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Invasion 06 - Callys Krieg

Invasion 06 - Callys Krieg

Titel: Invasion 06 - Callys Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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überschritten und plötzlich wieder die volle Schwerkraft einsetzte.
    Sie hatte damit gerechnet und keineswegs erwartet hinzufallen,
aber plötzlich stolperte sie gegen ihn, und ihr Ellbogen prickelte an der Stelle, wo er sie berührt hatte, als ob sie gerade einen elektrischen Schlag bekommen hätte. Plötzlich war sie kurzatmig und wurde tatsächlich rot , als er sie stützte und am Fallen hinderte. Was in drei Teufels Namen? So attraktiv ist er doch nicht. Okay, er riecht recht gut. Korrektur. Sehr gut. Na und? Mein Gott, was stimmt nicht mit mir? Das muss die Aufregung meiner ersten Weltraumreise sein. Wer hätte das gedacht?
    Als sie die Röhre verließen und durch die Schleusentür den Shuttle-Hafen und anschließend durch die doppelten Glastüren die eigentliche Ankunftshalle betraten, wurde es deutlich wärmer, aber sie konnte immer noch ihren Atem sehen. Die Luft fühlte sich schwer, kalt und drückend an.
    Eine Anzahl auf alt gemachter Analoguhren an der Wand zeigten die Lokalzeit und die Zeit in verschiedenen Zeitzonen auf der Erde an. Sie stellte verblüfft fest, dass Lokalzeit und Lokal»tag« mit Chicago synchron waren, so wie das bei der Schiffszeit auf dem Kurierboot der Fall gewesen war. Wow , sie brauchte nicht einmal ihre Uhr umzustellen.
    Die Wände säumten kleine immergrüne Bäume in Pflanzkübeln. Dem Lieutenant musste ihr verblüffter Gesichtsausdruck aufgefallen sein, als er sich umwandte und sie durch eine Doppeltür in einen Raum führte, bei dem es sich offensichtlich um die Bar des Shuttle-Hafens handelte.
    »Es sieht nicht nur hübsch aus. Das gehört auch mit dazu, aber in erster Linie helfen die Pflanzen mit, Kohlenwasserstoff aus der Luft auszufiltern. Dass sie dabei in geringem Maße Sauerstoff abgeben, kommt noch hinzu«, sagte er.
    In der Bar war es warm genug, dass sie die Handschuhe ausziehen konnten, und sie sah sich um, wo sie ihren Laptopbehälter für einen Augenblick abstellen konnte. Er zog einen der hohen Barhocker mit Lehne für sie heraus, faltete seine dünnen, aber warmen Handschuhe zusammen und stopfte sie in die Tasche im Futter seines Baretts.
    Es war etwa drei Uhr nachmittags Greenwich-Zeit, und die Bar war mit Ausnahme des asiatischen Barkeepers, der seine Gläser polierte und sich ein Video ansah, leer. Als der Lieutenant ihren Mantel weghängte und sie auf den Hocker kletterte, hängte er das Glas, das er gerade ausgespült hatte, in das Gestell und kam zu ihnen herüber.
    »Was darf ich Ihnen bringen?« Er nickte ihnen kurz zu, griff nach einem Tuch und wischte abwesend über einen kleinen Wasserfleck auf seiner Bar.
    »Zwei Irish Coffee, Sam, aber nicht zu viel Irish.« Er drehte sich zu ihr um. »Würde es Sie überraschen, Ma’am, dass heiße Drinks hier recht beliebt sind?«, fragte er.
    »Oh, schrecklich.« Sie lachte. »Warum? Ist es im Stützpunkt auch so kalt?«
    »Dafür habe ich zwei Theorien gehört. Die erste ist die konventionelle – um die Wärmestrahlung zu minimieren. Der zweiten gemäß hat jemand im Konstruktionsteam festgestellt, dass die Durchschnittstemperatur auf der Erde fünfzehn Grad Celsius beträgt, und danach entschieden, dass das die optimale Einstellung sei.« Er schob eine Augenbraue hoch, sah sie an und wartete.
    »Die zweite Theorie hört sich gut an.« Sie lachte, nahm einen Schluck von ihrem Kaffee und stellte das Glas dann ab.
    »Wissen Sie, als ich meinen Offizierskurs gemacht habe, hat man mir glaube ich nicht empfohlen, mich mit einer Alkoholfahne bei meinem neuen Vorgesetzten zu melden«, sagte sie.
    »Ma’am, Beed ist echt ein alter Knacker, aber er stammt noch aus der Zeit, bevor man den Begriff ›politically correct‹ erfunden hat. Er hält ihn für Spinnerei. Solange wir bei ihm nicht betrunken und dienstunfähig aufkreuzen, und das wird nicht der Fall sein, wird es ihm nichts ausmachen.«
    »Na ja, immerhin ein Gutes an diesem neuen Einsatz.« Sie legte beide Hände um ihr Glas und nahm einen genießerisch langen Zug. Sam machte verdammt guten Kaffee.
Nachdem sie ihr Gepäck in der Gepäckausgabe abgeholt hatten, hatten sie einen der Transitwagen bestiegen, die einzeln oder in Ketten auf horizontalen und vertikalen Schienen durch den Stützpunkt verkehrten. Stewart trug neben seiner Tasche auch die des Captains und suchte einen abfahrtbereiten Wagen mit freien Plätzen aus. Der Wagen gehörte zu einer Reihe, die offenbar eine Gruppe bildete, aber nicht körperlich verbunden war. Eine Leuchtfläche über dem

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