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Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Titel: Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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einem leichten Whuusch auf. Ein seltsam geformtes, robotisches Gerät kam durch die Tür, glitt lautlos über das Deck, bis es über der mit gelbem Blut getränkten Stelle am Boden schwebte, wo dem ungeschickten Kessentai von einem anderen die Kehle aufgerissen worden war. Das Gerät war den Dimensionen der Schiffskorridore und Abteile gut angepasst, woraus Guanamarioch schloss, dass es sich dabei um Technologie der Aldenat’ handelte.
    Einzeln und zu zweien verließen die anderen die Messe und reihten sich im Korridor vor der Messe auf. Nach wenigen Minuten blieben nur Guanamarioch und der Killer zurück, wobei Letzterer die Leiche wild anstarrte und offenbar erwog, sie zu verzehren. Natürlich war das an und für sich nicht verboten; die Ethik des Volkes forderte schließlich, Thresh nicht zu vergeuden.
    Verboten war es hingegen, an Bord eines Schiffes während der Wanderung ohne Erlaubnis zu töten.
    Ein ranghöherer Gottkönig, nicht der Lord des Clans, aber ein ihm nahe Stehender, betrat die Messe gefolgt von zwei Cosslain, den mit etwas mehr Vernunft ausgestatteten Normalen, die im Heer der Posleen so etwas wie Unteroffiziere
darstellten. Der Gottkönig ließ den Blick über den ganzen Saal schweifen, ehe seine gelben Augen auf der Leiche und dem Killer daneben zur Ruhe kamen.
    »Hast du gesehen, was hier vorgefallen ist, Junior?«, fragte der Halblord.
    Guanamarioch senkte respektvoll den Kopf. »Ich habe es gesehen, Lord, aber ich habe es nicht verstanden.«
    Der Senior wandte sich dem Missetäter zu. »Aus welchem Grund hast du das Gesetz der Schiffe gebrochen und diesen hier getötet?«, fragte er ruhig.
    Dem Mörder fiel es sichtlich schwer aufzublicken, den Blick von der Leiche zu wenden. »Er hat meine Futterschüssel angestoßen«, antwortete er.
    »Nach meiner Einschätzung ist das kein hinreichender Grund, um das Gesetz des Volkes zu brechen. Außerdem verdient dieses Verhalten nach meiner Einschätzung eine Beendigung deiner Existenz. Hast du etwas zu sagen?«
    Den Tod fühlend und nicht bereit, kampflos zu sterben, warf sich der Killer mit ausgefahrenen Klauen und gefletschten Fängen auf den ranghöheren Kessentai. Der freilich hatte seine Position im Clan nicht dadurch errungen, dass er langsam und unschlüssig war. Noch während der rangniedrigere Gottkönig zum Sprung ansetzte, hatte der ranghöhere seinen Bomasäbel gezogen und schwang ihn. Die Klinge durchschnitt den dicken Hals des Angreifers, als wäre sie überhaupt nicht vorhanden. Als der Körper auf den Boden traf, tat er das in zwei Teilen, tot.
    Der Ranghöhere sah Guanamarioch an, als würde er an ihm Maß für die Recyclingsilos nehmen. Dann entschied er, dass Guanamarioch als künftiger Führer mehr wert sein würde denn als Mahlzeit.
    »Davon soll nicht weiter gesprochen werden«, verkündete er und wandte sich zum Gehen.

8
    »Diplomaten sind nur bei gutem Wetter
von Nutzen, sobald es zu regnen beginnt,
ertrinken sie in jedem Tropfen.«
    Charles de Gaulle

Außenministerium, Washington DC
    Die frühe Morgensonne spiegelte sich grell im Potomac und warf das Licht auf das Lincoln Memorial und die National Academy of Sciences. Etwas von jenem Licht, und das lag vielleicht nur daran, dass die Mauern des Gebäudes so hell waren, beleuchtete indirekt die Mauern des Außenministeriums, wo gerade eine von manchen für wichtig gehaltene Besprechung stattfand.
    Der Nationalen Sicherheitsberaterin des Präsidenten stand nicht ganz so viel Ehrerbietung zu wie einem kleinen Darhel-Lord, deshalb wurde sie in einem Konferenzraum zweiter Klasse empfangen. Der Raum blickte zwar auf den Potomac, aber das Mobiliar und die Gemälde an den Wänden waren erkennbar zweitklassig. Jemand in einer solchen quasi militärischen Position, die ihre Ernennung politischen Beziehungen verdankte, durfte unmöglich auf die Idee gebracht werden, sie wäre ranghohen Laufbahnbürokraten des Außenministeriums in irgendeiner Weise ebenbürtig.
    Der Außenminister, der kein Karrierebürokrat war, war wütend. Jemand irgendwo in den byzantinischen Hallen der Hauptstadt hatte das bewusst so eingerichtet, um die Nationalen
Sicherheitsberaterin zu beleidigen und ihn in Verlegenheit zu bringen.
    Die NSB war ausdrücklich gekommen, um die Bedenken des Präsidenten bezüglich der von ihm so bezeichneten »Sabotage« der amerikanischen Politik an Orten, die von Diess bis Panama reichten, zu diskutieren. Insbesondere in Panama, dem heute sein besonderes Interesse galt.
    Wenn

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