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Invasion der Monitoren

Invasion der Monitoren

Titel: Invasion der Monitoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Regierungsleute«, sagte Blondel. »Es sind Ausländer.«
    »Es geht doch nichts über einen guten Wein.« Der kleine Mann beugte sich näher zu Blondel hinüber und rempelte ihn leicht an. »Na ja, macht’s gut, Leute, ich muß gehen …«
    »He!« rief Nelda. »Dieser kleine Gauner hat etwas aus deiner Tasche genommen!«
    Blondel klopfte seine Taschen ab und runzelte die Stirn. Der kleine Mann grinste und brachte einen versiegelten Umschlag zum Vorschein.
    »Wissen Sie, unter diesen Umständen kann man überhaupt nicht mehr arbeiten«, sagte er verlegen und gab Blondel die Papiere zurück. »Und alles nur wegen dieser Regierungsleute, sie nehmen einem jegliches Lebensrecht.«
    »Sie haben wirklich Nerven«, meinte Nelda.
    »Nerven braucht man dazu auch, Schätzchen«, nickte der Mann. »Da lernt man nun jahrelang seinen Beruf, und dann … Na, hat mich sehr gefreut, ich muß jetzt aussteigen.« Er verzog sich ans andere Ende des Wagens.
    »Nun, er scheint die Invasion ziemlich gelassen hinzunehmen«, bemerkte Blondel verärgert. »Vermutlich hat der Alkohol sein Gehirn zersetzt.«
    Eine Viertelstunde später stiegen sie an einer Station aus, die immer noch von Gebäuden umgeben war. Es waren ein halbes Dutzend Monitoren zu sehen.
    »Keine Luftschiffe in Sicht«, stellte Blondel fest. »Vermutlich sind sie zurückgeflogen, um eine neue Ladung herzuholen.«
    Sie gingen über die Straße. Nelda packte seinen Arm. »Allmächtiger – sie sind überall!«
    Blondel betrachtete finster die frühmorgendliche Szene. Es waren nicht viele Fußgänger unterwegs, und sie wurden an Zahl fast übertroffen von den adretten, gold-uniformierten Monitoren, die tatkräftig den spärlichen Verkehr regelten, Papierdrachen von Hochleitungen herunterholten, Kinderwagen den Vorrang gaben und den Vorübergehenden lächelnd zunickten.
    »Sie benehmen sich, als gehörte ihnen die Stadt«, murmelte Blondel. »Und es scheint ihnen auch noch zu gefallen.«
    »Teuflisch klug.« Nelda nickte weise. »Sie haben sich des Abhängigkeitsbedürfnisses der Massen bedient.«
    An der nächsten Ecke blieb Blondel stehen, um zwei gelb-gestrichenen Maschinen bei der Arbeit in einer Häuserlücke zuzusehen. Die eiförmigen Fahrzeuge glitten mühelos über die Häusertrümmer und sogen einen ständigen Strom von zerbrochenen Mauersteinen an – so sauber, wie ein Staubsauger Krümel vom Teppich aufnimmt –, während auf der anderen Seite stapelweise glänzende weiße Scheiben ausgespuckt wurden.
    Ein älterer Mann, der sich diesen Vorgang ebenfalls ansah, schüttelte den Kopf und spuckte auf das Pflaster. »Es fasziniert mich, wie diese Dinger Backsteine fressen und gleichzeitig nagelneue Teller sch…« – sein Blick fiel auf Nelda – »ah, ausscheiden«, endete er. »Schöner Morgen, junge Frau, nicht wahr?«
    »Dabei fällt mir ein, daß wir ganz vergessen haben, unser Picknick zu essen!« sagte Blondel.
    Einen Häuserblock weiter deutete Nelda auf eine grüne Fassade zwischen einem schäbigen Laden und einem zweifelhaft aussehenden Spielsalon. »Sieht aus wie ein ruhiges kleines Restaurant. Laß uns dort essen.«
    »Ich finde, es sieht eher wie ein Leichenschauhaus aus«, protestierte Blondel. »Ich hatte eigentlich an eines dieser gemütlichen kleinen Lokale mit dicken Deckenbalken und kupferbeschlagenem Bierfaß hinter der Theke gedacht, wo man ein gegrilltes Supersteak und einen guten Schoppen Rotwein für einen und einen halben Dollar bekommt.«
    »Der Hunger muß dir den Verstand getrübt haben. Los, komm mit.«
    Als sie näher kamen, schwangen breite Türen, wie von selbst, auf und veranlaßten einen unrasierten Fußgänger, heftig zurückzuzucken und seinen Schritt zu beschleunigen. Drinnen standen weißgedeckte Tische in ordentlichen Reihen, alle leer, unter Deckenleuchten, die den Raum in grelles Licht tauchten. Sie suchten sich einen Tisch in der Nahe der Tür und warteten auf eine Bedienung.
    »Kein Wunder, daß es hier so leer ist«, bemerkte Blondel. »Saumäßige Bedienung.«
    »Guten Morgen, Sir, Madam«, sagte eine wohltönende Stimme neben seinem Ellenbogen. »Darf ich einen gemischten Obst- und Gemüsesaft vorschlagen, angereichert mit den passenden Mineralen und Biominen?«
    Blondel fuhr zusammen, wandte den Kopf und sah vor sich einen hochgewachsenen, muskulösen jungen Mann in einem adretten gelben Cutaway, Serviette über dem Arm. Der junge Mann lächelte erwartungsvoll.
    »Schleichen Sie sich nicht so von hinten an mich heran«,

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