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Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Titel: Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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und die Mannschaft haben doch eine Menge Geld«, antwortete Daisy unschuldig. »Sehen Sie?«
    Daisy projizierte über den Schreibtisch des Captains ein weiteres Hologramm, diesmal zeigte es einen Bankauszug. Er warf einen Blick auf den Betrag unten, und die Augen traten ihm aus dem Kopf.
    »Wo kommt das denn her?«, fragte er geschockt und voll Argwohn.
    Daisys Kopf bewegte sich in einer Geste des Unbehagens, und sie zuckte die Achseln, ehe sie schließlich antwortete. »Wir haben es verdient. Mhm … ich habe es verdient. Wissen Sie? Mit ›Investitionen‹.«
    McNair schob skeptisch die rechte Augenbraue hoch. »Was für Investitionen?«
    »Hedge-Fonds«, antwortete Daisy langsam und undeutlich. »Mhm … ein paar Kleinigkeiten, die ich auf Option gekauft habe. Aktien von Firmen, die Verteidigungsmaterial herstellen … hier … keine in der Föderation. Ein paar Beratungshonorare von Firmen an der Wall Street und in China. Ein paar Patente, die ich mir habe erteilen lassen und deren Rechte ich an …«
    »Patente?«
    »Mhm … nun ja … Japan erkennt ausländische Patente nicht ohne weiteres an … also … habe ich ihnen einige Rechte an GalTech-Material verkauft, das noch nicht bei deren Patentamt registriert war. Kleinigkeiten. Nichts Wichtiges. Antigravitation. Nanotechnik.«

    »›Kleinigkeiten‹«, wiederholte McNair und verbarg das Gesicht in den Händen. »Kleinigkeiten … Nanotechnik … Antigravitation.«
    Dann ruckte sein Kopf plötzlich in die Höhe und er wollte wissen: »Und wo kam dein Geld am Anfang her?«
    Daisy ließ jetzt den Kopf noch tiefer sinken. Sie zuckte die Achseln und antwortete kleinlaut: »Ihr Verfügungsfonds. Ich wollte das Geld zurückgeben. Bald.«
    »Tu das jetzt, sofort«, befahl McNair und war nicht sehr überrascht, als der Betrag unten auf dem Bankauszug kleiner wurde. Aber nicht wesentlich kleiner.
    »Alles.«
    »Captain, das war alles. Ich habe es Ihnen gesagt. Sie und die Crew haben eine Menge Geld. Ich wollte, dass sie alle schöne Sachen haben, das beste Essen … und ich wollte ein neues Kleid.«
    McNair ließ den Kopf hängen. Jetzt zu erklären, dass es bei der nächsten Kassenprüfung wenig nützen würde, wenn er erklärte, dass sein Schiff ein »neues Kleid« haben wollte.
    Der Captain eines Schiffes ist verantwortlich …
    »Pork Chop, sagen Sie dem Kaplan, dem JAG und dem Generalinspektor, dass ich sie sofort sprechen möchte«, befahl er. Dann überlegte er noch einmal und zog den Befehl zurück. »Nein, lassen Sie. Sagen Sie bloß dem Kaplan, dass ich ihn in ein paar Minuten aufsuchen werde. Wegtreten.«
    Mit JAG war das Judge Advocate General’s Corps (JAG Corps) gemeint, die oberste Justizinstanz der US-Streitkräfte.
     
    Abgesehen von dem Kruzifix an den Wänden und ein paar anderen Kleinigkeiten war das Büro des Kaplans auf der Des Moines schlicht Navy. Das reichte bis hin zu dem grauen Stahlschreibtisch.
    »Ich kann von Ihrem Gesicht ablesen, dass Sie unter einer schweren Bürde leiden, Captain, mein Junge«, stellte Chaplain Dwyer, ein Mann mit leicht gerötetem Gesicht, hinter jenem Schreibtisch fest.

    »Ich brauche einen Drink«, erklärte McNair.
    Der Kaplan erhob sich wortlos und trat an ein Schränkchen in einer Nische seines Büros. McNairs Blick folgte ihm und wanderte über die Aufschriften der einzelnen Türchen in der Nische. Er las:
    MESSWEIN
    Sein Blick wanderte weiter und er las:
    MESSSCOTCH
    MESSBOURBON
    MESSIRISH
    MESSWODKA
    MESSGRAPPA; COGNAC UND ARMAGNAC
    MESSTEQUILA
    »Was denn, kein Messrum?«
    Dwyer verzog keine Miene und antwortete: »Den bewahrt der Schiffsarzt für mich auf, Captain, Junge. Im Augenblick ist das ›medizinischer Rum‹, wird aber geweiht werden, sobald ich dafür Platz habe und ihn segnen kann. Und welches Sakrament würden Sie vorziehen?«
    »Eines nach nördlichem Ritus«, antwortete McNair stumpf. Das hörte wohl heute nicht auf.
    »Also Scotch!« Father Dwyer, SJ, öffnete ein Türchen und griff nach einer Flasche mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit.
    Dwyer war, sah man einmal von seinen Trinkgewohnheiten ab, ein recht guter Kaplan und demzufolge auch ein recht guter Zuhörer. Also wartete er, während der Captain seinen Scotch nippte, dass sein Besucher zu reden begann. Bedauerlicherweise funktionierte das nicht, und McNair sagte kein Wort.
    In der Annahme, der Captain würde ein wenig mehr »Messscotch« brauchen, um seine Zunge zu lösen, griff Dwyer erneut nach der Flasche.
    McNair, der seine

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