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Invasion der Nichtmenschen

Invasion der Nichtmenschen

Titel: Invasion der Nichtmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Tag tödlicher Bedrohung kam näher. Die Mone waren da.
    Ich wußte sofort, was ich zu tun hatte. Der Nichtraumtransmitter, der das Herz dieser Station darstellt, ist so konstruiert, daß er nicht von einem einzigen Geist aktiviert werden kann. Der komplette Kodeschlüssel, der seine mächtigen Kräfte aufschließt, besteht aus zwei ineinandergreifenden Konzeptnetzen, von denen eines mir anvertraut war. Das andere befand sich in Algorics Besitz.
    Allein hatte ich die sich nähernde Drohung entdeckt, aber es hätte der Anstrengung von uns beiden bedurft, um die Größeren Welten auf diese Gefahr aufmerksam zu machen.
    Wir waren einmal die engsten Freunde gewesen, Algoric und ich. Wir kannten das Gedankenmuster des anderen gut genug, um einen Kontakt auch über planetare Entfernungen herzustellen. Ich rief ihn also, und schließlich kam er.
    Ich war mir des eingegangenen Risikos bewußt, aber ich hatte keine Wahl. Ich ließ also alle schützenden Barrieren fallen und gestattete ihm, die Station zu betreten. Zum erstenmal nach einem halben Jahrhundert standen wir einander wieder gegenüber.
    Ich sagte ihm, daß wir die Vergangenheit vergessen und nicht mehr an unseren Streit denken sollten. Unsere Pflicht war ja eindeutig. Wir mußten unsere Geister vereinen, um den Translichtimpuls auszusenden, der die Galaktischen Streitkräfte alarmierte, um die Infektion auszubrennen, ehe sie sich über den Planeten ausbreiten konnte.
    Aber er weigerte sich. Entgegen aller Pflicht und Tradition weigerte er sich. Er sagte, wir hätten genug verloren und geopfert. Es sei nun zu spät für die Rettung des Planeten, und die Galaktischen Streitkräfte würden, wenn sie kämen, nur das verlassene Laichnest der Mone-Königin vorfinden und ein paar Millionen leerer Sporenabschußbasen auf einem ausgeplünderten Planeten. Und selbst wenn die Sporenpolster noch nicht ausgesandt wären, dann bedürfte es einer sorgfältigen Sterilisation des ganzen Planeten, mit der die reifenden Sporenkissen vernichtet werden können. In diesem Inferno würden aber auch wir sterben.
    Er faselte davon, daß wir unsere Fähigkeit der Nichtraum-Nachrichtenübermittlung doch dazu benützen könnten, dieser verdammten Welt zu entrinnen und einen sicheren Platz zu finden. Es gäbe ja schließlich Abertausende von bevölkerten Planeten, auf denen wir unauffällig leben könnten, wo wir uns auch der Vorteile jener großen Zivilisation bedienen konnten, die wir aufgegeben hatten, als wir uns vor so langer Zeit freiwillig für diese Aufgabe zur Verfügung stellten.
    Ich weigerte mich, und er mußte gewußt haben, daß ich das tun würde. Er verlangte von mir, ich solle ihm meinen Kodeanteil ausliefern, aber ich weigerte mich erneut. Er bat, drohte und wütete – alles umsonst. Er versuchte sogar, mich zu töten, aber ich legte meine Hände auf eine verborgene Waffe. Als er mich niederschlug, schoß ich auf ihn.
    Ich fiel, er aber nicht, obwohl ich geglaubt hatte, mein Schuß habe getroffen. Ich verlor das Bewußtsein, und als ich wieder zu mir kam, war er verschwunden. Mein Kopf wurde allmählich wieder klarer. Zu spät erkannte ich meine Torheit. Algoric war gegangen, und ich war wieder allein. Ich wußte, daß ich sterben mußte. Wer würde dann zwischen den Mone und einer hilflosen Welt stehen? Aber vielleicht kehrte er doch zurück. Unter größten Schwierigkeiten gelang es mir schließlich, den Lebensrettungskäfig aufzubauen und so unter ihn zu kriechen, wie du mich jetzt siehst. Ich rief ihn, erhielt auch eine ganz schwache Antwort von weither. Ich rief wieder und immer wieder, denn ich wurde wieder ein wenig kräftiger. Manchmal schien ich eine Antwort zu spüren, manchmal nicht. Ich wartete.
    Und jetzt kam nicht Algoric – sondern ein Fremder.“
    Der Kopf des alten Mannes fiel zurück. Seine ausgezehrten Hände verkrampften sich, als wolle er etwas festhalten, das ihm zu entgleiten drohte. „Algoric“, murmelte er, „wenn ich es nur geahnt hätte …“
    „Algoric ist tot“, sagte Mallory scharf. „Sie und ich, wir beide leben noch. Was können wir tun?“
    Gonyl gab einen Laut äußerster Verzweiflung von sich. „Nichts! Nichts! Menschliche Schwäche. Verbrecherische Schwäche. Und doch … Hättest du Riane in ihrer Jugend gekannt …“
    „Riane“, sagte Mallory. „Mir scheint, diesen Namen habe ich schon einmal gehört.“
    „Sie war groß und graziös wie eine Weide. Seltsame, blaßblaue Augen hatte sie und Haare so schwarz wie Rabenflügel.

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