Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Invasion der Monitoren

Invasion der Monitoren

Titel: Invasion der Monitoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
Vom Netzwerk:
Erziehungsanstalt.« Er rannte davon.
    Blondel trat näher, bückte sich und legte seine Hand auf die Brust des gestürzten Monitors. Der Puls schlug kräftig, aber seltsam schnell. Und die Brust fühlte sich auch irgendwie ganz merkwürdig an …
    Er packte den Monitor unter den Armen an, zog ihn in den Schatten eines Blumenbusches und legte ihn dort mit dem Gesicht nach unten hin. Die Uniform, so stellte er fest, besaß keine Knöpfe. Statt dessen genügte ein kurzes Ziehen an der richtigen Stelle, und sie öffnete sich längs des Rückens. Blondel drehte den Monitor um und zerrte ihm die Jacke über die Arme. Es ging sehr mühsam, denn die Jacke war steif und dick. Mit einem letzten Ruck hatte Blondel es geschafft und hielt die Jacke in der Hand. Sprachlos starrte er auf das, was dort auf dem Weg noch vor ihm lag.
    Das Gesicht war immer noch dasselbe, ebenso der Hals, aber unterhalb der Kragenlinie sah es ganz anders aus. Der Thorax war plump, hühnerbrüstig und von glänzend dunkelbrauner Farbe. Und die Arme waren mit der Jacke abgefallen. Alles, was übrigblieb, waren ein Paar schlaffe, weich-aussehende, graufarbene Strümpfe, ähnlich dem Rüssel eines Elefantenbabys.

 
9
     
    Blondel ließ die ausgestopfte Jacke fallen. Sie schlug mit einem dumpfen Klatschen auf den Boden wie ein nasses Wäschestück. Sekundenlang war ihm ziemlich übel im Magen. Sein nächster Impuls war, fortzulaufen, aber eine Art Schock-Lähmung machte ihm dies unmöglich. Seine Beine zitterten wie Espenlaub. Er taumelte einen Schritt rückwärts und stolperte über die goldgestiefelten Füße des Monitors. Durch den Stoß neigte sich plötzlich das Gesicht des Monitors – und fiel ab. Blondel sah eine leere Maske, die an einem Gewirr von Drähten hing und einen Kopf enthüllte, der einem haarlosen Seehund ähnelte, nur daß sich die Augen unterhalb des Mundes befanden.
    Und plötzlich waren Schock und Übelkeit vorbei. Was er da vor sich sah, war keine menschliche Mißgeburt, sondern ein Geschöpf einer fremden Rasse. Blondel stieß einen Seufzer aus und spürte, wie sich seine verzerrten Gesichtsmuskeln entspannten.
    Er stand neben dem Fremden und horchte. Im Park ringsum war es still und friedlich. Auf den gewundenen Pfaden war nirgends ein Monitor zu sehen. Blondel fuhr sich mit der Zungenspitze über die trockenen Lippen, zog den Fremdling tiefer in den Schatten der Büsche hinein und machte sich an die Arbeit.
    Wegen des Gewirrs von Drähten, Federn und Röhren, die fast vollständig die Pseudobeine ausfüllten, war es ziemlich schwierig und mühsam, dem Monitor die restliche Uniform auszuziehen. Das Haupt-Netzgerät war in den unteren Torso eingebaut, und zwar so, daß der organische Körper des Fremden auf dessen tellerförmiger Oberfläche saß. Rund um das Ding schmiegte sich ein schützender kleiner Harnisch aus gewobenem Metall, von dem aus Leitungen in alle Richtungen führten und etwas, das wie Hilfsmotoren aussah und in die Knie- und Fußgelenke eingebaut war, miteinander verbanden. Außerdem waren da noch zwei elektronisch-aussehende Vorrichtungen an den Stellen, wo die Achselhöhlen hätten sein sollen, ihrerseits verbunden mit der Gesichtsmaske. Eine Art Sensoren, vermutete Blondel. Die Maske selbst war eine kompliziert aussehende Angelegenheit, dick und schwer. Die Innenseite war aus porösem, grauen Material, eingefaßt von farbigen Drahten und perlenartigen Gebilden. Sie war so geformt, daß sie über den Seehundskopf paßte, aber von außen wirkte sie echt genug, um für ein lebendiges Gesicht gehalten werden zu können. Jede Pore und jede Wimper war vollendet echt. Hier hatte jemand phantastische Arbeit geleistet, fand Blondel.
    Die Uniform schien ein durchaus normaler Stoffanzug zu sein, sobald Blondel die muskelförmigen Schaumgummipolster herausgeschält hatte. Die Hände besaßen Metallstäbchen und Sprungfedern in der Polsterung und äußere Handschuhe von der Farbe und Struktur menschlicher Haut, die innen mit einem metallischen Gewebe gefüttert waren. Sie fühlten sich ganz seltsam an, als Blondel sie in die Hand nahm – so als wären sie irgendwie selbsttätig. Blondel konnte nicht widerstehen, einen dieser Handschuhe anzuprobieren. Er schmiegte sich um seine Hand wie eine zweite Haut. Blondel bewegte seine Finger; der Handschuh gab mühelos nach. Es war eine perfekte Täuschung.
    Er zog den Handschuh aus und überprüfte die restliche Ausrüstung des Fremden. Er fand eine Anzahl von Geräten in die

Weitere Kostenlose Bücher