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Invasion der Monitoren

Invasion der Monitoren

Titel: Invasion der Monitoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Augenblick rumpelte ein alter Bus vorbei. Blondel rannte hinüber und sprang auf.
    »Fahrt dieser Bus irgendwo in die Nähe der South Nixon Avenue?« fragte er den Fahrer, einen untersetzten, finsterblickenden Mann in Windjacke und Schiebermütze.
    »Nein. Er fahrt nach East Nacton, wenn Ihnen das was hilft.«
    »Nein.«
    »Pech für Sie. Setzen Sie sich, ja?«
    Brummelnd suchte Blondel sich einen Platz zwischen einer dicken Negerdame und einem weißhaarigen kleinen Mann, der an der nächsten Haltestelle ausstieg. Die dunkle Dame redete ununterbrochen vor sich hin, geriet schließlich immer mehr in Hitze und stieß Blondel ihren Ellenbogen in die Rippen. »… und da habe ich gesagt, da habe ich wohl keine andere Wahl, als meine Stellung zu kündigen, und sie sagt: ›Aber Pulchritude, was soll ich denn ohne dich machen‹, und ich sagte: ›Mir werden die Kinder auch ganz schrecklich fehlen‹, und dann fingen wir beide an zu weinen …« Sie hielt inne und bemerkte dann: »Hier ist es so laut, daß man sein eigenes Wort nicht verstehen kann.«
    »Komisch«, meinte Blondel, »ich habe Sie ganz deutlich verstanden.« Er spähte aus dem Fenster und hoffte, irgend etwas Vertrautes zu entdecken.
    »Sind Sie einer von diesen Telepathen?« fragte seine Nachbarin argwöhnisch.
    »Nein, eher ein Psychopath. Entweder ich bin’s, oder alle anderen sind’s.«
    »Hmmm … Sie sind in schlechter Verfassung«, meinte seine neue Freundin. »Das ist eines der ersten Anzeichen.«
    »Was ist mit Ihnen?« Blondel schwenkte einen Finger. »Ist es Ihnen gleichgültig, daß unser Land überfallen worden ist?«
    »Ist es das?«
    »Natürlich! Wer, glauben Sie denn, hat die halbe Stadt niedergerissen, Privatautos auf den Straßen verboten, die Rundfunk- und Fernsehsender übernommen, die Polizisten gefeuert und, und, und…« Er deutete aus dem Fenster auf eine planierte Fläche, an welcher der Bus gerade vorbeifuhr. »Und alles übrige.«
    »Das werden wohl die Republikaner sein.«
    »Die Monitoren haben über das Radio gesagt, daß sie die Regierung übernehmen! Sie haben es öffentlich angekündigt!«
    »Ich höre mir nie diese Reklame an; ich hab’s gelernt, ganz einfach nicht hinzuhören.«
    Blondel umfaßte mit einer Handbewegung die übrigen Fahrgäste, die teilnahmslos auf ihren Plätzen dösten. »Ich begreife das nicht. Ihr alle benehmt euch, als wäre nichts geschehen!«
    Der Bus verlangsamte die Fahrt, und die dunkle Dame stand auf. »Das Dumme mit Ihnen ist, daß Sie einer von diesen Radikalen sind«, sagte sie mißbilligend. »Sie sollten mit Jesus zusammenkommen und die Dinge bereden.«
    Blondel stand hastig auf und lief ihr nach. »Sagen Sie, könnten Sie mir vielleicht sagen, wie ich zur Nixon Avenue komme …« Er hielt abrupt inne und zog sich hastig in den Hintergrund des Busses zurück, als zwei lächelnde junge Monitoren einstiegen. Von seinem neuen Platz zwischen zwei mürrischen, bärtigen Teenagern beobachtete er, wie sie mit dem Fahrer einen freundlichen Gruß austauschten und sich dann auf zwei vordere Plätze setzten.
    Die nächsten vierzig Minuten verhielt sich Blondel mucksmäuschenstill auf seinem Platz und versteckte sich hinter einer Zeitung, die auf dem Sitz neben ihm lag, bis der Eigentümer sie abrupt zurückverlangte. Der Bus war fast leer, als die beiden Monitoren endlich aufstanden und zur rückwärtigen Tür kamen, um auszusteigen. Sie betrachteten ihn mit freundlichem Lächeln, und Blondel wappnete sich, auf alles gefaßt.
    Der Bus hielt; der erste Monitor stieg aus. Der zweite nickte Blondel zu, sagte: »Schönen guten Morgen, Mr. Blondel«, und folgte seinem Kollegen. Blondel starrte ihnen immer noch fassungslos nach, als der Bus schon längst wieder weiterfuhr.
     
    Blondel verließ den Bus an der nächsten Haltestelle, einer trostlosen Kreuzung, flankiert von grimmigen, dunklen Warenhäusern. Er zog seinen Stadtplan zu Rate und stellte fest, daß er sich jetzt nordnordöstlich des 2000. Blocks der South Nixon Avenue befand. Er schnallte seinen Gürtel enger und machte sich auf den Weg.
    Im Augenblick waren keine Monitoren in Sicht. Laut Stadtplan lag die Nixon Avenue genau hinter der nächsten freien Fläche, die begrenzt wurde von einem breiten Gürtel neuangepflanzter Bäume. Blondel ging um die freie Fläche herum und hielt sich im Schatten der schäbigen Gebäude ringsum. Dann orientierte er sich an einem erleuchteten grünen Minarett und zwängte sich durch eine Lücke in einer Hecke.

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