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Invasion 05 - Heldentaten

Invasion 05 - Heldentaten

Titel: Invasion 05 - Heldentaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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vergessend, derer es beim Anschleichen bedurfte, rannte Dagger los. Seine Phobie freilich war immer noch da und machte ihn übereifrig. Für den unbewussten Teil seines Wesens war Nähe zu dem Darhel etwas, das für ihn Sicherheit bedeutete.
    Er folgte dem Blut und der genetischen Spur und hatte keine Mühe, die Spuren zu erkennen. Der Darhel hatte nicht nur keine Ahnung, wie man durch den Wald schlich, sondern hatte sich sogar so ziemlich den dicksten Dreck ausgesucht, um durchzukriechen.
    Eigentlich hätte das Dagger froh machen müssen, aber das tat es nicht. Dieser unfähige, kleine Elf trottete dahin wie ein Kind und hatte trotzdem Dagger zwei Tage lang ausweichen können. Das war reines Glück – und beleidigend. Er würde nicht zulassen, dass dieser Bastard sich einbildete, er sei besser als Dagger. Er würde ihn fangen und ihm wehtun.
    Genauer gesagt, er würde ihn liegen lassen, tödlich verletzt, würde ihn verhungern lassen. Oder vielleicht fraßen ihn auch die Käfer auf. Ihn töten – zum Teufel damit! Den Gefallen würde er dem Darhel nicht tun. Da der Alien ihn nicht töten konnte, würde er ihn auch nicht töten. Und mit Ferret würde er es genauso halten. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als er aus einem Lianendickicht hervortrat und vor sich freien Waldboden sah.
    Er hatte erst drei Schritte gemacht, als ihm seine Anzugsysteme eine Warnung in die Ohren kreischten.
    Dagger reagierte automatisch, Training und Angst verbündeten sich, und er ließ sich flach auf den Boden fallen. Er schaffte es gerade noch, spürte aber einen bösartigen Stich an der linken Wade. Was zum Teufel? Er griff nach seiner Pistole, ließ dabei den Karabiner nicht los und drehte sich auf dem Rücken herum, stieß sich mit seinem guten Bein ab. Mit hysterisch geweiteten Augen und hämmerndem Puls suchte er den Darhel.
    Nichts. Nichts hier. Aber der Geruch von dampfendem Holz und ein Bericht, der in Symbolen über seinen Bildschirm scrollte. Eine Richtprojektilmine! Der Darhel musste sie gesetzt haben. Sie hing ganz unten an diesem Baumstumpf, und ihr Flechette hätte ihn treffen und zum Krüppel machen können, wenn er nicht so schnell gewesen wäre.
    Der Teufel sollte diesen Darhel holen! Er stemmte sich in sitzende Haltung hoch und klatschte sich ein Nanopflaster auf die Wunde. Er war nur oberflächlich getroffen, und wenn er das Pflaster schnell genug angebracht hatte, sollte er den größten Teil der Schwellung verhindern können, die er sonst davontragen würde.
    Aber das bewies, dass er dem Darhel näher gerückt war und dass dieser Feigling ihn nicht direkt töten konnte. Er brachte seine Atmung unter Kontrolle. Er hatte genug Sauerstoff; es schadete überhaupt nicht, wenn er ein paar Sekunden lang nicht atmete. Erst als er spürte, dass sein Atemreflex sich wieder normalisiert hatte, sprach er. »Hey, Darhel«, sagte er. »Nicht getroffen.«
    »Wie bedauerlich, Dagger«, kam die Antwort. »Ich werde mich bemühen, aus meinen Fehlern zu lernen.«
    »Du wirst nicht lange genug leben, um noch einen zu machen, Freundchen«, versicherte ihm Dagger. Sein Selbstbewusstsein hatte sich wieder eingestellt, und das hatte überhaupt nichts damit zu tun, dass grau der Morgen dämmerte.
    »Oh, vielen Dank, Dagger, aber bei einem so langen Leben, wie wir Darhel es haben, sind manche Fehler unvermeidbar. Wir sind zwar überlegene Wesen, aber nicht vollkommen.«
    Offensichtlich ein bewusstes Missverständnis, dazu bestimmt, ihn zu ärgern. Das wollte er sich nicht länger anhören, und so schaltete er das Komm ab.

    Ferret hatte den Knall der Flechette-Mine gehört und lächelte. Das war ein unverkennbares Geräusch, und es bedeutete, dass Dagger und Tirdal miteinander zugange waren. Entzückend. Seine Nerven suchten nach Gefahren, als er sich dem Areal näherte. Sein Infrarot und das Daggers würden einander auf ungefähr dieselbe Distanz wahrnehmen, aber er war der Verfolger. Er schloss seinen Anzug für den Augenblick und dichtete ihn ab, auch wenn er dabei wie ein Kessel Spaghettisauce gekocht wurde. Für den Augenblick brauchte er jeden Vorteil, den er sich verschaffen konnte, ganz gleich was es ihn kostete. Wenn es ihm gelang, nahe genug heranzukommen, um auch nur einen Blick auf Dagger zu werfen, würde er versuchen, ihn in der Dunkelheit, noch bevor die Dämmerung anbrach, zu einem Feuergefecht zu provozieren.
    Es dauerte nicht lange, wenn es ihm auch in der drückenden Hitze seines geschlossenen Anzugs wie eine

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