Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Invasoren der Erde

Invasoren der Erde

Titel: Invasoren der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
Vom Netzwerk:
auszunützen. Wenn sie die Gelegenheit ergriffen hatten und die UFO-Gruppen unterstützten, ihnen irreführende Hinweise gaben, ihnen vielleicht hin und wieder tatsächlich Einblicke in ihr Leben gewährten …
    Diese Gruppe zum Beispiel – ISIS nannte sie sich. Ob einer der Invasoren die Fäden der Organisation in der Hand hielt? Wenn ja, dann war er bei dem heutigen Treffen sicher irgendwo im Hintergrund und behielt den Verlauf im Auge.
    David dämpfte seine Begeisterung. Dennoch, selbst wenn er sich täuschte, war es vielleicht ganz interessant zu erfahren, worin die »Beweise« bestanden. In dem Artikel hatte gestanden, daß die Versammlung auch für Nichtmitglieder zugänglich war. Er würde hingehen, sich unter das gläubige Volk mischen und die Augen offenhalten. Mit ein wenig Glück – und allmählich wurde es Zeit, daß er wieder Glück hatte – erhielt er vielleicht einen neuen Tip und konnte das schreckliche Geheimnis, das sein Leben verdunkelte, enträtseln.
     
    *
     
    Ein Grüppchen Leute stand auf dem Gehsteig unter der schlappen Markise. Staubige, unbeleuchtete Glühbirnen umgaben immer noch den Titel eines längst vergessenen Stückes. Ein paar Plakate in grellen Farben waren mit Reißnägeln an die Anschlagtafeln geheftet. Sie kündigten in kritzeliger Schrift die Versammlung der ISIS-Organisation an. Darunter sah man die verblichenen Spielpläne vergangener Jahre.
    An einem altersschwachen Schalter verkaufte eine dicke Frau mit einem unmöglichen Hut Eintrittskarten. Ihre Blicke verfolgten hoffnungsfroh die wenigen Passanten.
    Als David Vincent den Taxifahrer bezahlte, beäugte ihn die Gruppe vor dem alten Opernhaus schweigend. Sie sahen zu, wie er seine Eintrittskarte kaufte und die Literatur abwies, die ihm die Dicke aufdrängen wollte.
    »Ein winziger Beitrag genügt ja«, quäkte sie. »Aber Sie müssen einfach Swami Ramtschandras neueste Entspannungsmethoden der Psyche kennenlernen …«
    Ihre blökende Stimme folgte ihm, als er sich abwandte. Eine große, eckige Frau mit entschlossenem Kinn und einem gestrengen Tweedrock blockierte ihm den Weg.
    »Ich sehe, Sie gehören nicht zu den Leuten, die sich von diesem heidnischen Hokuspokus irreführen lassen«, sagte sie im gedehnten Mittelwesten-Dialekt. Ihre kohlschwarzen Augen schossen tödliche Blicke zu der Kartenverkäuferin hinüber. »Das Ganze ist eine Angelegenheit für die moderne Wissenschaft, nicht für irgendeinen schmierigen Ausländer mit einem Handtuch auf dem Kopf. Also …« Sie öffnete eine Handtasche von der Größe eines mittleren Koffers und holte eine Broschüre hervor. »Vielleicht haben Sie schon von meinem verstorbenen Mann gehört. Creely, Dr. M. Creely, das heißt, den Doktor hat er von der Ostindischen Akademie für Randgebiete der Wissenschaft. Er arbeitete vor seinem Tode an einem Manifest, und es ist meine Aufgabe, sein Werk fortzuführen. Er inspiriert mich auf direktem Wege aus dem Jenseits …«
    »Entschuldigen Sie.«
    Er drängte sich an ihr vorbei und ging sechs Meter, bis ihn ein winziger, spindeldürrer Mann mit einem schäbigen Spitzbart, einem altmodischen Zwicker und einem spiegelnden Frack abdrängte. Er hielt eine geäderte Hand hoch. David mußte stehenbleiben, um den kleinen Mann nicht umzustoßen.
    »Mein Junge, kennen Sie die Losung?« fragte der alte Herr mit zitternder Stimme.
    »Jawohl, Sir«, erwiderte David prompt. »Orthofoniationalität.«
    »Was?« Die Augen des kleinen Mannes verengten sich.
    »Woher haben Sie das?«
    »Schlußfolgerung, nichts als Schlußfolgerung. So, wenn Sie mich jetzt vorbeilassen könnten …«
    »Sie neunmalkluger Bursche!« fauchte der Alte. Seine Stimme klang auf einmal wie knirschender Kies. »Wenn ich ein paar Jahre jünger wäre, würde ich Ihnen die Visage einschlagen.«
    »Aber, Professor Wisdom!« unterbrach ihn eine schockierte weibliche Stimme.
    David drehte sich um. Er bekam fast keine Luft mehr, als ihn die Parfümwolke einhüllte. Ein dralles, blondes Mädchen, mindestens eins achtzig groß, klimperte den alten Mann mit ihren überlangen Wimpern an. Dann nahm sie besitzergreifend Davids Arm. Ihr langes Haar wippte, als sie den hitzigen Professor ansah und vorwurfsvoll den Kopf schüttelte.
    »Sie dürfen unsere neuen Freunde nicht schlecht behandeln – nicht wahr?« Sie gurrte und warf David aus übergroßen, blaßblauen Augen einen Blick zu.
    »Wahrscheinlich hat er recht«, sagte David. »Ich glaube, ich bin hier am falschen Ort …«
    »Aber Sie

Weitere Kostenlose Bücher