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Invasion 03: Der Gegenschlag

Invasion 03: Der Gegenschlag

Titel: Invasion 03: Der Gegenschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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suchte an den Wänden des Saals, bis sie das gefunden hatte, wonach sie Ausschau hielt. An der Südwand, hinter dem letzten Bottich, sorgfältig versteckt, so dass man ihn nur bei gründlicher Suche finden konnte, war ein Stuhl.
    Und ein Werkzeugkasten.
    Und ein Haufen öliger Lumpen und eine Rolle Bindedraht. Und eine Dose graue Sprühfarbe, halb voll.
    Und ein Pin-up-Kalender.
    »Na ja, wenigstens hatte er ein bisschen Geschmack«, sagte sie säuerlich. »Obwohl diese Biene keine Ahnung hat, wie man ein Gewehr trägt. Und ich garantiere , die ist gefärbt! Wenn das eine echte Blondine ist, bin ich Pamela Anderson.«
    Sie klappte den Werkzeugkasten auf, nahm zuerst einen Schokoriegel aus der Tasche ganz oben und fand dann im unteren Bereich eine Rolle Isolierband.
    »Okay, alles Bequemlichkeiten wie zu Hause«, murmelte sie und kaute auf dem Schokoriegel herum. Sie legte den Bindedraht in den Werkzeugkasten, klappte ihn zu und nahm die Dose Sprühfarbe. »So, jetzt muss ich das nur alles die Leiter hinaufschaffen.«
    »Wieso hast du so lange gebraucht?«, fragte Elgars.
    »Oh, Mann, entschuldige, Captain«, knurrte Wendy sie an. »Ich habe bloß einen Werkzeugkasten gefunden, von dem ich dachte, dass du ihn brauchen könntest, und all den anderen Scheiß auch, den du haben wolltest. Ich schätze, ich hätte mich beeilen sollen und das schwere Scheißding die Leiter raufschleppen! Und hier drinnen zu atmen hilft auch nicht gerade.«
    Die Luft in dem Raum, die vorher mit Spuren von Ammoniak durchsetzt gewesen war und ein wenig nach Erde gerochen hatte, stank jetzt nach Ammoniak: sie brannte in den Augen und reizte die Nase.
    Elgars warf ihr eine Maske hin und stülpte sich selbst eine über. »Tut mir Leid, aber ich habe wirklich bloß den Bindedraht, das Isolierband und Sprühfarbe gebraucht«, sagte sie, jetzt mit von der Maske halb erstickter Stimme. »Aber vielen Dank für das andere Zeug. Was ist denn mit deinem Hemd passiert?«
    Wendys Hemd hatte sichtlich einiges mitgemacht; drei Knöpfe waren abgerissen.
    »Das hat sich an der verdammten Leiter verhängt«, knurrte sie und blickte an sich herab. »Ich hatte daran gedacht, es mit Isolierband zuzukleben, aber das war mir dann doch zu primitiv.«
    »Pass nur auf, dass Papa O'Neal das nicht hört«, schmunzelte Elgars.
    »Jetzt klingst du wieder normal«, stellte Wendy fest, klappte die Werkzeugbox auf und warf ihr einen Schokoriegel hin. »Einen Augenblick lang hast du mir richtig Angst gemacht.« Sie schob sich die Maske zurecht. Wenn man das nicht tat, leckten sie, und sie konnte immer noch Spuren von Ammoniak riechen.
    »Wie habe ich denn geklungen?«, fragte Elgars. Sie hatte eine der Stromzuleitungen für einen der Mischbottiche abisoliert und zog das Kabel jetzt unter den Laufsteg zu dem Bottich an der gegenüberliegenden Seite. Anschließend nahm sie die Dose mit Sprühfarbe, die Wendy ihr gebracht hatte, und machte sich daran, die drei Phasen der Leitung mit Isolierband an der Dose festzukleben.
    »Irgendwie … britisch, denke ich. Du weißt schon, dieses ›Sei so lieb.‹«
    »Irgendwie erinnere ich mich daran«, räumte Elgars ein. »Das ›kommt so über mich‹. Ich glaube, die Seelenklempner hatten Recht; ich denke, die Krabben haben mehr als nur Fähigkeiten implantiert … so etwas wie ›Erinnerungen‹. Wenn ich so etwas in mir ausgrabe, dann … kommt die damit verbundene Persönlichkeit auch nach oben. Und wenn ich sie dann eine Weile benutze, wenn ich mich daran gewöhne, verblasst die Persönlichkeit. Manchmal kommen da auch ganz reale Erinnerungen mit. Hie und da habe ich sogar das Gefühl, eine Weile lang diese Person zu sein. Ich denke, dass sie mir möglicherweise all meine Alltagsfähigkeiten mit einer einzigen Wesenheit gegeben haben, und das ist diejenige, die meistens in den Vordergrund tritt.«
    »Wer bist du also wirklich, ich meine die echte Anne Elgars, oder wer du sonst sein magst?«, fragte Wendy.
    »Das weiß ich nicht«, sagte Elgars leise. »Aber für den Augenblick nehme ich einfach, was ich kriege; das ist besser, als von den Posleen gefressen werden.«
    Wendy nickte ein paar Mal, dann grinste sie. »Also machst du jetzt auf Merrry Old England? Kennt der Typ irgendwelche guten Trinklieder? Die Tommies sind doch groß in Trinkliedern.«
    Elgars lachte und wandte sich wieder der Schalttafel zu. »Ich habe doch gewusst, dass du das spaßig finden würdest.«
    »Nee, ich versuche nur jeder noch so beschissenen Situation das

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