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Invasion 05 - Heldentaten

Invasion 05 - Heldentaten

Titel: Invasion 05 - Heldentaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Tular-Posleen waren eine vertrauenswürdige, sesshafte Rasse, deren Angehörige nur selten vernunftbegabte Geschöpfe aßen und auch dann nur andere Posleen, und die auf ihren eigenem Planeten blieben. Die Wilden, die auf hundert Planeten zurückgeblieben waren, waren nichts anderes als wilde Tiere, die es auszulöschen galt. Und jeder auf einem solchen Planeten, der nicht selbst eine Waffe trug, hielt sich möglichst dicht an diejenigen, die das taten.
    Das war ein Teil des Motivs gewesen, das Islendia und die etwa dreißig Planeten seiner Republik und eine ähnliche Zahl von Kolonien in die Rebellion getrieben hatte. Die Erde hatte die strengen Waffenkontrollen und Umweltstandards wieder in Kraft setzen wollen, an denen man vor der Posleen-Invasion gearbeitet hatte. Die gepeinigten Welten am Rand hatten Zeter und Mordio geschrien. Einen Sumpf nicht trocken legen, weil man damit möglicherweise »das natürliche Gleichgewicht störte«, wenn dieses Gleichgewicht bereits durch die Anwesenheit der Posleen völlig durcheinander gebracht war? Ganz sicher nicht. Und vorzuschlagen, dass jemand um eine Genehmigung für eine KI-gelenkte Auto-Kanone mit Antimateriegranaten eingab, um sich mit besagten Posleen auseinander zu setzen, bloß weil irgendein Bürokrat auf der Erde der Ansicht war, so etwas sei für Zivilisten »unangemessen«, war kein Konzept, mit dem man die Herzen und Köpfe der Randler gewinnen konnte.
    Und aus diesem Grund gab es jetzt eine Republik Islendia. Und eine Rumpfgruppe von alten, hoch entwickelten Welten im Hintergrund, auf denen es kochte.
    Die Busreise war nicht lang, nur etwa zweihundert Kilometer durch das Licht einer untergehenden Sonne und dann in das überkuppelte Labyrinth der eigentlichen Stadt. Islendia war in Wirklichkeit ein erdähnlicher Mond eines monströsen Gasriesen, vielleicht sogar eines braunen Zwergs, den man Juliana getauft hatte. Juliana war gerade dabei, in volle Phase zu kommen, während Isel, der Stern des Systems, gerade unterging. Der Planet war eine flauschige Mischung von Farben am Horizont, die sich in endlose Weite zu erstrecken schienen. Wenn Juliana in voller Größe am Himmel stand, würde man von grellroten Wirbeln reagierenden Wasserstoffs gepunktete beige und ockerfarbene Bänder sehen. Seine Ringformation und die zahllosen Satelliten machten den Planeten zu einem seltenen Anblick für jene Touristen, die sich die teuren Reisekosten leisten konnten; und die komplizierte Rotation Julianas sowie des Mondes Islendia um Isel führten zu höchst seltsamen Tageszyklen.
    Die Soldaten interessierten sich dafür wenig. Nicht nur, dass sie mit diesem orangefarbenen Monstrum am Himmel aufgewachsen waren, sondern auch, weil sie auf anderen Planeten aus ihrer Sicht viel aufregendere Dinge gesehen hatten. Dagger stammte von weit draußen am Rand und hätte den Anblick wahrscheinlich interessant gefunden, wenn er mitgekommen wäre und sich zu einer menschlichen, ästhetischen Schwäche bekannt hätte. Weit gereist, wie sie alle waren, konzentrierte sich ihr ganzes Interesse auf die brodelnden Fleischtöpfe unter ihnen.
    Jene Fleischtöpfe waren ein weiterer Anziehungspunkt Islendias für die prüden, aber wohlhabenden Bürger der SSA. Die laschen Gesetze und niedrigen Steuern von Islendia hatten es der relativ armen ehemaligen Kolonie erlaubt, einen gewaltigen Handelsüberschuss gegenüber den dichter besiedelten inneren Welten aufzubauen. Aber die Touristen wurden immer seltener, je engstirniger man auf der Erde und den von ihr abhängigen Welten wurde.
    Auf den inneren Welten vollzog sich etwas, worüber nur selten gesprochen wurde, und was die meisten auch nicht hinreichend begriffen. Generation für Generation wurden die Besucher seltener, interessierten sich immer weniger für die »Randler«-Vergnügungen und wurden dabei immer introvertierter und beflissener. Andererseits trug das auch dazu bei, die politischen Spannungen zu mildern.
    Der Bus hielt seine Höhe während der ganzen Fahrt, zog zwischen immer höher werdenden Gebäuden dahin, die in verschiedenen Farben beleuchtet waren. Die älteren waren eher schlicht beleuchtet, während die neueren von Farbtafeln und Bildern bedeckt waren, die aus ihnen dreidimensionale Kunstwerke machten, welche sich Dutzende von Metern über die Verkehrsebenen hinaus reckten. Die Werbetafeln ragten sogar über die Gebäude hinaus. Trotz der Kuppeln und des hochmodernen Verteidigungsgitters gab es auf Islendia häufig große Meteore,

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