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Irgendwo ganz anders

Irgendwo ganz anders

Titel: Irgendwo ganz anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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Wales – wenn ich Kontakt mit Pryce aufnehmen wollte, musste ich zu verabredeten Zeiten einen Kurzwellensender benutzen. In frühestens achtundvierzig Stunden konnte ich etwas unternehmen.
    »Also«, fuhr Bowden fort und gab mir das Klemmbrett mit der Liste der Leute, die Kostenvoranschläge wollten. »Wie sieht’s mit etwas Prominenteneinsatz für Acme Carpets aus?«
    »Was ist denn mit SpecOps?«, fragte ich. »Was liegt da an?«
    »Stig ist immer noch an den Diatrymas dran und muss noch mindestens ein halbes Dutzend unerledigte Chimären aufspüren. Spike hat ein paar Beißer auf der Tagesordnung, und außerdem ist von einem weiteren ÜW drüben in Reading die Rede.«
    »Und wir? Die Ex-LiteraturAgenten?«
    »Immer noch nichts, Thursday.«
    »Aber die Sache mit Mrs Mattock in der Altstadt? Sie möchte doch sicher noch, dass wir ihre Erstausgaben wiederfinden?«
    »Nein«, sagte Bowden. »Sie hat gestern angerufen und gesagt, dass sie ihre Bücher verkaufen und Kabelfernsehen haben will – sie möchte gerne Englands lustigste Kettensägenpannen sehen.«
    »Und gerade habe ich mich noch so gut gefühlt.«
    »Sieh der Wahrheit ins Auge«, sagte Bowden traurig, »Bücher sind am Ende. Keiner will Zeit in sie investieren.«
    »Ich glaube dir nicht«, sagte ich, die unverbesserliche Optimistin. »Wenn wir einfach mal beim Booktastid-Megastore vorbeischauen, sagen sie uns bestimmt, dass sich Bücher immer noch verkaufen wie warme Semmeln, jedenfalls an die eingefleischten Fans. Da würde ich sogar um die Dose Kekse wetten, die du unter deinem Schreibtisch vor uns versteckt hast.«
    »Und wenn es nicht so ist?«
    »Dann verbringe ich einen ganzen Tag mit Teppichverlegen und Händeschütteln als prominentes Verkaufsass von Acme Carpets.«
    Darauf einigten wir uns. Acme lag auf einem Gewerbegelände mit etwa zwanzig Firmenläden und war merkwürdigerweise das einzige Geschäft für Bodenbeläge. Wir hatten den Verdacht, dass Spike seine Hand im Spiel hatte und den potenziellen Konkurrenten eine Höllenangst einjagte, aber wir hatten ihn nie auf frischer Tat ertappt. Zwischen uns und Booktastic! lagen drei Geschäfte mit Sportartikeln, die identische Waren zu identischen Preisen verkauften, was nicht weiter verwunderte, denn sie waren drei Filialen desselben Unternehmens und teilten sich auch das Verkaufspersonal. Die beiden Elektronikdiscounter waren wirklich Konkurrenten, verkauften aber trotzdem identische Waren zu identischen Preisen. Aber wenn man bedachte, wie schnell sie überholt waren, sollte man vielleicht lieber von einer »kurzen Pflegschaft zwischen Outlet und Müllhalde« sprechen.
     
    »Hmm«, sagte ich, als wir im Eingang von Booktastic! standen und die Regale und Verkaufstische betrachteten, auf denen in großen Mengen CDs, DVDs, Computerspiele, Computerzubehör und Computer-Fachzeitschriften lagen. »Ich bin ganz sicher, dass ich ein Buch gesehen habe, als ich das letzte Mal hier war. Entschuldigung?«
    Eine Verkäuferin blieb stehen und sah uns mit leerem Blick an.
    »Ich hätte gerne gewusst, ob es hier auch irgendwelche Bücher gibt?«
    »Irgendwelche was ?«
    »Bücher. Wissen Sie, ungefähr so groß und voller Wörter, die auf eine bestimmte Weise angeordnet sind, um die Wirklichkeit abzubilden?«
    »Sie meinen DVDs?«
    »Nein, ich meine Bücher. Diese eckigen, altmodischen Teile.«
    »Ach so!«, sagte sie. »Sie sprechen von Videokassetten.«
    »Nein, ich spreche von Büchern.«
    Wir hatten ihr gesamtes Wissen erschöpft, und sie schaltete auf den Standardmodus um: »Sie müssen mit der Filialleiterin reden. Sie ist im Café.«
    »In welchem?«, fragte ich und sah mich um. Es gab nämlich drei, obwohl dieser Laden nicht einmal die größte Filiale von Booktastic! war.
    »In dem da.«
    Wir dankten ihr und liefen an Sammelboxen mit obskuren Fernsehserien aus den Sechzigern vorbei, die im rosigen Schimmer der Erinnerung besser denn je waren.
    »Das ist alles ganz falsch«, sagte ich und hatte einen Anfangsverdacht, dass ich die Wette verlieren könnte. »Vor weniger als fünf Jahren gab es hier lauter Bücher und sonst nichts. Was zum Teufel ist bloß los?«
    Wir kamen bei dem Café an, konnten aber die Filialleiterin nicht entdecken, bis wir merkten, dass sie eine kleinere Filiale des Cafés innerhalb des größeren eröffnet hatten, die sie »X-press« oder »On-the-Go« oder »More Profit« oder so genannt hatten.
    »Thursday Next«, sagte ich zu der Filialleiterin, deren Name Dawn war.
    »Es ist

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