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Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Titel: Invasion aus dem Jenseits (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Köhler
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Ordnung?“, fragte der Baron.
    Benno nickte.
    „Ja, ich denke schon.“
    Er drehte sich um und sah, wie Cora sich zu dem Taxifahrer beugte.
    „Ich höre gerade, dass es noch nicht geklappt hat, Ereignisraum 2 zu besichtigen“, sagte der Baron und setzte sich zusammen mit Maurice in Richtung Vorburg in Bewegung.
    „Nein“, antwortete Benno, folgte ihm zögernd und fragte sich, was Maurice ihm wohl erzählt hatte.
    „Ich mache das jetzt mit Ihnen zusammen. Maurice hat hier unten zu tun. Ist Ihr Freund schon auf dem Weg?“
    „Wer?“
    „Na, der Bühnenbildner.“
    „Ehrlich gesagt...“
    Benno zögerte.
    „Was?“
    Der Baron blieb stehen und sah ihn an.
    „Ich hatte noch keine Gelegenheit, ihn anzurufen“, antwortete Benno kleinlaut.
    „Dann machen Sie das jetzt, hier.“
    Der Baron zog sein Handy aus der Tasche, und Benno nahm es entgegen. Herberts Priva tnummer hatte er in seinem Notizbuch in seiner Fototasche in der Pension. In der Hoffnung, dass auch in der Sommerpause wenigstens die Vermittlung besetzt war, wählte er die Nummer des Theaters, die er zum Glück auswendig wusste.
    Es klingelte acht, neun, zehn mal, bis endlich abgehoben wu rde.
    „Guten Tag, Benno Zenn hier, könnten Sie mir bitte mal die Nummer von Herbert Wächte nbrink geben, dem Bühnenbildner.“
    „Tut mir leid, wir haben Sommerpause“, sagte eine genervte Männerstimme am anderen Ende der Leitung.
    „Das weiß ich, deshalb bräuchte ich ja auch die Privatnummer.“
    „Wir dürfen keine Privatnummern von Mitarbeitern herausgeben.“
    Für eine Sekunde dachte Benno daran, zu insistieren, aber Maurice und der Baron schauten ihn jetzt schon ziemlich skeptisch an – er fragte sich selbst, warum er nicht die Auskunft angerufen hatte.
    „Alles klar“, sagte er, legte auf und gab dem Baron das Handy zurück.
    „Er ist erst heute Abend wieder erreichbar. Ich versuche es dann von der Pension aus.“
    „Schade“, sagte der Baron nur und steckte das Handy in die Brusttasche seiner Jeansjacke.
    „In der Gaststätte ist soweit alles klar, ich muss mich nur noch um ein paar Details kümmern“, mischte sich Müller ein. „Wenn Sie mich bitte entschuldigen.“
    „Danke, Maurice“, sagte der Baron, und Benno ärgerte sich.
    Bei Maurice Müller läuft es bestens, bei Benno Zenn geht alles schief – das war der Eindruck, der nach dem kleinen Wortwechsel hängengeblieben war. Für eine Sekunde wünschte er sich, er wäre jetzt in der Stadthalle bei dem Symposium und damit in seinem Element.
    Verdammt, das Symposium!
    „Könnte ich noch mal ganz kurz das Handy haben?“
    Der Baron zog es wieder hervor und gab es Benno wortlos. Der wählte, hielt es sich ans Ohr und kniff die Lippen zusammen.
    „Hallo, Karl, ich wollte dir bloß... Ach, du weißt es schon? Es ist mir wirklich, wirklich unangenehm, aber...“
    Der Baron sah ihm interessiert beim Telefonieren zu. Am liebsten hätte Benno sich wegg edreht. Er holte Luft, um etwas zu erwidern, aber Karl Herget hatte, ehe sich’s Benno versah, grußlos aufgelegt. Er reichte das Handy zurück. Einfach aufgehängt. Das war schlimmer als Beschimpfungen und Drohungen.
    „Alles klar?“
    „Na ja“, antwortete Benno kleinlaut. „Zumindest klare Verhältnisse.“
    „Na dann, können wir?“, fragte der Baron und machte eine einladende Handbewegung Ric htung Hauptburg.
    „Seit wann leben Sie eigentlich wieder hier?“, fragte Benno, um möglichst schnell von dem Telefonat abzulenken, und folgte ihm bergauf.
    „Wie meinen Sie das?“
    „Ich habe gehört, die Burg lag zu DDR-Zeiten im Sperrgebiet und stand leer.“
    „Ach so, ja, das stimmt. Nach der Wende war die Anlage mehr oder weniger unbewohnbar, die reinste Ruine. Und es war gar nicht so einfach, die Ländereien zurückzubekommen. Ich wohne immer noch unten in Trieffendorf.“
    „Und vor dem Kriegsende, war da die Burg noch bewohnt?“
    „Ja, bis Anfang 1946. Meine Familie wurde enteignet und floh in den Westen. Ich bin in Süddeutschland aufgewachsen.“
    „Und Ihre Familie ist jetzt auch wieder mit zurück gekommen?“
    Er schüttelte den Kopf.
    „Ich bin der letzte unserer Sippe. Es gibt nur noch mich – und die virtuellen Geister.“
    „Aber...“
    „Kommen Sie, gehen wir hier hinein.“
    Der Baron schloss auf halbem Weg zur Hauptburg ein niedriges, halb in die Auffahrt eingelassenes Tor auf.
    „Von hier kommt man auch hoch zur Burg?“, fragte Benno ve rblüfft.
    „Unter anderem, ja. Zu Ereignisraum 2 ist das der

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