sondern auch jenen tödlichen Stahlregen, der immer noch auf sie herniederging.
Und dann fingen die Kompanien an, ihr Feuer wandern zu lassen.
Es war nicht das direkte Feuer aus den schrecklichen Waffen der Threshkreen gewesen, das ihn gefällt hatte. Wenn das der Fall gewesen wäre, wäre er sofort gestorben. Die schrecklichen Waffen der Threshkreen zerfetzten Oolt’os und Kessentai mit einem einzigen Feuerstoß, ohne einen Unterschied zu machen. Wenn ein solcher Schuss traf, dann war es, als würde sie eine Lenkwaffe treffen, und ihre Körper explodierten nach draußen. Selbst ein Streifschuss war tödlich.
Nein, es waren nicht die schrecklichen Waffen der Thresh gewesen, sondern eine Waffe der Heerschar, die ihn niedergeworfen hatte. Als einer jener schrecklichen Strahlen die Energieversorgung der Railgun seines Leibwächters getroffen hatte, war dieses explodiert, hatte dem Leibwächter das Rückgrat gebrochen und Kenallai unter zerfetzten Po’oslena’ar begraben. Jetzt konnte er das schreckliche Schlachten, das auf beiden Seiten im Gange war, bruchstückweise beobachten.
Sein persönliches Oolt und die Kessentai seines Oolt’ondar waren im Tode um ihn herum verstreut. Dort lag der tapfere Alltandai, hinter ihm Kenallurial, Ardan’aath. Vor ihm selbst lag nur der Tod.
Der Schlachtenmeister drehte den Kopf, ließ den Blick wandern, betrachtete die Leichenberge. Schließlich war es zu anstrengend, den Kopf hochzuhalten, und er sank langsam zu Boden. Das war ganz gut so. Die Heerschar war dem Untergang geweiht. Die Thresh würden sie irgendwo vernichten. Irgendwann. Besser, das nicht mehr zu erleben. Seltsam, wie dunkel es wurde.
Ganz schwach hörte er draußen im Dunkeln die Geräusche der anderen, älteren Nestlinge, hörte sie beim Fressen schreien. Aber hier, unter seinem Hügel hoch geschätzter Toter, war er bestimmt in Sicherheit. Heute würden sie einen anderen verzehren. Mochten sie sich immer gegenseitig verzehren.
Allmählich türmten sich die aufhäufenden Zentauren zu einem Wall, der dem Bataillon schließlich die Sicht versperrte.
»Auf, auf, Marsch, Marsch!« , schrie
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