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Invasion 05 - Heldentaten

Invasion 05 - Heldentaten

Titel: Invasion 05 - Heldentaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Augenblick nur minimal war, gaben sie einem höher gelegenen Areal den Vorzug. Sichtschutz musste aber trotzdem sein. Dies hier war eine schwammige Bodenerhebung, umgeben von einem Dickicht mit langen Ästen, Lianen und Zweigen. Der Zugang, den Thor entdeckt hatte, war nach oben geschützt.
    »Biwakplatz, nach Nummern zurückfallen«, befahl Shiva, bezog in der Nähe des Zugangs Position und winkte Thor hinein. Bell Toll folgte ihm, dann der Reihe nach die anderen und Shiva und Ferret als Letzte.
    Das Lager zu errichten dauerte nicht lange. Jeder von ihnen hatte eine dünne Membran, um damit ihre Anzüge einzuhüllen. An der Unterseite war sie etwas dicker, um gegen den Boden zu isolieren und eine Art Polster zu bilden. Erfahrene Soldaten machten sich ihre Betten, indem sie ein paar Hand voll Erde aus dem Boden kratzten, um Vertiefungen für Hüften und Schultern herzustellen. Dann zogen sie frisch gepflückte – nicht geschnittene – Gräser über sich. Das würde länger frisch bleiben und es würde kein kahles weißes – oder hier hellgrünes – frisch geschnittenes Holz geben, das dem Feind ihre Anwesenheit verriet. Gorillas Bots schwärmten aus, um einen schützenden Kreis um das Lager zu bilden, und ihre Sensoren, Mikrofone und ein Lasernetz lieferten hinreichende Sicherheit gegen etwaige Überraschungen. Dagger grub einen nicht besonders tiefen Latrinengraben nach draußen und goss die Enzyme hinein, die den Inhalt schnell in rohe Moleküle verwandeln würde. Dann schüttete er den Inhalt des Behälters nach.
    Sie hatten zwar unterwegs Nahrung zu sich genommen, aber das Abendessen war eine feste Tradition, die mithalf, den Vierundzwanzigstundenrhythmus des Körpers in Gang zu halten. Und so mampften, schlürften und sogen sie jeder für sich in aller Stille eine Feldration. Das Beste, was man dafür sagen konnte, war, dass die Rationen nahrhaft waren, und im Übrigen verringerte man damit immerhin die Masse, die man mitschleppen musste, um ein halbes Kilogramm. Wieder meldete sich Shivas Stimme im Web: »Wachrhythmus umgekehrt. Tut mir Leid, Thor.«
    »Macht nichts«, erwiderte der. »Das nächste Mal suche ich uns einen Sumpf als Lagerstätte.« Sein Tonfall ließ erkennen, dass es ihm nicht viel ausmachte. Er kauerte sich ungefähr in der Mitte der kleinen Bodenerhebung nieder, das Gewehr in beiden Armen, und stellte sich darauf ein, die nächste Zeit geduldig dazusitzen. Die Übrigen wälzten sich zur Seite, das Gesicht nach außen, die Waffen griffbereit in den Schlafsäcken, die Helme gegen störendes Licht dunkel geschaltet. Bloß gegen die ständige Feuchtigkeit konnten sie nichts ausrichten.
    Thor saß unbewegt von seinem Poncho geschützt im Regen da. In regelmäßigen Abständen drehte er sich um, um prüfend die Umgebung zu mustern, und nahm dann jedes Mal eine etwas andere Position ein, eine, die es ihm erlaubte, in eine willkürlich gewählte andere Richtung zu sehen. Die Bilder der Bots behielt er vor sich auf dem Schirm, seine Sensoren waren so geschaltet, dass sie ihn sofort warnen würden, wenn sich etwas Großes bewegte. Einmal, als ein paar fette Käfer vorbeiwatschelten, spannten sich seine Muskeln, aber sonst wurde er nicht gestört.
    Zwei Stunden später wachte Bell Toll auf und kroch zu ihm hinaus, um ihn abzulösen.
    »Wie war der Sonnenaufgang?«, fragte er im Flüsterton.
    »Viel konnte ich nicht sehen, Sir«, erwiderte Thor. »Grau und dann nebelig und dann so«, sagte er mit einer Geste, die wie ein Winken wirkte, aber nur etwa die Breite einer Hand einschloss. »Der Regen hat vor etwa einer Stunde aufgehört.«
    »Gut. Hoffe ich wenigstens«, sagte Bell Toll. »Es wird heiß und schwül werden.« Er sah sich um, musterte die weichen Nebelschwaden, die sich gespenstisch an den Bäumen hochschlängelten. »Aber wenn wir von diesen Küstensümpfen ein Stück landeinwärts kommen, sollten wir wenigstens trocknen. Gute Nacht, Thor. Ich löse Sie ab.«
    »Gute Nacht, Sir.« Thor kroch zu der Schlafstelle hinüber, die er sich schon vorher vorbereitet hatte, und legte sich lang.

    Der Tag verstrich einigermaßen launisch; ihr Training und die Erschöpfung halfen ihnen, Schlaf zu finden, aber der ständige Juckreiz, die Schwüle, die Käfer, die stehende, feuchte Luft und das grelle, nur von Blattwerk und der Atmosphäre ein wenig gedämpfte Licht, sowie schließlich eine Schwerkraft, die anders war als die, woran sie gewöhnt waren, setzten ihnen zu. Trotzdem, es war Ruhe, und wenn

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