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Invasion der Monitoren

Invasion der Monitoren

Titel: Invasion der Monitoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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psychologische Aspekt von unseren Ernährungs-Ingenieuren nicht genügend berücksichtigt worden. Das könnte den Mangel an Zuspruch auf unsere Ankündigungen von kostenloser Nahrungsausgabe erklären.« Er schloß mit einer Handbewegung den leeren Raum ein.
    »Wissen Sie, wenn ich es mir recht überlege, möchte ich meine Psyche lieber auch berücksichtigen«, sagte Nelda entschlossen. »Lassen Sie den Saft, und bringen Sie mir ein nettes, gebratenes Täubchen – ein, lieber zwei – und dann noch ein kleines französisches Omelett. Nur ein kleines – von etwa sechs Eiern – mit Zwiebeln, Schinken, Endivien, Gewürzen und ein paar Champignons. Und dann Kaffee. Und vielleicht noch ein paar Kekse, damit ich beschäftigt bin, bis Sie das Hauptgericht bringen.«
    »Madam! Ich bitte Sie, zu berücksichtigen …«
    »Bringen Sie uns jetzt etwas zu essen!« befahl Blondel streng. »Oder Ihre Kundschaft wird gleich wieder auf Null herabsinken.«
    »Oh, bitte gehen Sie nicht, Sir!« Der Kellner eilte davon.
    »Wir sollten eigentlich sofort hier verschwinden, solange er nicht zu uns hinsieht«, sagte Blondel. »Aber ich bin zu schwach, um mich zu bewegen.«
    »Du meine Güte«, seufzte Nelda, »war das nicht der hübscheste Kellner, den man je gesehen hat?«
    Blondel blickte sich in dem steril-aussehenden Speiseraum um. »Wenn das alles ist, was sie anzubieten haben, dann werden die Massen aufstehen und die Invasoren hinauswerfen, noch bevor ich sie organisieren kann.«
    »Hm«, meinte Nelda. »Ich habe den deutlichen Eindruck, daß die ausgebeuteten Massen sogar in noch tiefere Apathie versinken als gewöhnlich. Wenn es uns nicht in Kürze gelingt, diese Monitoren davon zu überzeugen, daß sie hier nicht willkommen sind, könnte es zu spät sein.«
    Blondel kaute an seiner Unterlippe. »Ich habe dem General versprochen, seine Botschaft seiner Untergrund-Einheit hier in Chicago zu überbringen. Das müssen wir als erstes erledigen.«
    Blondel zog das Paket mit Instruktionen von Blackwish hervor, brach das Siegel, entfernte das Gummiband von den Papieren und entfaltete die erste Seite. Unter einer Reihe rotgedruckter Strafen für unautorisierten Gebrauch entdeckte er eine Adresse.
    »Wo ist South Nixon Avenue?«
    Nelda zuckte die Achseln. »Wen interessiert das?«
    »Wir müssen die Adresse finden, bevor wir anfangen, den Aufstand zu organisieren«, erklärte Blondel.
    »Ha! Ich habe Blackwish nicht versprochen, seine Arbeit für ihn zu tun!« erwiderte Nelda. »Sobald ich mein Frühstück gegessen habe, werde ich zu dem nächsten Monitor hingehen, den ich sehe, und ihm erklären, daß er das Land verlassen soll!«
    »Äh, Nelda, glaubst du nicht, ein anonymer Brief wäre besser? Für den Augenblick sind wir sicher, jedenfalls solange sie uns nicht erkennen. Aber wenn du einfach hingehst und ihnen erzählst, daß du sie nicht magst, dann könnten sie dich mitnehmen und an deiner unterernährten Psyche herumoperieren.«
    »Sir, ich versichere Ihnen, daß kein Bürger Unannehmlichkeiten bekommen wird, weil er seinen Ansichten Ausdruck gibt.« Der Kellner servierte Nelda ein beladenes Tablett.
    »Verdammt, schleichen Sie sich nicht so an!«, rief Blondel wütend. »Sie ruinieren meine Nerven!« Er stopfte die Papiere in seine Jackentasche.
    »Es tut mir leid, Sir. Ich werde versuchen, mich das nächste Mal geräuschvoller zu nähern.«
    »Blondel, entschuldige dich sofort!« befahl Nelda.
    »Ha! Du warst doch diejenige, die ihm sagen wollte, daß du seinesgleichen hier nicht haben willst und daß sie alle dahin zurückgehen sollten, wo sie hergekommen sind!«
    »Also, so eine Frechheit!«
    »Ich hoffe, Sie finden das Steak nach Ihrem Geschmack, Sir«, warf der Kellner ein, als er Blondel sein Tablett hinstellte. Blondel öffnete den Mund, um zu antworten, schnupperte statt dessen, nahm Messer und Gabel auf und schnitt einen großen Bissen vom Fleisch. Es war außen schwarz-krustig und innen blaßrosa und saftig. Blondel schloß die Augen und kaute. Ein zufriedener Ausdruck erschien auf seinem Gesicht.
    »Befriedigend«, sagte er. »Und jetzt gehen Sie, und kommen Sie nicht wieder, bis ich Sie rufe.«
    »Jawohl, Sir.« Der Monitor verschwand.
    Nelda starrte Blondel böse an. »Jetzt fange ich an, dich zu sehen, wie du wirklich bist, Blondel! Du bist ebenso reaktionär wie Blackwish! Du hegst tatsächlich noch die mittelalterliche Vorstellung, daß ein so netter Mann wie dieser Kellner minderwertiger ist als du, nur weil er

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