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Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Titel: Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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verwunderte niemanden. Schließlich war das normalerweise ihre Art zu kämpfen, nämlich durch martialische Musik den Kampfgeist ihrer Kameraden aufzubauen.
    Der Kapellmeister hob den Taktstock, senkte ihn dann wieder. Trommeln begannen zu dröhnen, laut genug, um
trotz des Artilleriefeuers und des Ratterns der Motoren gehört zu werden. Ein Schnippen mit dem Taktstock, und die Blechbläser setzten ein. Die Musik war seltsam … nicht spanisch und auch nicht lateinamerikanisch. Quijana brauchte ein paar Augenblicke, bis ihm klar wurde, wo er das zuletzt gehört hatte. In einem Gringofilm mit spanischen Untertiteln über irgendwelche Leute, die in einer alten spanischen Mission in Texas in den Vereinigten Staaten eingeschlossen waren. Und jetzt erinnerte er sich auch, was die Musik bedeutete.
    »Die spielen ›Deguello‹ «, verkündete er über das InterKom seines Fahrzeugs. Das Lied für ein Massaker.
     
    Die Tanks und BMPs teilten sich, als sie die Bresche erreichten, bildeten an den Flanken zwei Kolonnen, während Versorgungsfahrzeuge angerast kamen und zwischen den flankierenden Tanks ihrerseits eine Kolonne bildeten. Der Turm von Quijanas Panzer in der linken Kolonne drehte sich ebenfalls nach links.
    Sein Panzer führte nur vierzig Granaten Sprengmunition bei sich. Andererseits beförderte er – entweder im Inneren oder außen festgezurrt – über zehntausend Schuss Maschinengewehrmunition. Im Marsch wurde nur wenig aus den Kanonen gefeuert, aber dafür war fast ständig das Knattern der Maschinengewehre von dem einen oder anderen Fahrzeug zu hören.
    Im Rauch und dem Aufblitzen einzelner Granaten sah Quijana eine kleine Gruppe von Aliens, vielleicht ein halbes Dutzend, die westwärts trotteten. Die Aliens hatten die Köpfe gesenkt, ein jämmerliches Bild der Niederlage und der Verzweiflung. Ihr Schritt war unsicher, als funktionierte die Verbindung zwischen Gehirn und Beinen nicht mehr richtig.
    Deguello. Quijana drehte den Turm – die Steuerorgane des Kommandanten hatten Priorität vor denen der Kanoniere – in die allgemeine Richtung der sich zurückziehenden Posleen.
    »Kanonier … Ziel … Schützen absitzen.«

    Der Kanonier antwortete »Ziel«, stellte das Fadenkreuz scharf und setzte einen längeren Feuerstoß ab. Die Aliens wurden von den Kugeln niedergemäht. Ein Normales, offensichtlich verwundet, versuchte aufzustehen. Vielleicht war seine Wirbelsäule zerschossen worden. Der Alien konnte den Oberkörper auf den Vorderbeinen hochstemmen, aber seine Hinterpartie wurde nachgezogen.
    »Wiederholen«, verkündete der Kanonier. Ein weiterer Feuerstoß, diesmal kürzer. Diesmal ging der Alien zu Boden und blieb liegen.
    »Kommt einem irgendwie nicht richtig vor, Sergeant«, sagte der Kanonier über das InterKom. »Die wehren sich nicht einmal.«
    »Dann sollen die lernen, wie man sich ergibt und das versuchen«, antwortete Quijana. »Unsere Aufgabe ist es nicht, ihnen das beizubringen. Und solange die nicht klar erkennen lassen, dass sie aufgeben wollen, sind sie bloß Ziele.« Deguello.
    Eine innere Stimme sagte Quijana, dass die Aliens nicht aufgeben konnten, dass sie einfach nicht so gebaut waren. Der Teufel soll sie holen. Ich hab die nicht auf meinen Planeten eingeladen, mein Zuhause. Jetzt sind das alles schlichtweg gottverdammte Ziele.

Santiago, Veraguas, Republik Panama
    Ist es wirklich erst ein paar Tage her, dass mein Clan in all seiner Stärke und seinem Ruhm hier durchkam? Kann in wenigen Tagen so viel Schreckliches passieren?
    Wie hatte Stinghal, der Wisser, gesagt? »Betrachte dich nicht als Führer des Volkes im Krieg, solange du keinen Rückzug geführt hast?« Ja, das war es. Der alte Kessentai hatte gewusst, wovon er redete.
    Bis jetzt war dieser Rückzug ein Albtraum gewesen, schlimmer als alles, was Binastarion in den Brutpferchen erlebt
hatte. Die Tenar waren zwar schneller als die Kampfmaschinen der Menschen, aber sie waren jetzt auch weniger. Und was die Normalen anging, die die schnell fliehenden Tenar zurücklassen mussten … seine KI hatte ihm Bilder gezeigt, wie die Menschen sie einfach unter den entsetzlichen rollenden Straßen niederwalzten, auf denen sich ihre Fahrzeuge bewegten. Selbst diejenigen, die darum baten, in den Clan des Siegers aufgenommen zu werden, indem sie die Haltung der Unterwürfigkeit und Gelassenheit annahmen, wurden umgebracht wie Abat.
    Verstehen diese widerwärtigen Kreaturen denn gar nichts vom Gesetz des Pfades, des Feuers und der Wut?

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