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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Mike, ließ den Worten die Tat folgen und stieg aus seinem Loch. Er markierte das nächste Ziel für das Bataillon auf der Karte. »Wir gehen weiter vor in Richtung Seventeenth Street und geben uns dabei gegenseitig Feuerschutz«, fuhr er fort. »Duncan, wir brauchen auf unser Vorrücken abgestimmtes Sperrfeuer.«
    Ein wenig behinderte der Wall aus Leichen die Bataillonsfront, aber die Posleen stellten nicht länger eine Bedrohung dar. Die Überlebenden waren in den Kessel geflohen, und das vorrückende Bataillon bekam nur wenig Feuer. Trotzdem setzten sie den Beschuss fort, pickten sich Individuen oder Gruppen heraus, die so aussahen, als könnten sie Ärger machen.
    Endlich bewies sich der Wert der Anzüge, als sie dem Feuer folgten. Obwohl sie mit ihrem massierten Beschuss am Ende die Posleen vernichten würden, reichte das Feuer, das das Bataillon bekam, aus, um einen konventionellen Infanterieverband oder selbst Panzer zu vernichten. Aber die Anzüge hielten fast jedem Beschuss stand. In manchen Fällen war das Feuer der Posleen so gewaltig, dass sie den Eindruck hatten, in einen Gewittersturm hineinzumarschieren, aber es perlte wie Regen an ihnen ab. Nur die 3-mm-Railguns konnten die Anzüge durchdringen, wenn ein Geschoss perfekt traf, die übrigen Geschosse, sowohl aus den 1-mm-Railguns wie auch den Schrotflinten, stellten kein Problem dar. Wenn gelegentlich ein HVM aus der Masse kam oder das Feuer aus der Plasmakanone eines Gottkönigs, dann raffte das einen unglücksseligen GKA hinweg. Gleich darauf brachte dann jeweils massiertes Feuer den Schützen zum Schweigen. Das Bataillon konnte immer noch mit »akzeptablen Verlusten« vorrücken.
    Mike jagte seine Leute weiter, bis sie auf gleichem Niveau mit dem Ende des Spiegelteichs waren, und ließ sie sich ein letztes Mal eingraben. Die Topographie des Areals rings um das Monument schützte sie gegen jeden vorstellbaren Posleen-Angriff, und da sie die Posleen-Verbände auf engem Raum eingepfercht hatten, konnte jetzt die letzte Phase der Artillerieschlacht beginnen.
    Die drei Kompanien nahmen alle Wege, die aus dem Kessel herausführten, unter Beschuss, und Mike forderte die letzte Phase des Artilleriefeuers an.

    Wie es aussah, würde kein Feind mehr über den Hügel kommen, und deshalb begann Keren den langen Marsch nach oben. Die Rauchschwaden über dem Potomac lösten sich allmählich auf, aber über der Arlington-Brücke und dem Memorial hingen allerdings noch dicke Wolken. Dieser Blick über das Schlachtfeld war gespenstisch. Das Panorama war aus vielen Filmen und Fernsehshows bekannt, der grüne Rasen der Mall, die Denkmäler, die Kirschbäume. Jetzt war alles vom Feuer verwüstet und von Panzerketten aufgewühlt, und weißer Nebel trieb in der leichten Brise und trug den Gestank verbrannter und hingeschlachteter Posleen zu ihm herauf.
    Was in dem Kessel rings um das Lincoln Memorial ablief, war von hier aus nicht zu sehen, aber es klang nicht gut. Gelegentlich konnte man über dem Raum den roten Feuerball einer Explosion sehen, und das ständige Knattern von Clustergeschossen klang wie bei einem chinesischen Begräbnis. Und genau das war es auch. Die Posleen wurden in einen gewaltigen Fleischwolf gedrängt.
    Da die Aliens über keine nennenswerte Nachrichtentechnik verfügten, konnten sie nicht sehen, was in dem Rauch vor sich ging. Und die wenigen, die einen Augenblick lang überlebten, wurden, ob sie nun wollten oder nicht, von den von hinten Nachdrängenden in den Feuerkessel gedrückt. Die gepanzerten Kampfanzüge hingegen konnten klar und deutlich sehen, was geschah.
    Die Posleen wurden von dem ständigen Feuer buchstäblich zermahlen. Wirkungsfeuer explodierte über ihnen und mähte eine Ansammlung Posleen nieder. Dann zerfetzte Clustermunition die zu Boden geschleuderte Gruppe. Und während eine Welle nach der anderen fiel, wurden die vor ihnen Gefallenen von dem ständigen Artilleriebeschuss in immer kleinere Stücke zerfetzt. Gelbes Blut strömte über den Boden, ergoss sich in den Potomac und färbte die braunen Wellen in ein ungewohntes Ockergelb.
    Und die heranwogende Horde wusste davon nichts. Tausend, Hunderttausende Zentauren strömten in einer stetigen Flut über die Brücke. Ein paar schafften es durch den Feuerkessel, allerdings nur ganz wenige.
    Und diese wenigen erwischte das überlappende Sperrfeuer des Bataillons. Die sich überkreuzenden Blitze sahen aus wie eine Lichtshow, aber für die Posleen waren sie Linien des Todes. Bravo

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