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Invasion der Götter

Invasion der Götter

Titel: Invasion der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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dir?«, fragte er sie.
    Ohne ein Wort herauszubekommen, zog sie ihren Handschuh aus und ließ sich von Jona den Ring an ihren Finger stecken. Dann umarmte sie ihn und flüsterte ihm ins Ohr:
    »Ich liebe dich, und es wird niemals einen Mann geben, den ich mehr lieben und verehren könnte als dich.«
    Dann küssten sie sich erneut.
     
    KULATIO – Raumstation des intergalaktischen Bündnisses
    [55 Minuten]
     
    Von hier oben sah der blaue Planet so friedlich aus. Doch die Spezies, die ihn einst beherrschte, war dem Untergang geweiht. Tausende Propheten über viele Jahrhunderte hinweg hatten diesen Tag vorhergesehen, an dem die Menschheit ihrem Schöpfer gegenübertreten würde. Das Christentum allen voran prophezeite, dass der Messias vom Himmel herabsteigen und die Seelen der Gläubigen von ihrem irdischen Leid befreien würde – all die Nichtgläubigen hingegen würden in den Schlund der Hölle gezogen und bis in alle Ewigkeit dort ein Vielfaches ihrer Sünden qualvoll erleiden müssen. Zeigte man jedoch Reue und tat Buße, würden einem selbst die grausamsten Taten verziehen. Der Glaube an Gott machte es möglich – first class ins Himmelreich ohne Rückfahrschein. Als ein wahrer Christ müsste es erschreckend sein zu wissen, dass man möglicherweise neben einem Massenmörder oder einem Kinderschänder im Jesus-Express sitzen könnte. Hauptsache, Gott hat ihm seine Vergehen verziehen ...
    Jonathan zwang sich, an etwas anderes zu denken, doch jeder Gedanke, mit dem er sich abzulenken versuchte, erinnerte ihn zwangsläufig an Iris. Sie war es, mit der er Stunden verbracht hatte, über Gott und die Welt zu diskutieren, nicht selten auf eine blasphemisch-ironische Weise. Auch wenn die Kirche aufgrund ihrer Dogmen anderer Meinung gewesen wäre, war sich Jonathan sicher: Wenn jeder Mensch so gewesen wäre wie Iris Decall, hätte die Menschheit niemals so ein Ende gefunden. Infolgedessen war es für ihn geradezu unverständlich, dass sie nicht eine der Ersten war, die den Reinkarnationsprozess durchlaufen durfte. Ohne sie wäre sein Leben nicht mehr lebenswert. Sie war die Frau, mit der er eine Familie gründen und sein Leben lang bis zu seinem letzten Atemzug zusammen sein wollte.
    Major Tyler Grand, der in dem Raum, den man ihnen zur Verfügung gestellt hatte, wie ein wildes Tier in einem Käfig auf und ab lief, ging es ähnlich. Für die beiden war es nicht einmal das Schlimmste, warten zu müssen, sondern die quälende Ungewissheit, ob sie die wichtigsten Personen in ihrem Leben jemals wiedersehen würden.
    Die Tür öffnete sich, und Enki trat ein. Voller Spannung sahen sie hinter den Herrn der Erde, in der Hoffnung, Iris, Jamie oder seine Großmutter könnten ihn begleiten, doch schon kurz darauf schloss sich die Pforte hinter dem Dingir wieder automatisch.
    »Virahatamhirka bedauert zutiefst, dass sie eure Liebsten nicht gefunden hat. Ihr habt ihr Leben gerettet, und dementsprechend hat sie alles in ihrer Macht Stehende getan, um sie zu erretten, doch keiner von ihnen ist lokalisierbar. Es tut mir außerordentlich leid. Ich wollte euch nur darüber in Kenntnis setzen, dass der Endprozess in dreißig irdischen Zeiteinheiten beginnen wird.«
    »Was hat das zu bedeuten? Dreißig Stunden, Minuten oder gar nur Sekunden?«, fragte Tyler erbost.
    »Ich denke, dabei handelt es sich um Minuten, sofern Sekunden die kleinere Zeiteinheit sind.«
    Der Major wäre am liebsten aus der Haut gefahren, als Enki auf diese unbekümmerte und seelenruhige Weise antwortete.
    »Hör zu, guter Mann. Mein Sohn befindet sich da unten, und auch wenn Vira mit dem in ihrem Kopf implantierten Scanner, oder mit was auch immer sie die Menschen aufspüren kann, Jamie nicht lokalisieren kann, weiß ich – spüre ich, dass er noch am Leben ist. Und wenn ihr nicht dazu fähig seid, ihn da rauszuholen, dann gebt mir ein Raumschiff, und ich werde ihn selbst holen.«
    Enki schien schockiert über die Verhaltensweise des Majors.
    »Ich kann den Schmerz nachvollziehen, doch die Endphase könnte euch euer Leben kosten.«
    »Für die Menschen, die wir lieben, gehen wir diese Gefahr gerne ein«, sagte Jona mit einer Überzeugung in der Stimme, die Enki ins Grübeln brachte.
    »Ich bewundere euren Kampfgeist, denn dies erlebt man äußerst selten; daher bin ich gewillt, euch zu helfen. Doch lasst euch gesagt sein, dass es nahezu unmöglich ist, in so kurzer Zeit ohne jegliche Hilfsmittel ihren Aufenthaltsort zu bestimmen, selbst wenn sie noch am Leben sein

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