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Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Titel: Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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ausdruckslos. Begonnen hatte sie dieses Gefecht voll Enthusiasmus. Dieser Enthusiasmus war jetzt dahin, an seine Stelle war nur noch kalte Entschlossenheit getreten. Sie hatte das Feuer im eigenen Bauch verspürt, hatte den Schmerz beim Eindringen der glühend heißen Plasmaschüsse und den Verlust von Gliedmaßen verspürt. Der Avatar musste kalt und ohne Emotion antworten, denn Daisy hatte um die Qualen und die Agonie zu bändigen jede Emotion unterdrückt, derer sie fähig war.
    Nach dem Ausfall zweier Sekundärtürme hatte sie die Wahl, zwei zusätzlich für die Verteidigung jeder Seite oder drei auf einer und einen auf der anderen Seite einzusetzen. Sie entschied sich für die zweite Lösung, worauf sechs Türme, drei davon jeweils Dreiertürme, von denen insgesamt noch elf Geschütze funktionierten, herumschwenkten, um den Kampf auf der Seite aufzunehmen, von der die am nächsten gelegene Posleen-Bedrohung kam.
     
    Riinistarka war jung. Sein Vater hätte vielleicht gesagt: »Jung und dumm«. Aber wie auch immer das sein mochte, er war jung genug, um die Freude und die Begeisterung zu verspüren, die der Angriff auf einen seiner würdigen Gegner in Gesellschaft seiner Brüder auslöste. Wenn das dumm war, dann
war es das eben. Außerdem, wenn er wirklich dumm gewesen wäre, hätte er die Angst nicht verspürt, die innen an ihm nagte, und die Freude und die Begeisterung, die ihn zu überwältigen drohte. Er hatte echte Furcht nicht gekannt seit jener gefährlichen Zeit in den Pferchen als hilfloser, kannibalischer Nestling. Die Erinnerung daran ließ ihn schaudern, mehr als die gegenwärtige Furcht das konnte.
    Und im Übrigen, wie kann es dumm sein, für meinen Clan zu kämpfen, damit er bekommt, was ihm zusteht, dachte er, für meinen Clan ums Überleben zu kämpfen?
    Vor Riinistarka sah es aus, als wäre das Threshkreenschiff zerbrochen und hilflos; wo es nicht von Rauch und Flammen eingehüllt war, konnte man ausgezacktes Metall sehen. Der ihm Deckung gebende Dämonen-Gigant, den der Gottkönig aus der Ferne gesehen hatte, war jetzt verschwunden. Intellektuell wusste Riinistarka natürlich, dass es kein echter Dämon war. Aber der praktische Unterschied zwischen einem echten Dämon und jenem Schiff erschien ihm bestenfalls geringfügig. Tief im Innersten war er überzeugt, dass die Darstellung Ausdruck jener mächtigen Intelligenz war, die dem Schiff das Leben verlieh.
    Vielleicht hatte ein Glückstreffer jenen unbekannten Intellekt zerstört, denn die falsche Deckung hatte sich plötzlich aufgelöst und nur das Bild eines Wracks hinterlassen, eines Wracks von einer Art, wie das Volk es sonst nur als Überreste von Schlachten im Weltraum zu sehen bekam. Dass die feindlichen Geschütze im genau gleichen Augenblick verstummt waren, in dem die holografische Deckung verschwunden war, schien das zu bestätigen.
    Obwohl das Threshkreenschiff offensichtlich nur noch ein Wrack war, entfernte es sich immer noch mit hoher Geschwindigkeit durch das Loch, das es vorher in das Netz gerissen hatte, mit dem das Volk es eingehüllt hatte. Riinistarka hatte den starken Verdacht, dass es wieder zurückkehren würde, sofern es nicht völlig vernichtet wurde. Das Volk selbst war durchaus im Stande, ein fast zum Wrack zerschossenes
Weltraumschiff zu reparieren. Und bis jetzt hatte er noch nichts zu sehen bekommen, was darauf hindeutete, dass dieses menschliche Ungeziefer in irgendeiner Weise weniger geschickt war.
    In der Tat hatte Riinistarka bereits genügend liebe Brüder verloren, um sogar den Verdacht aufkommen zu lassen, dass diese Threshkreen möglicherweise schlauer und geschickter waren. Umso mehr Grund, sie zu vernichten, solange sie noch schwach und relativ rückständig waren, auf dass das Volk nicht später von einem gefährlicher gewordenen Feind in den Untergang getrieben wurde.
    Gefährlich? Riinistarka spürte, wie plötzlich eine Anwandlung von Furcht in ihm aufstieg, obwohl er sich alle Mühe gab, sie zu unterdrücken. Da gibt es diese Geschichte, die mein Vater erzählt hat, die Geschichte von der Belagerung von Joolon und Stinghal, dem Wissenden, der eine Bresche in die eigenen Mauern geschlagen und die eigene Zitadelle in Brand gesteckt hat …
    Plötzlich verschwanden drei Viertel des Rauchs und der Flammen, die das Threshkreenschiff einhüllten, und Riinistarka starrte plötzlich in die Mündungen von elf 20-cm-Geschützen.
    Und dann zuckten weitere Flammen, elf feurige Blüten von völlig anderer Art als

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