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Invasion 05 - Heldentaten

Invasion 05 - Heldentaten

Titel: Invasion 05 - Heldentaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Tirdal ja nicht sehr gut war, nicht ganz sorgfältig nach hinten Ausschau hielten, brauchte er nicht zu befürchten, dass er plötzlich auf sie stieß. Aber sobald er eine Anzeige auf seinem IR bekam, sollte es ihm keine Mühe bereiten, den beiden in einiger Distanz zu folgen. Außerdem war es viel schwieriger, sich lautlos in der Dunkelheit zu bewegen. Dagger würde vielleicht nicht so viel Lärm machen, aber Tirdal ganz bestimmt, und die beiden zusammen sollten eigentlich eine Kleinigkeit sein.
    Ein Schwindelanfall überkam ihn, und er kauerte sich nieder, um ein wenig zu verschnaufen, versuchte das zumindest. Er legte sich flach in die Büsche, spürte, wie sie an ihm entlangscharrten, und roch an einigen Bäumen das Harz. Der Boden roch ein wenig faulig, und er glitt wahrscheinlich ein Stück aus, als das schmierige Blattwerk über seine Stiefelsohlen glitt. Mein Gleichgewichtssinn ist beim Teufel dachte er, das ist wegen meiner Füße. Er nahm sich vor, besonders vorsichtig zu sein. Von dort unten konnte er mit keinerlei Feedback rechnen.
    Ferret fragte sich, ob das Schwindelgefühl und die damit einhergehende Übelkeit auf seine verletzten Füße zurückzuführen war, aber so schnell sollte das eigentlich nicht gehen. Viel eher war es das Zusammenwirken von Schock, Schmerz, Medikamenten und dem Mangel an Nahrung und Schlaf. Er war jetzt seit beinahe achtundzwanzig Stunden wach und hatte auch vorher nur wenig Schlaf bekommen, und sein Allgemeinzustand war auch nicht gerade der beste. Einfach innezuhalten konnte er sich jetzt allerdings nicht leisten. Das Beste war, einfach weitermachen und hoffen, dass die beiden irgendwann, bald, ausruhen mussten. Tatsächlich mussten sie das sogar mit Sicherheit, es sei denn, er stellte für sie eine unmittelbare Bedrohung dar. Und das war ein weiterer Grund, sich ganz still zu verhalten und keine Geräusche zu verursachen.
    Trotzdem waren sie im Vorteil. Wenn sie Rast machten, konnten sie sich mit Wachen abwechseln. Ferret hatte nur sich selbst. Aber wenn sie Rast machten, bewegten sie sich nicht.
    Er sah wieder auf sein Peilgerät. Tirdals Vorsprung war geschrumpft. Trotzdem hatten sie beide den Abstand zu ihm vergrößert. Er würde also alles in seiner Macht Stehende tun müssen, um schneller zu werden. Seufzend griff er in seinen Beutel, suchte dort weitere schmerzstillende Mittel und ein stärkeres Stimulans. Er tat das höchst ungern; schmerzstillende Mittel reduzierten notwendigerweise sein Wahrnehmungsvermögen, und von dem Stimulans wurde ihm übel. Aber wenn er die Chance haben wollte, aufzuholen, war beides notwendig.
    Jetzt öffnete er die letzte Ration, um während des Marsches daran zu kauen, stopfte sich das Päckchen in den Gürtel und setzte sich wieder in Bewegung. Mit dem rechten Fuß ausschreiten, bis das Gewicht das Knie traf, dann den linken Fuß vorschieben. Sobald das Gewicht darauf lagerte, mit dem rechten ausschreiten und mit dem linken schieben. Er nahm seinen schwankenden, hinkenden Marsch wieder auf und entschied für sich, dass das Tempo ausreichend war. Der Schmerz hatte sich etwas gelegt, und sobald die letzte Pille zu wirken begann, würde er noch ein wenig schneller werden.
    Den Spuren zu folgen war nicht schwierig, selbst in der Dunkelheit. Ferret war auf einer Randwelt aufgewachsen und hatte seit seinem fünften Lebensjahr gejagt. Für ihn war das Terrain ein offenes Buch, in dem man lesen konnte. Abgeknickte Blätter und Zweige verrieten ihm, dass jemand hier durchgekommen war. Dieser Kratzer an einem Baum und diese Schneise durch den Busch deuteten auf eine lange Waffe: Dagger. Und diese platt gedrückten Stellen waren auf Füße zurückzuführen, deren Geometrie anders als die eines Menschen waren: Tirdal.
    Und dann war da eine Spur durch die Gräser, die eine größere lokale Lebensform verursacht hatte. Er studierte sie halb im Laufschritt, als er sie überquerte. Ja, hier war etwas schnell durchgekommen, hatte etwas Kleineres verfolgt. Ein Räuber also. Ein Räuber war für ihn mit seiner Behinderung sogar noch schlimmer, schließlich wollte er ja nicht schießen und damit seinen Standort verraten. Er war nicht sicher, ob ein Messer gegen den Räuber ausreichen würde, aber wenn er sich den Verfolgten nicht verraten wollte, war das für ihn die beste Lösung. Wenn er schoss, war das für sein Überleben wahrscheinlich förderlicher. Aber beides hing davon ab, dass die jeweilige Waffe diese entsetzlichen Exoskelette durchdringen

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