Invasion 04 - Die Rettung
das den Großteil der Heerschar hinweggefegt hatte, und waren gleich darauf zu einem massierten Tenaral-Angriff übergegangen, hatten alle Posleen, die sich ihnen in den Weg stellten, niedergemäht. Die meisten Posleen waren so erschüttert, dass sie die menschlichen Panzer und Truppentransporter überhaupt nicht gesehen hatten, bis sie über ihnen waren.
Auf die Weise war der Rest der Heerschar in einen Kessel südlich der Ortschaft Green's Creek gedrängt worden. Sie hatten wenig Platz, um auszuschwärmen und das Feuer massiert auf die Menschen zu eröffnen, weil die in einem Hohlweg über ihnen Stellung bezogen hatten, außerdem ließ die schmale, gewundene Straße hinter ihnen, die mit Oolt'os und Kessentai aus der brodelnden Masse auf der anderen Seite des Passes voll gepackt war, kaum genug durch, um ihre Verluste auszugleichen. Wenn man dann noch das Artilleriefeuer in Betracht zog, das immer weiter in den Pass hineinreichte und damit immer mehr Posleen wegraffte, waren diesmal – was höchst selten war – die Posleen diejenigen, die, um es mit einem menschlichen Ausdruck zu formulieren, »in der Klemme steckten«.
Der einzige Lichtblick war, dass die Heerschar zwar nicht vorrücken konnte, dies aber in gleichem Maße auch für die Menschen galt. Wenn sie aus ihren Löchern kamen, würden sie hingeschlachtet werden, und wenn die Posleen keinen Platz zum Manövrieren hatten, so traf dies ebenso auf die Menschen zu. Es war die typische Zermürbungsschlacht, und sobald die GKA-Verteidiger im südlichen Pass aus dem Weg geräumt waren, würde es eine Zermürbungsschlacht sein, die die Menschen nicht gewinnen konnten.
Er würde natürlich den Sieg am Ende nicht mehr erleben, aber der Pfad war einer der Schmerzen und des Todes. Das galt hier wie anderswo. Wenn er bloß noch einen Menschen fand, in den er seine Zähne schlagen konnte.
»Vorwärts!«, rief er. Die Oolt'os würden kämpfen, kämpfen wie die unkomplizierten Tiere, die sie waren, aber die jüngeren Kessentai bedurften der Aufmunterung. »Vorwärts für die Schar! Vorwärts für den Pfad! Am Ende winkt Blut und Beute!«
Er steuerte seinen Tenar nach vorne, als die Front sich ruckartig auf die Menschen zu schob, erstarrte aber dann, als hinter ihm ein helles Licht wie eine gigantische Blitzbirne aufflammte. Gleich darauf gab es einen weiteren, mächtigen Blitz, und dann noch einen und wieder einen. Einen Augenblick lang brannte sich sein eigener Schatten, der sich grell und weiß auf dem Rücken der Oolt'os vor ihm abzeichnete, in seine Sicht ein, und dann war es, als würde sich die Sonne verdunkeln. Aber seine biologisch aufgewertete Sicht passte sich schnell allen Veränderungen der Beleuchtung an, und auf die Weise hatte er einen klaren Blick auf die Masse aus Metall, einem rollenden Berg gleich, die sich jetzt um die Schulter eines fernen Berges herumschob.
»Dritte Granate ist abgegangen, Sir«, sagte Pruitt. »Ich bin auf diese Distanz mit der Zielgenauigkeit nicht zufrieden; wir müssen die verdammten Dinger praktisch senkrecht in die Höhe schießen und haben keine brauchbaren Daten über die Windgeschwindigkeit dort oben.«
»Wird es auf dieser Seite des Passes runterkommen?«, fragte Mitchell.
»Nein, Sir, das nicht, es wird eher etwas zu weit hinten liegen.«
»Dann kann ich damit leben«, sagte Mitchell und tippte an seine Kartensteuerung. »Okay, Pruitt, mit Anti-Lander-Granaten nachladen. Major Chan, Sie sind jetzt fast dran, Reeves, folgen Sie dem Vektor, den ich vorgegeben habe.« Er sah sich in dem Raum um und schüttelte dann den Kopf. »Let's Rock.«
Die Monstrosität war so groß wie ein Oolt Po'osol, und etwas dieser Größe sollte einfach nicht imstande sein, über den Boden zu kriechen. Es tauchte jetzt an der Hügelflanke auf, war so stark seitwärts geneigt, dass es in Anbetracht seiner Höhe eigentlich hätte umkippen müssen. Aber das tat es nicht. Es rollte einfach weiter vor, und wie es schien, prallte das Feuer sämtlicher Oolt'os und Kessentai weit und breit einfach von seiner vorderen Panzerung ab. Und trotzdem rückte es immer näher, und die Plasmaschüsse, die es trafen, ließen das Bild an seiner Vorderseite heller strahlen, während HV-Geschosse wie Glühwürmchen in der Nacht von ihm abprallten.
Dann verschwand es hinter einem Wall aus Wasser.
»Entschuldigung«, sagte Colonel Mitchell und blickte auf seinen Monitor, der plötzlich schwarz geworden war. Das SheVa war nach unten abgesackt, was darauf
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