Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Invasion 05 - Heldentaten

Invasion 05 - Heldentaten

Titel: Invasion 05 - Heldentaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
Vom Netzwerk:
»Darauf läuft es hinaus. Du kannst es meinetwegen eine Schwäche nennen, aber eine Milliarde Credits ist mir mehr wert als diese kleinen Jammerlappen. Und dich werde ich als Alibi benutzen. ›Der Darhel hat unter Stress durchgedreht, hat vor dem Feind die Nerven verloren.‹ Du bist perfekt. Du hast in deiner Panik die Granate geworfen, ich habe dich verfolgt, dich aufgespürt und alles erledigt.
    Ich bin ein Held. Und anschließend nehme ich Urlaub, um mich über den Verlust meiner Freunde zu trösten, und verschwinde. Anschließend hört keiner mehr etwas von mir. Auf mich warten Frauen, jede Menge Frauen, und ein Palast voller Sklaven.« Er war ins Faseln geraten, wurde ihm bewusst. Verdammt noch mal, reiß dich zusammen.
    »Faszinierend«, erwiderte Tirdal. »Ich bin sicher, dass ein Psychiater – so nennt ihr sie doch? – den größten Spaß daran hätte, deine Neurosen zu analysieren. Oder sind das Psychosen? Ich bin mit den geistigen Gebrechen der Menschen nicht so gut vertraut. Schließlich gibt es davon ja auch viel zu viele. Vielleicht stecken in dir sogar noch welche, die man gar nicht kennt. Aber deine Habgier sagt mir, dass du einen ganz guten Darhel abgeben würdest, oder zumindest das, was du für einen Darhel hältst.«
    Dagger hatte zu keuchen begonnen, und zwar nicht aus Überanstrengung. Verdammt noch mal, weshalb geriet er eigentlich in Panik? Das tat er sonst doch nur, wenn es zu einer Konfrontation kam. Das war ja der Sinn des Scharfschützenberufs, der Sinn, Leuten Angst einzujagen. Damit vermied man Konfrontationen. Und der Darhel war schließlich im nächsten Landkreis, sagte er sich. Er sollte nicht so unkontrolliert zucken. »W-W-Was«, sagte er und bekam sich dann wieder in den Griff, »du willst die Box gegen eine Belohnung abliefern? Nicht einmal richtigen Finderlohn kassieren? Was für ein Darhel bist du denn?«
    Wieder eine Antwort ohne Zögern: »Einer, der auf sich selbst stolz ist, auf sich, seinen Clan und seine Rasse. Ganz zu schweigen vom Überleben der Rasse. Und deiner Rasse, Dagger. Es gibt Planeten am Rand mit Kontakten zu Spezies, zu denen wir keine richtigen Beziehungen haben. Willst du denn wirklich, dass die zu dieser Box und dem, was in ihr steckt, Zugang bekommen?«
    »Wie altruistisch du doch bist«, erwiderte Dagger. »Denkst immer an die anderen. Selbstlosigkeit, Wohltätigkeit. Wenn du ein Mensch wärst, würdest du den idealen Schlappschwanz abgeben.«
    »Und mit dieser Beleidigung, Dagger, sind wir für den Augenblick am Ende. Wiederhören.«
    »Tirdal? Tirdal? Komm zurück, du feiger, kleiner Elf, wir sind noch nicht fertig miteinander!«, schrie er.
    Aber anscheinend waren sie das für den Augenblick doch.

12

    Ferrets Beine schmerzten jetzt nicht mehr so sehr. In taktischer Hinsicht war das gut, fand er. Er bewegte sich mittlerweile wieder in einigermaßen normalem Tempo und hatte die Krücke weggeworfen. Zwar hinkte er immer noch, bewegte sich aber aus eigener Kraft. In medizinischer Hinsicht bedeutete seiner Vermutung nach der nachlassende Schmerz massive Gewebeschäden bis hin zur Wundfäule oder dergleichen. Wenn es ihm gelang, diese beiden Feinde zu schlagen und die Kapsel zu rufen, bestand tatsächlich sogar die Möglichkeit, dass er überlebte.
    Die Kapsel war mit recht gutem ärztlichem Gerät auf KI-Basis ausgestattet. Der verlockende Gedanke, Dolls Sender, der jetzt weit hinter ihm lag, für einen Rettungsruf einzusetzen, beschäftigte ihn immer noch. Ihm persönlich war eigentlich recht gleichgültig, ob ein Krieg anfing, vielleicht wäre das sogar besser als dieses ständige Hin und Her. Aber seine Vorgesetzten würden von ihm nicht sehr erbaut sein, selbst wenn er überlebte. Nun, wie auch immer, es war ja nur eine Möglichkeit, und der hatte er für den Augenblick Ade gesagt. Und sich zu sorgen half ihm ganz bestimmt nicht.
    Die Stimme in seinem Kopfhörer überraschte ihn. »Also, Ferret, wie geht's denn?«
    Er presste die Lippen zusammen, sagte nichts. Je länger er warten konnte, ehe er mit Dagger sprach, umso gefährlicher würde er ihm erscheinen. Sollte Dagger ruhig Angst bekommen. Angst war ganz für sich alleine eine mächtige Waffe.
    »Ferret? Ich weiß doch, dass du da bist, du blöder Schwachkopf.«
    Nichts. Und Daggers Stimme klang auch ein wenig besorgt.
    »Okay, Ferret ich will dein Spiel mitmachen. Warte nur, bis ich dich wieder vor den Lauf bekomme. Dann ist mit dir Schluss. Leb wohl.«
    Dagger war ganz entschieden beunruhigt

Weitere Kostenlose Bücher