Invasion 03: Der Gegenschlag
schmunzelte wieder.
Insgesamt enthielt der Raum fünf Gewehrschränke mit ausreichend Waffen, um ein ganzes Platoon damit auszustatten. Allerdings ein recht wählerisches Platoon.
Auf der linken Seite waren die »schweren« Waffen untergebracht, darunter mindestens drei schwere Maschinengewehre, Barrett-Scharfschützengewehre und zwei weitere schwere Karabiner ähnlichen Kalibers. Das Doppelregal in der Mitte war Gewehren vorbehalten, sowohl Militärmodellen als auch Jagdflinten, während rechts vorzugsweise Maschinenpistolen aufgereiht waren.
Die hintere Wand enthielt ausschließlich Pistolen und Revolver – Wendy war sich ziemlich sicher, dass es mehr als hundert waren –, und daneben gab es eine Vielfalt von Kampfmessern.
Auf dem Boden unter den Gewehrschränken beiderseits davon und in jeder Ecke türmten sich Munitionskisten bis zur Decke.
»Du lieber Himmel«, sagte Wendy erneut. »Das ist …«
»Ein wenig übertrieben?« Cally grinste. »Selbst ich habe die meisten davon noch nicht benutzt. Einige davon kenne ich nicht einmal. Und was die Munition angeht, brauchst du mich gar nicht erst zu fragen. In dem Haufen ist Zeug, von dem die Feds nicht einmal ahnen, dass sie es ins Land gelassen haben. Ich müsste Grandpa fragen, aber die meisten davon«, fuhr sie fort und wies mit einer weit ausholenden Handbewegung auf die Regale in der Mitte und rechts, »sind mehr oder weniger Standardwaffen. Du kannst dir davon aussuchen, was du haben möchtest.«
»Die würden das bloß wieder versauen«, meinte Wendy mit düsterer Miene. »Ich würde es ja doch am Eingang bei der Sicherheit abgeben müssen.«
»Wir könnten es ja Dave geben«, schlug Elgars vor. »Ich kann es zu ihm bringen, und er behält es dann bei sich. Auf die Weise kannst du damit arbeiten und dafür sorgen, dass es gut in Schuss ist.«
»Wenn es dir nichts ausmacht«, sagte Wendy und nahm sich aus einem der Regale aus halber Höhe ein Kurzgewehr in Bullpup-Konfiguration »Ich denke, ihr habt zwei davon.«
»Ein Steyr«, sagte Cally. »Gut gewählt. So eines habe ich selbst mal benutzt; du kannst es unter einer Bedingung haben.«
»Und die wäre?«, fragte Wendy.
Cally sah sich um, ob da außer den Mädchen jemand war, der zuhören konnte, und zuckte dann die Achseln. »Ich habe da ein paar du weißt schon … Mädchenfragen, auf die ich eine Antwort brauche.«
»Ah«, sagte Wendy und verzog das Gesicht. »Na ja, Männer und Frauen sind so gebaut, dass sie sich sexuell gegenseitig ergänzen …«, fing sie an runterzuleiern.
»Nicht die Art von Fragen«, sagte Cally und lachte. »Du brauchst bloß Papa O'Neal ein paar Mal zuzuhören, wenn er betrunken ist und von seiner Militärzeit in Vietnam und den Urlauben in Bangkok erzählt, dann erfährst du alles, was du darüber wissen musst. Nein … es ist etwas anderes.«
»Was?«, fragte Wendy etwas verunsichert.
»Na ja …« Cally sah sich erneut um, als würde sie sich von den Waffen an den Wänden Erleuchtung erhoffen. »Na ja … wie legt man Lidschatten auf?«, fragte sie dann mit geradezu kläglicher Stimme.
»Sie wollen mich auf den Arm nehmen«, sagte Shari und lachte. Sie hatte inzwischen bis zum Abwinken Maiskolben abgenagt und konnte sich nicht erinnern, jemals glücklicher gewesen zu sein oder an das letzte Mal, dass sie frischen Mais so zu sich genommen hatte, und der hier kam aus O'Neals Garten, eine köstliche Züchtung, die förmlich nach Zucker duftete.
»Nein, mir ist das todernst, so todernst wie ein Herzanfall«, konterte Papa O'Neal und säbelte dabei ein Stück Steak ab. »Sie hat keinerlei weiblichen Umgang. Keine Freundinnen, verdammt, überhaupt niemanden in ihrer Altersstufe. Genau genommen kennt sie bloß mich und gelegentlich irgend so 'nen Spinner, den ich hier ins Haus lasse, wie diesen Knirps da.«
»Bloß weil ich nicht wie ein Gorilla aussehe, nennt er mich Knirps«, sagte Mosovich, der damit beschäftigt war, Kartoffeln zu waschen. In Anbetracht der Horde, die plötzlich über ihn hereingebrochen war, verließ sich Papa O'Neal auf leicht zuzubereitendes Essen. Aber wenn man bedachte, was die Kampftruppen normalerweise als Verpflegung bekamen, von den Bewohnern der SubUrbs ganz zu schweigen, würde es ein Festmahl werden.
»Er sieht nicht aus wie ein Gorilla«, tat Shari die Bemerkung ab. »Sie wollen also, dass ich, während wir hier sind, mit Cally über ›Mädchensachen‹ rede?«
»Na ja, ich will ja nicht lästig fallen«, meinte Papa
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