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Invasion 06 - Callys Krieg

Invasion 06 - Callys Krieg

Titel: Invasion 06 - Callys Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Schreibtischschubladen. Das ging besonders schnell, weil da nichts zu finden war. Ein paar leere Blocks und Kugelschreiber, die sie ohne etwas Brauchbares zu finden sezierte, anschließend wieder zusammensetzte und an den alten Platz legte. Dann schaltete sie den PDA wieder ein und machte sich an die Arbeit, die Papierberge zu sortieren und zu ordnen, die sie ohnehin hätte durchsuchen müssen.
    Am Ende war sie nach den zwei Stunden, die Beed brauchte, um in sein Büro zurückzukehren, noch nicht fertig. Pryce war nicht bei ihm.

    »Also, Sie sind ja gut vorangekommen, Captain.« Er trat hinter sie und stand ein Stück zu nahe bei ihr, als sie sich über den Schreibtisch beugte, um nach einem weiteren Papierstapel zu greifen. Zufälligerweise zog das den grauen Stoff über ihren Pobacken straff, sodass er die Konturen ihrer Hinterpartie deutlich erkennen konnte.
    »Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich Sie bitte, ein wenig länger zu bleiben? Wir machen gewöhnlich gegen fünf Schluss, aber … wenn Sie mögen, lade ich Sie zum Abendessen ein. Wo ich Sie doch bitte, Überstunden zu machen.« Sie konnte jetzt fast am Hals seinen Atem spüren.
    Sie richtete sich auf und drehte sich um, hielt die Papiere in der Hand und blickte zu ihm auf. Er befand sich ganz eindeutig innerhalb ihrer Intimsphäre.
    »Aber, Sir, das ist doch nicht nötig.« Ihre blauen Augen wurden groß und rund.
    »Natürlich nicht, Captain. Aber Sie könnten mir dann erklären, wo Sie alles hintun. Sie würden mir wirklich einen persönlichen Gefallen tun, wenn Sie meine Einladung annehmen, Sinda. Es ist Ihnen doch recht, wenn ich Sie Sinda nenne, oder?« Er lächelte bezaubernd. Das machte er recht gut, die Charmesache. Sie wusste das zu schätzen.
    »Aber überhaupt nicht, Sir.« Sie lächelte. »Und Abendessen wäre mir recht.«

    Er brachte sie in ein recht elegantes kantonesisches Lokal ein Stück weiter unten am Korridor. Cally gab sich alle Mühe, sich nicht wie ein Tourist zu benehmen. Jedenfalls nicht zu sehr. Von dem Korridor zu sprechen, wurde den Gegebenheiten nicht ganz gerecht. Tatsächlich bestand die »Innenstadt« von Basis Titan aus einem von der Bodenplatte bis zur Kuppeldecke reichenden Stapel von Korridoren, wobei man zwischen den Etagen Räume frei gelassen hatte, sodass man am Geländer einer Etage stehen und bis ganz nach oben oder unten sehen konnte. Dies war einer der wenigen Orte, wo man die gewaltigen
Ausmaße des Stützpunkts wirklich wahrnehmen und einigermaßen verarbeiten konnte. Okay, nicht so gigantisch wie die Hologramme von Indowy Wolkenkratzern, die sie gesehen hatte, aber immerhin war sie selbst hier , und Titan fühlte sich echt an. Vermutlich lag das daran, dass so viel TerraTech eingesetzt war. Na schön, auch eine ganze Menge angepasste GalTech, aber wenn dahinter menschliche Arbeit in Firmen auf der Erde steckte, dann zählte das eigentlich nicht.
    Nach Beeds Erklärung teilte der Korridor die Basis von Osten nach Westen – Himmelsrichtungen, die man nach der Rotationsachse des Mondes festgelegt hatte, da es keine nennenswerte geo-magnetische Aktivität gab. Im Norden überwachte die Militärpolizei von Fleet Strike ihren eigenen Quadranten, der für Ersatzteile, Produktionsanlagen und die galaktischen Rassen reserviert war, sowie den Korridor selbst. Im Süden war die Sicherheitspolizei von Fleet für ihren eigenen Quadranten zuständig, der Kolonisten, Durchgangsreisenden und Zivilpersonen zugeteilt war und auch den Shuttle-Hafen enthielt. Jemandem, der die ultramachiavellischen Tendenzen der Darhel nicht richtig kannte, mochte es seltsam erscheinen, dass Fleet Strike für die Bewachung von Ersatzteilen und Vorräten zuständig war, die in erster Linie von der Flotte benutzt wurden. Für Cally war das bloß ein weiteres Beispiel dafür, dass man die Dinge komplizierter machen konnte, um sie leichter manipulieren zu können.
    Die Besitzer des Restaurants hatten es sich offenbar einiges kosten lassen, mit der Dekoration ein Gefühl kantonesischer Authentizität aufkommen zu lassen und deshalb die GalPlas Wände mit rot-goldener Tapete mit einem Drachenmotiv tapezieren lassen. Die Leuchtfarbe der Tafel vor dem Lokal war so verändert worden, dass man das Gefühl hatte, ein Neonschild vor sich zu sehen, das in englischer Sprache den Namen des Etablissements »The Golden Dragon« verkündete. Anscheinend handelte es sich um ein Restaurant der oberen Klasse, in dem Offiziere, wohlhabende Geschäftsleute und

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