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Invasion 03: Der Gegenschlag

Invasion 03: Der Gegenschlag

Titel: Invasion 03: Der Gegenschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Gruppen von Posleen organisierten und dazu veranlassten, beinahe abgestimmt zu handeln. Und Fünfprozenter waren es auch, die ihre Lampreys und Kommando-Dodekaeder als fliegende, mobile Einheiten einsetzten.
    Einer der Albträume, die O'Neal gelegentlich heimsuchten, war, dass jemand alle Fünfprozenter zu einer einzigen Einheit zusammenfügen würde. Im Augenblick freilich war Attenrenalslar einer der ganz wenigen Gottkönige, der zu dem Schluss gelangt war, dass man den Gang der Schlacht am besten wenden konnte, wenn er mit seinem Landungsfahrzeug auf die andere Flussseite flog und die Menschen von hinten angriff. Vielleicht war er der Einzige; in letzter Zeit hatte es immer weniger »mobile Flugeinsätze« der Posleen gegeben.
    Zu Anfang des Krieges war das eine Taktik gewesen, die den Erfolg fast garantierte. Die Menschen verfügten über wenige Waffen, die einem Lander gewachsen waren, und solange sie unter dem Horizont eines der wenigen verbliebenen planetarischen Verteidigungszentren blieben, hatten die Menschen fast keine andere Wahl, als abzuwarten, bis sie landeten, ehe sie eine echte Chance erhielten, die Posleen in dem Lander anzugreifen. Da die Lander auch mit Waffen für den Nahkampf ausgestattet waren – ganz zu schweigen von ihrer weltraumtauglichen Bewaffnung, die es ihnen ermöglichte, mit einem Schlag ein ganzes Bataillon zu vernichten –, gab es nichts, was sie daran gehindert hätte, Einheiten im Bodenkampf anzugreifen. Das Wunder war eigentlich, dass die Posleen sie nicht die ganze Zeit einsetzten.
    Aber das war eine Schwäche, die bereits erkannt worden war, noch ehe der Feind die erste Landeoperation durchgeführt hatte; Mike O'Neals erste Medal of Honor rührte daher, dass er praktisch im Alleingang ein Kommandoschiff vernichtet hatte. Aber die Methode, derer er sich bedient hatte, galt nicht als empfehlenswert: die Überlebenschance war gleich null.
    Bei der ersten größeren Erdlandung war es einem Schlachtschiff allem Anschein nach freilich eher per Zufall gelungen, einen Lamprey zu vernichten. Und aus diesem Zufall war das Konzept der SheVa-Kanone entstanden, einer Missgeburt von Waffensystem, wie sie nur in wirklich schrecklichen Kriegen zustande kommt.
    Benannt war das Waffensystem nach der Shenandoah-Valley-Industrieplanungskommission, der Gruppe, die zuerst die diversen Konstruktionsprobleme des neuen Systems gelöst hatte; die Mehrzahl der Komponenten der gewaltigen Konstruktion stammte aus dem Roanoke-Eisenwerk.
    Die Grundzüge der Waffe waren die Einfachheit selbst. Es handelte sich schlicht und einfach um ein sechzehnzölliges Glattrohr-Schiffsgeschütz. Da es gelegentlich darauf ankam, mit besonders hoher Schussfolge feuern zu können, hatte man die übliche Lademethode für Sechzehnzöller, nämlich »Sack und Granate«, bei der ein über fünfhundert Kilo schweres Geschoss und zwanzig Kilo schwere Pulversäcke geladen wurden, durch eine einfache Granate von der Größe eines kleinen Marschflugkörpers ersetzt. Das SheVa-Geschütz führte als »Standardladung« acht solche Projektile mit sich, zusätzlich beförderte ein Sattelschleppergespann zwei »Viererpacks«, die ein Nachladen in weniger als zehn Minuten ermöglichten. Die Geschütze verfeuerten gewöhnlich Normalmunition, außerdem standen aber stets zwei Sattelschleppzüge bereit, die mit Spezialmunition beladen waren, darunter auch Sensorund Antimaterie-Gefechtsfeldwaffen.
    Die übrigen Vorgaben verlangten, dass ein SheVa von zwei Grad unter der Horizontalen bis neunzig Grad darüber aus einem drehbaren Geschützturm feuern konnte und auch uneingeschränkt mobil war. Diese Kombination von Eigenschaften hatte schließlich fast alle Konstruktionsteams das Handtuch werfen lassen. Bis sich die »good old boys« von der Shenandoah der Sache angenommen und erklärt hatten, diese Vorgaben bedeuteten einfach, dass das Geschütz größer sein musste, als irgendjemand bis zu dieser Stunde zuzugeben bereit war.
    Die Monstrosität, die schließlich herausgekommen war, war ein Hohn auf die gesamte herkömmliche Ingenieurskunst. Das Untergestell war beinahe hundert Meter lang, mit zwei fünfzig Meter breiten Raupenketten beiderseits, die von vier Stockwerke hohen Rädern getragen wurden. Das »Geschütz« ruhte auf Stoßdämpfern von der Größe eines kleinen Unterseeboots und war auch nach ähnlichen Prinzipien konstruiert. Der drehbare Turm war zwei Stockwerke dick und vermittels einer Explosionsschweißtechnik aus mehreren

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