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Invasion 04 - Die Rettung

Invasion 04 - Die Rettung

Titel: Invasion 04 - Die Rettung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Chemiefabrik, in der Müll verarbeitet wurde, und im Hintergrund war ein seltsames Ächzen und Stöhnen zu hören. Insgesamt ein recht unbehaglicher Ort, diesen Schluss hatte sie gerade gezogen, als der erste Cyber aus dem engen Gang kam und sich gebückt in den Raum zwängte. Er schob sich schnell auf den ihr gegenüberliegenden Sitz und lehnte sich zurück, nahm seine Tarnkapuze ab.
    »Himmits«, murmelte der Mann. »Warum mussten es gerade Himmits sein?«
    »Ich vermute, Sie waren schon einmal in einem solchen Ding?«, fragte Cally, gespannt auf die Antwort, die sie bekommen würde.
    »So sind wir hergekommen«, erwiderte der Cyber und blickte auf den Eingang. »Da sollten Fahrzeuge bereit stehen. Richtige Fahrzeuge, meine ich. Ich gehe lieber hundert Meilen zu Fuß, als auch nur eine Viertelstunde in einem von diesen Dingern zu hocken.«
    »Na ja, im Sturm ist einem jeder Hafen recht«, meinte Cally philosophisch und runzelte dann die Stirn. »Nicht um vor Fremden rumzumeckern, aber die letzten paar Tage waren schon recht lausig. Mein Hund ist tot, die Pferde sind tot, meine Katze ist tot und mein Großvater ist tot. Mein Dad steckt irgendwo dort draußen in der Scheiße und ist wahrscheinlich bis morgen früh ebenfalls tot. Oh, und ich habe schon zwei Atombombardements hinter mir. Da fühlt man sich selbst in einem Himmit-Schiff einigermaßen gut.«
    Sie schüttelte den Kopf, als der nächste Cyber hereinkam, dem dann schnell der Rest des Teams folgte; der Teamchef zwängte sich als Letzter durch die Luke. Gleich darauf schloss sie sich, und fast im gleichen Augenblick schob sich die »vordere« Wand des Fahrzeugs auseinander und ein junger Mensch trat durch die Öffnung.
    Sämtliche Cybers erstarrten förmlich beim Anblick des unbekannten Besuchers, aber Cally konnte ihren Blick nicht abwenden. Abgesehen von der Größe, dem Körperbau und der Haarfarbe ähnelte er ihrem Vater verblüffend; wenn Mike O'Neal einen Bruder gehabt hätte, hätte der Mann das sein können.
    Auf den zweiten Blick freilich stimmte das nicht ganz. Die Arme des Besuchers waren länger, hingen fast bis zu den Knien herunter, und seine Nase war viel kleiner als die ihres Dad. Wenn man einmal von seinem Alter absah, sah er eigentlich aus wie… »Grandpa?«

13

    Knoxville, Tennessee, Sol III

    2200 EDT, 28. September 2014

    Das titanische Geschütz stieß einen Flammenschwall aus, und das war dann auch alles. Das Geschoss hatte den Lauf viel zu schnell verlassen, als dass ein menschliches Auge ihm hätte folgen können.
    Der Hauptbildschirm allerdings war mit einem Kamerasystem verbunden, das das Projektil auf seinem Flug verfolgte, und alle seufzten erleichtert auf, erleichtert darüber, dass sie noch da waren. Neben dem Bild konnte man auf einem Zifferblatt den Zeitraum zwischen Abschuss und Detonation ablesen. Das Geschoss war insoweit »intelligent«, als es seinen jeweiligen Standort und den Punkt, wo es seine tödliche Last ablud, präzise bestimmte, und Letzterer war bereits auf der Anzeige zu erkennen. Unmittelbar nach dem ersten Ausstoß von Sub-Munition begann ein Detonationszähler zu ticken.
    »Sieben, sechs…«, sagte Castanuelo. »Verdammt, ich hätte draußen sein wollen, um mir das anzusehen!«
    »Könnten wir es denn sehen?«, fragte Präsident Car-son.
    »Das werden die in Pennsylvania sehen!«
    Horner klappte plötzlich einen Metallbehälter auf und riss sein AID heraus. »O'Neal! Treffer in… einer Sekunde!«
    Als O'Neal die Warnung hörte, zuckte er bloß die Achseln, so gut ihm das in seinem Panzer möglich war. Schließlich war er schon… Herrgott, er konnte es gar nicht mehr zählen… wenigstens fünfmal von Nukes durch die Gegend geschleudert worden. Ganz zu schweigen davon, dass er von einer Explosion von beinahe atomarer Stärke unter einem Gebäude begraben worden, von einem SheVa-Geschütz überfahren – zweimal bei diesem Einsatz – und schon verschiedene andere unangenehme Erlebnisse in seinem Anzug hinter sich gebracht hatte.
    Und dann war da noch dieses arme Schwein Buckley, auf den ein ganzer Weltraumkreuzer gefahren war.
    Auf Ground Zero von einer 2-Mt-Nuklearexplosion fünf Meter tief unter der Erde begraben zu sein, war keineswegs das Schlimmste, was er bisher erlebt hatte. In mancher Hinsicht war es sogar fast beruhigend.
    »Geht klar«, sagte er und schaltete auf die interne Frequenz. »Bataillon, Einschlag erledigt.«
    Ein kurzzeitiges Poltern war zu hören, hochfrequente

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