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Invasoren der Erde

Invasoren der Erde

Titel: Invasoren der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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im nackten Licht einer Leuchtstoffröhre. Lieberman brütete über den Zeichnungen des fünften Teils und nickte, als David sagte, was er von der Anordnung hielt.
    »Es scheint, daß wir das Gesamtaggregat hier haben«, meinte er nachdenklich. »Bevor wir weitermachen, würde ich vorschlagen, daß wir erst versuchen, etwas aus den bereits vorhandenen Teilen herauszubringen.«
    Den ganzen Tag über unterwarfen die beiden Männer die rätselhaften Gegenstände einem Test nach dem anderen. Davids früherer Eindruck, daß das Material von keiner Energie durchdrungen werden kann, bestätigte sich. Schließlich untersuchten sie die inneren Stromkreise durch eine Reihe von elektrischen und magnetischen Impulsen.
    »Das Bild, das sich mir bietet, ergibt überhaupt keinen Sinn, David«, sagte der Wissenschaftler und schüttelte müde den Kopf. Sie saßen bei der zehnten – oder war es die zwanzigste? – Tasse Kaffee.
    »Den Notizen nach ist das Material eine metallisch-organische Legierung, die unter intensivem Druck in eine Art präkristallinen Zustand gebracht wird und nach dem Härten eine Gitterstruktur annimmt, die eine unglaubliche Widerstandskraft aufweist. Und was die Stromkreise im Innern der Dinger betrifft – ich weiß einfach nicht genug. Induktion, Magnetwiderstand, Kondensatoren, Widerstände, die mehr als tausend Ohm haben und bis auf 0,5 Ampere herunterschalten können.«
    Er nahm das blaue, eiförmige Teil auf, in dem sich der gelbe Stab befand.
    »Hier scheint sich ein ungeheuer starkes, lineares Magnetfeld ohne Pole zu befinden – und wenn so etwas überhaupt möglich ist – das an der Axiallinie entlangläuft. Aber ich habe keine Ahnung, wo die Energiequelle sitzt.
    Und die Kontakte am Ende scheinen keine Funktion zu haben. Ich fürchte, wir kommen so nicht weiter. Keine unserer Theorien über die Beziehung von Materie und Energie läßt sich hier anwenden. Nur einige der mathematischen Formeln scheinen schwach in die Richtung zu deuten, die Brumbacher und Polanzky bei ihren Betrachtungen des n-dimensionalen Raumes angestrebt haben.«
    »Du sagtest vorhin, daß du eine Idee hast – daß es dich an etwas erinnert.«
    Lieberman blätterte die Zeichnungen um und deutete auf einige Gleichungen. »Das hier meinst du? Aber ich muß mich täuschen. Es handelt sich um wenig bekannte Formeln auf dem Gebiet der subnuklearen Physik. So wie sie hier kombiniert sind, scheinen sie Möglichkeiten anzudeuten, die ungeheuerlich sind. Wenn solche Energien jemals frei werden – ich habe Angst, an die Konsequenzen zu denken. «
    »Offensichtlich hat jemand die Absicht, sie freizusetzen«, stellte David ruhig fest.
    »David, wir müssen die Atomenergie-Kommission verständigen, vielleicht sogar den Präsidenten, wenn es nötig ist. Die Folgerungen dieser Gleichung …«
    »Wie viele Männer in der Atomenergie-Kommission würden die Folgerungen verstehen?« unterbrach David ihn.
    »Hm – ich denke, jeder gute Physiker – sobald er sich einige meiner Theorien angehört hat …«
    »Ohne deine Theorien – wie viele?«
    Lieberman fuhr sich mit den plumpen und doch so geschickten Fingern durch das dichte, graumelierte Haar. »Ehrlich gesagt, Dave – ich weiß es nicht. Selbst auf die Gefahr hin, daß es egoistisch klingt – viele werden es nicht sein. Vielleicht kein einziger.«
    »Dann sind wir auf uns selbst angewiesen«, sagte David. Und er fügte leise hinzu: »Noch eines, Al. Ich glaube, daß wir nicht viel Zeit haben.«
    »Was?« Lieberman blinzelte Vincent über den Rand seiner Arbeitsbrille an. »Du glaubst, die anderen – wer sie auch sein mögen – haben dich hierher verfolgt? Du denkst, daß sie eingreifen werden?«
    »Wenn sie es fertigbringen, tun sie es bestimmt. Es ist mir vielleicht gelungen, sie vorübergehend abzuschütteln, doch sie haben vermutlich die Mittel, um mich aufzuspüren. Außerdem konstruieren sie irgendwo ihre Teufelsmaschine weiter. Ich glaube, wir haben ziemlich eindeutig festgestellt, daß es sich nicht um eine Zitronenpresse handelt.«
    Lieberman sah ihn ernst an und nickte. »Du hast recht«, sagte er hart.
    »Es bleibt uns nur eines übrig, Al«, sagte David.
    »Du meinst …?« Lieberman führte die Frage nicht zu Ende.
    David nickte. »Wir werden uns an die Arbeit machen müssen und das fehlende Teil selbst herstellen.«
     
    *
     
    Sieben Tage und Nächte waren sie an der Arbeit. Sie aßen kaum und hielten sich durch besondere Nervendrogen, die der Physiker besorgt hatte, wach.

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