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Invasion der Nichtmenschen

Invasion der Nichtmenschen

Titel: Invasion der Nichtmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Ein stärkerer Mann als Algoric hätte vielleicht an die Welt gedacht, die er ihretwegen verloren hatte. Und doch, wäre mein eigener Glaube größer gewesen …“
    „Jetzt erinnere ich mich.“ Mallory runzelte nachdenklich die Brauen. „Die Geschichten, die Onkel Al mir in meinen Träumen erzählte …“ Mallory brach ab. Sein Gesicht drückte eine fast unerträgliche Spannung aus.
    „Der Traum … dieses Haus … Onkel Al. Die Kleider, die er trug …“
    „Ja? Ja?“ Gonyl starrte ihn verwirrt an. „Was?“
    „Alter“, antwortete Mallory, „ich habe eine ganz vage Ahnung, daß mein imaginärer Onkel Al und Ihr Freund Algoric ein- und dieselbe Person waren.“
     
    „Ich glaube, allmählich beginne ich zu verstehen“, sagte Gonyl. „Das Haus, das du in deinen Träumen gesehen hast, ist natürlich dieses Haus, so wie es vor einem halben Jahrhundert aussah, wie Algoric es zuletzt gesehen hatte. Daß er dir im Traum erschien, war ganz sicher ein telepathischer Kontakt.“
    „Warum? Und wie?“
    „Es muß einen Grund dafür geben“, erwiderte Gonyl. „Algoric war kein Mann, der sich flüchtigen Einfällen …“ Er musterte Mallory, und in seinem alten Gesicht zeichnete sich verbluff tes Staunen ab. „Ja, natürlich! Diese Ähnlichkeit! Du hast seine Augen, seinen Mund, seine Haltung …“
    „Wollen Sie mir erzählten, Algoric sei … mein Vater gewesen?“
    „Nein, nicht dein Vater, sondern dein Großvater. Vielleicht auch dein Urgroßvater. Ja, natürlich! Daraus erklärt sich auch sein Interesse an dir, daß er dich in deinen Träumen besuchte, wenn er es schon als Person nicht tun konnte …“
    „Und warum konnte er nicht persönlich zu mir kommen? Gott weiß, ich hätte einen Verwandten dringend brauchen können.“
    „Riane muß vor langer, langer Zeit alt geworden und gestorben sein. Seine Kinder wurden erwachsen, während er nicht alterte. Er hätte einmal ,sterben’ oder sonstwie verschwinden müssen, so daß man ihn tot glaubte, daß man dachte, er würde nie wieder erscheinen. Aber er konnte sich einiges Wissen über seine Nachkommen verschaffen. Er kann erfahren haben, daß du im Waisenhaus warst, konnte sich um dich gekümmert haben, daß es dir gut ging, und er konnte während deiner Kindheit eine Verbindung zu deinem Geist schaffen, ehe das Muster deiner kulturellen Prägung einen solchen Kontakt ausschloß.“
    „Möglich wäre es. Aber warum?“
    „Warum nicht? Algoric war ein Mann wie jeder andere. Aber …“
    „Was, aber?“
    „Es mußte einen Grund geben … Und dieser Grund mußte damit in Verbindung stehen, daß wir beide jetzt hier sind. Du hast meinen Ruf vernommen. Du hast gespürt, daß ich dich brauche.“ Hoffnung zeichnete sich in Gonyls Zügen ab. „Er hat seinen Posten aufgegeben, aber vielleicht hat er seine Pflichten nicht ganz vergessen. Es wäre möglich, daß er dich ausgewählt hat, damit du weitermachst, wenn er nicht mehr kann. Warum sonst hätte er dich hierhergeführt, brächtest du nicht das mit, was ich brauche?“
    „Ich habe nichts mitgebracht als nur mich selbst“, erwiderte Mallory. „Und mir scheint, das wird Ihnen wenig nützen.“
    „Natürlich bist du dir dessen nicht bewußt“, erklärte ihm Gonyl. „Du mußt es aber irgendwie in deinen Geist vergraben haben, wo es darauf wartet, verwendet zu werden. Und diese Zeit ist jetzt da.“
    „Sie würden jetzt besser deutlicher reden, Alter …“
    „Das Kodemuster, Jeff Mallory! Die fehlende Hälfte des Schlüssels, die den Transmitter aufschließt! Du hast sie. Du mußt sie haben!“
    „Tut mir leid. Von einem solchen Kodemuster weiß ich nichts, und wenn ich mich selbst von innen nach außen drehen würde.“
    „Es ist so tief in dir vergraben, daß es für jeden normalen forschenden Geist unzugänglich bleibt. Aber… du selbst kannst es aufdecken.“
    „Und wenn, dann weiß ich noch lange nicht, wie.“
    „Hol dir einen Stuhl und setz dich zu mir. Und dann schließe die Augen und entspanne deinen Körper. Erinnere dich. Er-in-ne-re-dich!“
     
    Mallory hatte sich aus der Küche einen hölzernen Sessel geholt und lehnte sich nun zurück. Er lauschte der flüsternden Stimme, ließ seine Gedanken zurückschweifen, immer weiter zurück…
    Es war Nacht. In der Halle vor dem großen Schlafzimmer waren die Lichter gedämpft. Er lag in seinem Bett, einem von vieren in dem hohen Raum. Die anderen schliefen schon. Er hörte ihre leisen Atemzüge. Aber er war noch wach und sah dem Mond

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